Derbysieg im neuen Modus

TTF mit 7:5-Auftaktsieg in Hamm / Spiele werden kürzer
Hamm – Die neue Saison hat für die Herren der TTF Bönen mit einem süßen Sieg begonnen. Zum Start in die Spielzeit 2020/2021 holten sich die Bönener am gestrigen Sonntag gleich den Derbysieg. In der Sporthalle des Hammonense-Gymnasiums siegten die Tischtennisfreunde gegen die Zweitliga-Reserve des TTC GW Bad Hamm 7:5 – ein ungewöhnliches Endergebnis in einem denkwürdigen Spiel.

„Man muss sich an das neue Spielsystem erst gewöhnen, das ist schon etwas anderes“, sagte TTF-Trainer Walter Darenberg. „Aber eines wissen wir jetzt schon mal: Gewinnen macht genauso viel Spaß wie früher.“
Die Bönener waren in Hamm erstmals in einem Spielsystem ohne Doppel angetreten. Der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) hatte sich kurz vor dem Saisonstart dazu entschieden, aufgrund der Corona-Pandemie zunächst auf Doppel zu verzichten. Dafür werden nun alle möglichen zwölf Einzel ausgespielt – auch wenn der Gewinner der Mannschaftspartie bereits vorher feststehen sollte.
Einen vorzeitigen Sieger gab es am Sonntag in Hamm nicht, die Begegnung blieb bis zum letzten Ballwechsel spannend. Hamm hatte mit dem Belgier Olav Kosolosky einen Trumpf aufgeboten. Der Jugendnationalspieler ist zwar in der zweiten Mannschaft gemeldet, soll aber vor allem im Bundesligateam der Grünweißen zum Einsatz kommen. Das Gastspiel in der NRW-Liga war für das Talent kein sportlicher Gradmesser. „Dadurch hatte Grünweiß einen enormen Vorteil“, sagte Darenberg.
Denn schon vor Spielbeginn hatte Hamm zwei Siege bereits so gut wie sicher – und brauchte lediglich vier weitere Punktgewinne zum Gesamterfolg. Tatsächlich gelangen Kosolosky am oberen Paarkreuz zwei mühelose Drei-Satz-Siege gegen Bönens Numan Yagci und Theo Velmerig.
Dennoch hielt Bönen die Partie mit einer guten Mannschaftsleistung offen. Über fast die gesamte Spieldauer konnte sich keine Mannschaft absetzen, beide Teams teilten sich bis zum Zwischenstand von 5:5 an jedem Paarkreuz jeweils die Punkte.
An den Spitzenpositionen hatten Yagci und Velmerig ihre Niederlagen gegen Kosolosky mit souveränen Siegen gegen den jungen Bertelsmeier ausgeglichen. In der Mitte mussten sich Tyson Tan Hasse und Neuzugang Toni Ramljak, nach seinem Wechsel vom TTC Hagen erstmals für Bönen im Einsatz, zwar dem erfahrenen Martin Vatheuer geschlagen geben. Doch gegen den zweiten Routinier im Grünweiß-Trikot gewannen die Bönener Teenager das Generationenduell: Die beiden TTFler  besiegten Uwe Witte.
Den letztlich entscheidenden Vorteil erspielten sich die Bönener schließlich im hinteren Mannschaftsdrittel. Auch hier hatten sich die Kontrahenten in der ersten Einzelrunde die Punkte geteilt. Sascha Kaiser hatte zu nächst Kühn von Burgsdorff, ein weiteres großen Talent beim TTC, bezwungen, während Jonas Mittermüller am Nachbartisch Ostrowski in drei Sätzen unterlag.
Doch als beim Gesamtstand von 5:5 die Entscheidung über Sieg, Unentschieden oder Niederlagen fiel, waren die beiden TTFl zur Stelle. Kaiser, der mit seinem zweiten Tageserfolg andeutete, dass er am hinteren Paarkreuz zum Bönener Punktegaranten werden könnte, gewann gegen Ostrowski. Mittermüller setzte in einer knappen Vier-SatzPartie gegen Kühn von Burgsdorff den Schlusspunkt.
Bönen siegte mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse – und trotzdem betrug die Spielzeit am Ende weniger als drei Stunden. „Die Spiele werden in dieser Saison deutlich kürzer, auch das ist eine Umstellung“, sagte TTF-Trainer Darenberg. Jan
Die Ergebnisse: Kosolosky – Velmerig 3:0, Bertelsmeier – Yagci 0:3, Witte – Ramljak 1:3, Vatheuer – Tan Hasse 3:2, Ostrowski – Mittermüller 3:0, Kühn von Burgsdorff – Kaiser 1:3, Kosolovsky – Yagci 3:0, Bertelsmeier – Velmerig 0:3, Witte – Tan Hasse 2:3, Vatheuer – Ramljak 3:1, Ostrowski – Kaiser 1:3, Kühn von Burgsdorff – Mittermüller 1:3