Diekels langer Ausfall ist ein großes Handicap

TTF-Damen nach Aufstieg hinter den eigenen Erwartungen / Neustart in der Rückrunde
Bönen – Eine ernüchternde erste Serie erlebte die erste Damenmannschaft der TTF Bönen in der höchsten Klasse des Westdeutschen Tischtennisverbands (WTTV). Als direkter Wiederaufsteiger hatte sie vor der Saison einen vorderen Mittelfeldplatz in der NRW-Liga als Ziel ausgegeben. Zur Halbzeit liegt sie mit einem Punkt Vorsprung aber gerade einmal auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.
In neun Spielen gelangen den TTF-Damen lediglich zwei Siege. Diese fielen mit 8:1 gegen den SV Spexard und 8:3 gegen den TTC Dortmund-Wickede jedoch deutlich aus. Beide Teams konnten die Tischtennisfreundinnen in der Tabelle auch hinter sich lassen. Einen weiteren Punkt gab es zum Saisonauftakt durch das Unentschieden gegen den Vierten VfL Oldentrup.
Grund für das Zurückbleiben hinter den eigenen Ansprüchen ist vor allem der verletzungsbedingte Ausfall von Spitzenspielerin Viktoria Diekel. Sie laboriert seit einigen Monaten an einer Handgelenksverletzung und stand ihrem Team in keinem Spiel zur Verfügung.
„Das war teilweise ganz schön frustrierend, nur zusehen zu können, wie die eigene Mannschaft so deutliche Niederlagen hinnehmen musste“, kann sich die Mannschaftskapitän mit der Zuschauerrolle nicht anfreunden.
Durch den Ausfall Diekels agierte Sophie von Buttlar als Nummer eins. Dass der Neuzugang eine enorme Verstärkung für die Bönenerinnen ist, unterstrich sie mit einer starken 16:6 Bilanz. Damit ist sie in ihrer Premierensaison für die TTF nicht nur die einzige mit einer positiven Bilanz, sondern zählt auch zu den Top-Spielerinnen der Liga. Stefanie Burgdorf war ursprünglich als Punktegarantin am unteren Paarkreuz vorgesehen, musste unter den gegebenen Umständen allerdings oben antreten und tat sich dort erwartbar schwerer.
„Hin und wieder war das schon frustrierend“, zeigt sich Burgdorf selbstkritisch mit ihren eigenen Vorstellungen. Dennoch konnte sie immer noch rund ein Drittel ihrer Spiele für sich entscheiden (7:12).
Johanna Bambach wollte eigentlich kürzer treten, kam letztlich allerdings doch in jeder Begegnung zum Einsatz. Trotz des reduzierten Trainingsumfangs zeigte sie starke Leistungen und erspielte sich eine 9:14 Bilanz. „Ich freue mich, dass ich die Mannschaft mit ein paar Siegen unterstützen konnte“, sagt sie. „Dass Hanna eingesprungen ist, obwohl sie eigentlich kürzertreten wollte, zeugt von ihrem Teamgeist. Sonst sähe es sicherlich weniger gut aus“, zeigte sich Diekel dankbar.
Alexandra Thätner hingegen gewann keine ihrer 18 Partien und fällt damit nicht nur ab von ihren Teamkolleginnen, sondern ist auch die schlechteste Spielerin der Liga. Nach einer einjährigen Pause aufgrund eines studienbedingten Auslandsaufenthaltes läuft sie ihrem ehemaligen Leistungsvermögen weiterhin hinterher. „Das habe ich mir einfacher vorgestellt“, resignierte sie zwischenzeitlich. „Aber zur Rückrunde werde ich neu angreifen. Irgendwann will ich der Mannschaft auch mal wieder weiterhelfen.“
Im gemeinsamen Doppel mit Bambach lief es nur unwesentlich besser. Zwei Siege stehen sieben Niederlagen gegenüber. Diese beiden Siege jedoch sind von besonderem Gewicht, da sie in den Partien gegen Dortmund-Wickede und Spexard eine wichtige Führung bedeuteten.
Das neuformierte Duo von Buttlar/Burgdorf ist hingegen mit einer 7:2-Ausbeute das beste Doppel der NRW-Liga und verhinderte so in der Regel einen frühen Rückstand.
Im neuen Jahr setzen die Tischtennisfreundinnen ihre Hoffnung auf das Comeback von Viktoria Diekel. „So weit unten zu stehen ist trotz der Rahmenbedingungen unnötig. Aber wir werden zur Rückrunde einfach noch mal neu starten und schauen, was die zweite Serie dann bringt. Wir können auf alle Fälle einiges wieder rausholen“, gibt sich Diekel optimistisch. ath
TTF: Sophie von Buttlar 16:6, Stefanie Burgdorf 7:12, Johanna Bambach 9:14, Alexandra Thätner 0:18 – Doppel 9:9