Die Konkurrenz wird stärker

INTERVIEW
TTF-Trainer Walter Darenberg geht optimistisch in die Rückrunde
Für sechs Wochen ruhte der Ligaspielbetrieb im Tischtennis. Trotzdem sind die Chancen der TTF Bönen auf den Verbleib in der NRWLiga seit dem Ende der Hinrunde gesunken. Denn einer der Bönener Konkurrenten hat die Wechselperiode in der Winterpause auf kuriose Weise genutzt: Das abgeschlagene Tabellenschlusslicht TTC Hagen hat beinahe sein gesamtes Team ausgetauscht.
Fünf von sechs Akteuren sind neu im Kader, darunter drei Spieler aus Polen und einer aus dem Senegal. Die Hagener, die bislang nicht konkurrenzfähig durch die Liga taumelten, dürfen sich nun wieder Hoffnungen auf den Ligaverbleib machen.
Bönen hingegen wird sich auf einen verschärften Wettbewerb im Tabellenkeller einstellen müssen. Vor dem Start in die Rückrunde am Samstag sprach TTF-Trainer Walter Darenberg mit WAMitarbeiter Jan Lüke über den wiederbelebten Konkurrenten Hagen, das Potenzial des Bönener Teams und den Rückrundenauftakt gegen die DJK Borussia Münster (Samstag, 18.30 Uhr, Sporthalle der Pestalozzi-Schule).
Was haben Sie gedacht, als Sie die Rückrundenaufstellung des TTC Hagen gesehenhaben?

Walter Darenberg: Begeistert war ich nicht, das ist ja klar. Hagen hätte in seiner Hinrundenaufstellung als direkter Absteiger festgestanden. Das könnte jetzt anders aussehen.
Wird Hagen das Feld von hinten aufrollen?
Darenberg: Das muss man abwarten. Auf dem Papier mag die Mannschaft gut sein. Fast alle Neuzugänge haben nie regelmäßig in deutschen Ligen gespielt. Aus meiner Erfahrung weiß ich zumindest, dass solche Experimente mit eingekauften Spielern in der Praxis nicht immer so gut funktionieren wie in der Theorie. Das macht mir Hoffnung.
Ansonsten droht Bönen der direkte Wiederabstieg in die Verbandsliga.
Darenberg: Das kann passieren. Aber wir gehen optimistisch in die Rückrunde. Wenn wir eine gute Serie spielen und in den entscheidenden Partien unsere Leistungen abliefern, entscheiden wir selbst darüber, ob wir die Liga halten oder nicht.
Wo steckt noch Steigerungspotenzial in Ihrer Mannschaft?
Darenberg: Vor allem für un ser mittleres Paarkreuz lief es in der Hinrunde nicht optimal. Jonas Reich und Stephen Drepper haben ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich beide steigern werden. Und am unteren Paarkreuz haben sich Tim Heyer und Jonas Mittermüller zuletzt hervorragend entwickelt, ich traue beiden noch mal einen Sprung zu.
Derzeit liegt Ihre Mannschaft auf dem Relegationsplatz. Geht der Blick in der Tabelle nach oben oder nach unten?
Darenberg: Wir wollen den zehnten Platz verteidigen. Das hat Priorität. Auf den neunten Platz haben wir drei Punkte Rückstand. Die aufzuholen, ist nicht unmöglich, aber schon sehr schwierig. Die Entscheidung um den Abstieg fällt in den vier, fünf Partien gegen die direkten Konkurrenten.
Was stimmt Sie optimistisch?
Darenberg: Die Hinrunde lief nicht optimal. Wir haben gegen die DJK SSG Paderborn und den GSV Fröndenberg zwei Niederlagen kassiert, die sehr schmerzhaft waren. In diesen Spielen gegen unsere direkten Konkurrenten werden wir uns in der Rückrunde nicht viel erlauben dürfen. Ich bin aber auch zuversichtlich, dass wir anders als in der Hinrunde den einen oder anderen Punkt außer der Reihe holen werden.
Wie zum Beispiel am Samstag zum Rückrundenauftakt gegen die DJK Borussia Münster.
Darenberg: Genau. Das Hinspiel war sehr knapp (6:9; Anm. der Red.). Diesmal spielen wir zuhause. Wenn wir am Samstag einen Punkt holen, hätten wir ein Ausrufezeichen gesetzt.

Verstärkung
Wechsel in der NRW-Liga: Mit dem Ex-Oberligaspieler Carsten Fengler hat sich der NRW-Ligist Germania Kamen aus der „Konkursmasse“ des SC Ottmarsbocholt bedient. Nach seinem Vaterschaftsurlaub steht zudem Top-Spieler Daniel Lübke in der Rückrunde wieder regelmäßig an Position 3 an den Platten. Abgänge vermeldet Kamen mit Marcel Kautz (zurück zum TTC Herne) und Philipp Volmert zum Landesligisten Rhynern. Für Kautz rückt Michael Janasik in das Spitzenpaarkreuz. Auch der Tabellen-8. GSV Fröndenberg hat sich mit Bastian Steeg (Sundern), einem der besten Schüler Deutschlands verstärkt. Jan Unkhoff wird neue Nummer 1.   ml

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