An die erhoffte Saison im ruhigen Fahrwasser ist für NRW-Ligist TTF Bönen nicht zu denken
Bönen – Auf den ersten Blick stellt sich die Situation der TTF Bönen in der NRW-Liga nicht weiter beunruhigend dar. Nach knapp einem Drittel der Saison liegen die Bönener auf Tabellenplatz sieben. Auf drei Siege kommen vier Niederlagen. Das macht 6:8 Punkte – kein überragendes, aber doch solides Zwischen-Zeugnis.
Dennoch sagt TTF-Trainer Walter Darenberg: „Das erinnert schon ein wenig an die letzte Saison.“ In der spielte Bönen bis zum letzten Spiel der Relegationsrunde um den Ligaverbleib. Auf eine desolate Hinrunde folgte damals zwar eine starke Rückrunde, in der sich Bönen in einer ausgeglichenen Liga mit teilweise kuriosen Ergebnissen aber nie von der Abstiegszone absetzen konnte. „Noch so eine Saison wollten wir verhindern, auch wenn es am Ende gut gegangen ist“, sagt Darenberg.
Derzeit sieht es allerdings nicht danach aus, als würde Bönen seine Spielzeit in ruhigem Fahrwasser verbringen. Nach den jüngsten Niederlagen beim SV Brackwede II (7:9) und gegen den GSV Fröndenberg (4:9) schmolz der Vorsprung der Tischtennis-Freunde auf die Abstiegsplätze auf einen Zähler. Sowohl in Bielefeld als auch am vergangenen Sonntag in der heimischen Pestalozzi-Sporthalle hätte Bönen nicht nur selbst Punkte sammeln, sondern auch direkte Konkurrenten vorentscheidend distanzieren können. „Hätten wir beide Spiele gewonnen, hätten wir uns bis auf weiteres von der Abstiegszone entfernt“, sagte Darenberg. So aber steckt Bönen mehr denn je in Schwierigkeiten.
Zum einen liegt das an einer erneut sehr ausgeglichenen Liga. Zwischen dem Tabellenvierten, dem TTV Falken Rheinkamp (9:7 Punkte), und dem Tabellenzwölfen, dem Letzten Mettmann-Sport (3:11), liegen gerade einmal sechs Punkte. „Der Großteil der Liga spielt gegen den Abstieg“, sagt Darenberg. Zudem seien die Ergebnisse kaum berechenbar. „Es kann fast jeder gegen jeden gewinnen.“ Das bedeutet auch: Auf Resultate der Konkurrenz kann sich Bönen nicht verlassen. „Damit sind wir schon in der vergangenen Saison schlecht gefahren“, erinnert sich Darenberg.
Zum anderen ist es Bönen nicht gelungen, Konstanz in ihre Leistungen und ihr Personal zu bringen. Dabei hatte Bönen auf die schmerzhafte Auftaktniederlage gegen den TTC GW Bad Hamm II (2:9) Anfang September zunächst wichtige Erfolge gegen den SC Union Lüdinghausen (9:3) und den TuS Rheinberg (9:6) folgen lassen. Vor allem die Niederlage bei den Falken Rheinkamp (5:9) sowie die jüngsten Pleiten in Brackwede und gegen Fröndenberg haben die Tischtennis-Freunde seither aber zurückgeworfen. „Das ist vor allem deshalb ärgerlich, weil in den Spielen mehr drin gewesen wäre“, sagt Darenberg. Doch nicht nur die Form der Bönener, bei denen Theo Velmerig (7:3 Siege) sowie Marco Höhm (7:1) auf die besten Bilanzen kommen, schwankte, auch die Besetzung. Am knappen Personal wird sich in den kommenden Wochen wohl nichts ändern: Christopher Kiehl wird bis auf weiteres nicht mehr für die Bönener auflaufen. Darenberg hofft, die Lücke, die dadurch entsteht, durch Stamm-Ersatz Jonas Mittermüller schließen zu können. Das Eigengewächs hat seine NRW-Liga-Tauglichkeit bewiesen.
Nicht nur Mittermüller, sondern das gesamte TTF-Sextett wird es in den kommenden Wochen brauchen, um aus den verbleibenden vier Partien der Hinrunde ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. „Wir peilen noch zwei Siege an“, sagt Darenberg. Die erscheinen realistisch, Bönen spielt am kommenden Sonntag gegen das Tabellenschlusslicht Mettmann sowie im letzten Spiel des Jahres am 3. Dezember gegen das TT-Team Bochum. Mehr als die vier Punkte aus diesen beiden Begegnungen werden für die TTFler aber kaum drin sein, die beiden übrigen Spiele bestreitet Bönen gegen die besten Mannschaften der Liga: am Samstag beim TTV Rees-Groin sowie eine Woche später gegen den SV Union Velbert III. „Das Restprogramm ist nicht leicht“, sagt Darenberg. Um doch noch Ruhe in ihre Saison zu bringen, brauchen die TTF Bönen allerdings weitere Erfolge bis zum Jahresende. jan