Der letzte Eindruck bleibt: Nach einer herausragenden Hinrunde in der NRW-Liga leisteten sich die Tischtennisfreunde Bönen spät ihren ersten groben Patzer der Saison.
Bönen – Ausgerechnet im letzten Ligaspiel des Jahres, ausgerechnet im Derby. Nach einer bis dato fast makellosen Runde verloren die TTF am vergangenen Sonntag gegen den TTC GW Bad Hamm II mit 5:9. „Die Niederlage ärgert uns, weil sie auch ein wenig unsere sonst hervorragende Leistung in dieser Saison schmälert“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg. „Aber wir liegen trotzdem über unseren Erwartungen.“
Die Tabelle weist Bönen als klare zweite Kraft in der Liga aus. Erwartungsgemäß an der Spitze liegt der SV Brackwede, der sich vor der Saison mit den Verpflichtungen von Nico Bohlmann (DJK BW Avenwedde) und Christian Reichelt (BV Borussia Dortmund II) zum klaren Titelfavoriten gemacht hatte. Die Bielefelder stehen nicht nur bei neun Siegen aus neun Begegnungen, sie haben auch gerade einmal 14 einzelne Partien abgegeben. „Brackwede wird das Rennen machen“, glaubt auch Darenberg. Doch dahinter rangieren seine Bönener mit 14:4 Punkten, haben ihrerseits zwei Zähler Vorsprung auf den drittplatzierten SC Arminia Ochtrup (12:6).
Darenberg sieht gute Ausgangsposition
„Wir wären gerne mit vier Punkten Vorsprung auf Ochtrup in die Rückrunde gegangen, aber unsere Ausgangsposition ist nach wie vor gut“, sagt Darenberg. Dessen Team startete mit sieben Siegen aus den ersten sieben Spielen in die Saison. Erst im Topspiel in Brackwede Ende November hatten die Bönener erstmals das Nachsehen, allerdings mit einem deutlichen 2:9. „Wir waren über die Hinrunde gesehen konstant und stabil“, sagt TTF-Trainer Darenberg. Von den sieben Erfolgen fielen sechs mindestens mit 9:4 für Bönen aus. Erst in jenem letzten Hinrundenspiel gegen Hamm, in dem Toni Ramljak und Tyson Tan Hasse krank ausgefallen waren, blieb Bönen erstmals hinter den Erwartungen zurück.
Die TTF haben sich, obwohl sie mit der selben Mannschaft auflaufen wie in der Vorsaison, weiter entwickelt. Das liegt vor allem an den beiden jüngsten Spielern im Kader: Ramljak, erst vor der Saison ans obere Paarkreuz gerückt, brachte es dort auf starke 11:4 Siege. Tan Hasse entwickelte sich am mittleren Paarkreuz zur Stütze des Teams (9:3). „Toni und Tyson haben eine tolle Entwicklung genommen – und die ist sicherlich auch noch längst nicht am Ende“, so Darenberg. Doch nicht nur die beiden Youngster, auch alle übrigen Stammspieler kommen auf positive Einzelbilanzen. Zudem bringt es Bönen in den Doppeln auf 16:11 Siege. „Das spricht schon dafür, dass wir zurecht dort oben stehen“, sagt Darenberg.
Über die Relegation in die Oberliga
In der Rückrunde möchten die TTF den zweiten Tabellenplatz verteidigen, der sie in die Oberliga führen könnte – über den Umweg der Relegation. Darin würde Bönen auf die Tabellenzweiten der beiden anderen NRW-Ligen sowie auf den Tabellenachten der Oberliga NRW treffen und um mindestens einen Platz in der Oberliga spielen – womöglich auch um mehr, sollten Mannschaften zurückziehen. „Wir werden versuchen, aufzusteigen“, sagt Darenberg. Keine Sorgen müssen die Bönener bei diesem Vorhaben vor einem neuerlichen Saisonabbruch haben: Weil im Westdeutschen Tischtennis-Verband (WTTV) die Hinrunde abgeschlossen werden konnte, wird es in jedem Fall eine Saisonwertung geben. Wenn die Rückrunde nicht komplett gespielt werden kann, wird dafür die Hinrundentabelle herangezogen. Voraussichtlich in der kommenden Woche beraten die WTTV-Gremien, wie der Verband mit der weiteren Saison verfahren möchte. Etliche Landesverbände haben die Spielzeit bereits unterbrochen. Darenberg rechnet im WTTV eher mit einem verspäteten Start in die Rückrunde. Jan