Ärger um Spielverlegung wegen Quarantäne

TTF schalten Staffelleiter ein / Gegner Warstein spricht von Unsportlichkeit, Bönen von Recht
Warstein/Bönen – Weil ein Spieler der TTF Bönen III als Schüler an einer Schule im aktuellen Corona-Zentrum Hamm unter Quarantäne gestellt worden ist, hat Andreas Sackmann, Staffelleiter der Tischtennis-Bezirksliga, am Freitagabend die Partie des TuS Warstein am Samstag in Bönen ab- und den 24. Oktober um 18 Uhr neu angesetzt.

„Das ist unglücklich, aber in diesen Zeiten muss man auch ein bisschen kompromissbereit sein“, erklärte Sackmann gestern: „Der Verband hat geschrieben, dass die Entscheidung im Ermessen des Spielleiters liegt, und von diesem Ermessen habe ich Gebrauch gemacht. Wir haben ja in Hamm auch einen Mega-Ausbruch.“
In Warstein gibt es Verständnis für die Entscheidung Sackmanns, aber nicht für das Bönener Verhalten. Der Tabellenführer sei am Dienstag in Warstein mit der Bitte um eine Spielverlegung vorstellig geworden, berichtete Artur Rygol, Sportlicher Leiter des TuS. Neben des wegen Quarantäne fehlenden Spielers hätten Bönen zwei weitere Akteure nicht zur Verfügung gestanden. Weil Warstein bei den zur Auswahl gestellten Ausweichterminen selbst nicht komplett gewesen wäre, habe man der Verlegung nicht zugestimmt. Daraufhin hatte sich Bönen an den Staffelleiter gewandt.
„Das ist eine bodenlose Frechheit von Bönen, dass sie dann den Quarantänefall vor geschoben haben. Das ist eine Mega-Unsportlichkeit. Die Mannschaft ist total angesäuert“, ärgert sich Rygol.
Aus seiner Lesart der Bestimmungen sei eine Quarantäne kein Grund für eine Spielverlegung. Dem widerspricht allerdings Walter Darenberg, 1. Geschäftsführer und Trainer der Tischtennisfreunde in Personalunion, und beruft sich auf einen Beschluss des Westdeutschen Tischtennisverbandes (WTTV) dazu.
Darenberg erklärt, der Verein habe mehrfach versucht, die Warsteiner um eine Verlegung zu bitten, aber keine Antwort erhalten. Als dann die Quarantäne des Schülers, der übrigens nicht an Corona erkrankt ist, über das Wochenende hinaus verlängert wurde, sei man direkt auf den Staffelleiter zugegangen und habe diesen um eine Verlegung gebeten. Dass der Ausfall des Akteurs eine Schwächung ist, streitet der Trainer nicht ab. jh/bob