Happy End für TTF-Damen nach Zitterpartie

Bönen – Der direkte Wiederaufstieg war das ausgegebene Ziel der Damen der Tischtennisfreunde Bönen, nachdem sie in der vergangenen Saison höchst unglücklich aus der NRW-Liga abgestiegen waren. Am Ende erreichten sie dieses Ziel auch, obwohl sie auf dem Weg dahin zwei völlig gegensätzliche Serien erlebten.
Nach der Hinrunde, die die Tischtennisfreundinnen scheinbar nach Belieben dominierten, standen sie ungeschlagen mit vier Punkten Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz. In der zweiten Hälfte der Saison setzte es jedoch gleich zwei Niederlagen und zwei Unentschieden gegen direkte Konkurrenten, sodass sie in der Rückrundentabelle lediglich auf Platz drei liegen und eine hervorragende Ausgangsposition noch verspielten. Deutlich werden die Unterschiede auch anhand der Tatsache, dass die Bönenerinnen im ersten Halbjahr lediglich eine Partie enger als 8:3 gewann, während sie danach nur noch zwei Begegnungen deutlicher als mit 8:4 für sich entschieden.
So war die Rückrunde ein langes Zittern, zwischenzeitlich sogar um den zweiten Rang. „Die Rückrunde lief einfach nicht optimal für uns“, gab Mannschaftsführerin Viktoria Diekel zu. Am Ende feierten die TTF-Damen aber ein Happy End. Da der TTC Union Mülheim und der ESV BR Bonn auf die Relegation verzichteten, andere Mannschaften aus höherer Ligen zurückzogen, waren genügend freie Plätze in der NRW-Liga für Bönen und die verbliebene TTVg WRW Kleve II frei.
Diekel verliert nur gegen Dierkes
An Diekel lag der Absturz jedoch sicherlich nicht. Die Spitzenspielerin ist die mit Abstand stärkste Akteurin der Verbandsliga. Ihre 20:1 Hinrundenbilanz topte sie in der Rückrunde noch einmal mit 24:1. Lediglich gegen Celine Dierkes vom TTV GW Daseburg blieb sie sieglos und verlor gleich beide Spiele. Dass Neuzugang Stefanie Burgdorf eine große Verstärkung ist, zeigte sie bereits in der Hinserie (16:3). Nach dem Jahreswechsel kam sie auf eine ähnliche Ausbeute (17:5). „Leider waren die fünf Niederlagen meist gleich wichtige und letztlich entscheidende Einzel, vor allem gegen Dehme und Bergheim“, macht Diekel das Haar in der Suppe aus.
Gemeinsam bildeten beide aber das stärkste obere Paarkreuz der Liga. Dieses war auch in der Rückrunde die Stärke der Tischtennisfreundinnen, die sie häufig noch im Spiel hielt. Im gemeinsamen Doppel waren beide ebenfalls Punktegaranten. Sie verloren lediglich eines ihrer neun Spiele. Dieses jedoch ausgerechnet gegen den TuS Hiltrup, so dass es für Bönen nach frühen Rückstand nur zu einem 7:7 reichte.
Ausfall von Elfert nicht kompensiert
Das untere Paarkreuz hingegen war die Achillesferse der Bönenerinnen, die sie in der Rückrunde so häufig in Bedrängnis brachte. Allen voran der Ausfall von Malina Elfert traf die Tischtennisfreundinnen. Elfert beendete nach der Hinrunde verletzungsbedingt ihre Tischtennislaufbahn und machte keine Partie mehr. „Das Malina uns nicht einmal in den wichtigen Spielen unterstützen konnte, ist hart für uns gewesen. Nicht nur ihre Punkte haben uns gefehlt, sondern durch ihr Fehlen hat sich auch der Druck auf uns erhöht“, so Diekel. Diesen Druck war allen voran Johanna Bambach anzumerken, die zu Beginn der zweiten Serie nicht ihren Lauf fand. Nach einer überzeugenden Hinrunde (12:4) erreichte sie gerade einmal eine knapp positive 13:12-Bilanz. „Aber gegen Ende der Saison hat sie wieder zu ihrer starken Leistung zurückgefunden“, sagt Diekel.
Gute Entwicklung bei Koerdt
Karina Koerdt, die für Malina Elfert in die Mannschaft rückte, ging als deutliche Außenseiterin in ihre Partie, trat aber unbekümmert auf und entwickelte sich enorm. Der Lohn waren drei Siege, zwei davon waren gegen Bergheim und Hiltrup – und somit essentiell notwendig für die Unentschieden. „Karina hat sich stark präsentiert und das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht“, lobt Diekel die junge Nachwuchsspielerin, auch wenn sie im Doppel mit Bambach leer ausging. Nach dem 15:3 in Hinrunde war die Bilanz im Jahr 2019 nur noch ausgeglichen (9:9), wenn die TTF-Damen zu zweit an die Platte gingen.
Dennoch: Das Ziel ist erreicht, in der neuen Saison können sich die Bönenerinnen eine Liga höher beweisen. Boris Baur