Erwartungen übertroffen

Abstieg weit weg / Neue Zielsetzung der TTF ist die Meisterschaft
Mit Spannung hatten die TTF Bönen im Vorfeld auf die vergangenen beiden Spieltage geschaut. In den Heimspielen gegen die DJK BW Annen und die DJK TTR Rheine hatten die Bönener beweisen müssen, dass sie tatsächlich das Spitzenteam sind, als das sie die Tabelle bis dahin ausgewiesen hat.
„Das ist uns ganz gut gelungen“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg. Bönen besiegte erst den zuvor verlustpunktfreien Tabellenführer Annen (9:4) und teilte sich schließlich mit dem Tabellendritten Rheine die Punkte (8:8). „Wir haben gezeigt, dass wir zu Recht da oben stehen“, so Darenberg über die beiden Spitzenspiele.
Einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde steht Bönen (16:4 Punkte) hinter Annen (18:2) und vor Rheine (15:5) auf Rang zwei der Verbandsliga-Tabelle. Vom Zwischenresultat sind die Bönener selbst überrascht. „Wir hatten vor der Saison schon gedacht, dass wir in der Verbandsliga eine ordentliche Rolle spielen könnten“, sagt Darenberg. „Aber dass wir ganz vorne mitspielen würden, übertrifft unsere Erwartungen dann doch.“
Neue Zielsetzung Meisterschaft und Aufstieg
Zwei Jahre nach letzten Aufstieg und ein Jahr nach dem direkten Abstieg aus der NRW-Liga spielt Bönen nun wieder um Aufstieg und Meisterschaft. „Für uns wäre das ein Bonus“, sagt Darenberg, sieht aber keinen Grund, die Rolle nicht anzunehmen: „Wir werden mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Dann können wir auch schauen, ob es nicht für ganz vorne reicht.“ Wenn schon, denn schon. „Wir können in dieser Saison nur noch gewinnen“, so der Coach.
Dass die Bönener das Potenzial dazu haben, bewiesen sie jüngst. In Bestbesetzung mit Spitzenspieler Andreas Rosenhövel dominierten sie Annen. Die Wittener kassierten nach acht Siegen aus acht Spielen in der Pestalozzi-Sporthalle eine deftige 4:9-Pleite. Nur eine Woche später, am vergangenen Samstag, waren die Vorzeichen andere: Bönen spielte diesmal ohne die erkrankten Rosenhövel und Niklas Brackelmann – und lieferte sich mit Rheine dennoch eine Partie auf Augenhöhe mit einem leistungsgerechten Unentschieden als Endergebnis. „Wenn wir konstant so spielen, werden wir auch unsere Chance bekommen, ganz vorne zu landen“, zieht Darenberg eine positive Bilanz.
Sehr viele Gründe für den Höhenflug
Der Bönener Höhenflug mit jüngst fünf Spielen in Folge ohne Niederlage hat viele Gründe – sogar sehr viele. „Man kann niemanden wirklich hervorheben. Die Jungs spielen durchweg eine gute Saison“, sagt Darenberg. Alle sechs Stammspieler, zu denen die Teilzeitkraft Rosenhövel mit bisher zwei Saisoneinsätzen nicht zählt, bringen es auf positive Einzelbilanzen, wobei Nachwuchsmann Jonas Mittermüller die meisten Siege und die wenigsten Niederlagen auf sich vereint (13:4 Siege). Zudem verfügt Bönen mit der überragenden Paarung Sascha Kaiser/Jan Miksch (9:1 Siege) über sehr starke Doppel, die es insgesamt auf 21:11 Siege bringen. „Wir sind ausgeglichen und dadurch schwer zu bespielen“, sagt Darenberg. Den Bönener Gegnern reicht es nicht, wenn mal ein TTF-Akteur einen schlechten Tag erwischt. Dann springen die anderen TTF in die Bresche.
Zum Abschluss der Hinrunde gastiert Bönen am kommenden Wochenende beim Tabellenschlusslicht SC Union Lüdinghausen II. Beendet Bönen das Jahr dort mit einem erwartbaren Sieg, sind die Aussichten glänzend: „Dann haben wir in der Rückrunde alles in der eigenen Hand“, sagt Darenberg. Für eine Mannschaft, die im vergangenen Spieljahr mit nur zwei Saisonsiegen aus der NRW-Liga abgestiegen ist, ist das eine prächtige Ausgangslage.  jan