Die unverhoffte Chance ergreifen

TTF-Zweite hat auch nach der Derby-Niederlage beste Aussichten auf den Aufstieg
Bönen – Der Schock war schnell überwunden: Nach 13 Spielen ohne Niederlage am Stück, mit denen sie sich an die Spitze der TischtennisLandesliga gespielt hatten, riss die Serie der TTF Bönen II vor der Karnevalspause beim 3:9 im Derby gegen den wiedererstarkten SV Westfalia Rhynern.
„Das hatten wir eingeplant“, sagte TTF-Akteur Marco Goecke über die erst zweite Saisonpleite seines Teams und die erste seit Anfang September. Rhynern, in der Hinserie personalgeschwächt in der zweiten Tabellenhälfte zuhause, ist nominell das beste Team der Liga, liegt aber zu weit von der Spitze entfernt, um noch ins Titelrennen eingreifen zu können.
Zudem hat Bönens Verbandsliga-Reserve trotz der Niederlage immer noch die besten Aussichten: Die Tischtennisfreunde (28:6 Punkte) führen das Klassement deutlich vor dem Hammer SC und dem strauchelnden Wintermeister TV Fredeburg (jeweils 25:9) an. Rhynern (23:11) ist mittlerweile auf Platz vier vorgerückt. „Unser Vorsprung ist weiterhin komfortabel“, sagt Goecke. Fünf Spieltage vor Saisonende steht Bönen dementsprechend schon dicht vor dem Einzug in die Verbandsliga. „Wir sind nicht mit dem Ziel in die Spielzeit gegangen, das wir aufsteigen wollen. Aber wenn sich die Chance schon mal bietet, wollen wir sie auch nutzen“, so Goecke.
Zumal Bönen mit dem Gang in die höhere Klasse den vielen jungen, entwicklungsfähigen Akteuren der zweiten Mannschaft weiter eine gute Perspektive bieten könnte. Mit den Partien gegen den TV Geseke (9. März), den LTV Lippstadt III (23. März) und die TTSG Rietberg-Neuenkirchen (30. März) stehen für die TTF noch drei Heimspiele gegen Abstiegskandidaten aus. Gelingen Bönen hier drei erwartbare Siege, könnte das zum Aufstieg schon reichen, wenn die Verfolger Punkte lassen. Dazwischen liegt aber auch die Toppartie beim TV Fredeburg (16. März), sodass Bönen gleich mehrere Chancen hat, die Meisterschaft vor dem letzten Spieltag für sich zu entscheiden. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir am Ende vorne stehen“, sagt Goecke.
Dazu haben die Bönener gute Gründe: Das Team aus den drei Routiniers Goecke, Stephan Drepper und Franz Josef Hürmann und den drei Nachwuchsspielern Tyson Tan Hasse, Luca Bluhm und Jan Hermasch ist weiterhin das konstanteste der Liga. Gerade gegen Mannschaften aus dem hinterem Feld der Tabelle gewannen die TTFler bisher durchweg souverän, obwohl sie nicht regelmäßig in Bestbesetzung antraten. Fünf von sechs Bönenern weisen auch in der Rückrunde wieder eine positive Einzelbilanz auf, zudem spielt das Team stabil in den Doppeln. Die TTF Bönen II halten weiterhin Kurs in Richtung Verbandsliga, auch wenn die Serie jetzt beendet ist. jan