Mit vielen Fragezeichen ins Derby

TTF-Akteure angeschlagen / Auch Zweite mit Personalproblemen
Bönen – Die TTF Bönen stehen in der Tabelle der NRW-Liga nach wie vor weit vorne. Dass es am Ende der Saison allerdings für die Meisterschaft und den direkten Aufstieg in die Oberliga reichen wird, ist seit dem vergangenen Wochenende unwahrscheinlich geworden. Nach der deutlichen Niederlage im Topspiel beim SV Brackwede am Samstag (2:9) geht es für die Tischtennisfreunde von nun an vielmehr darum, sich hinter dem Meisterschaftsfavoriten aus Bielefeld als zweite Kraft in der Liga zu behaupten.

„Wir müssen realistisch bleiben: Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, geht es für uns um den Platz hinter Brackwede“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg. Doch auch der Tabellenzweite hat am Saisonende Chancen, in die Oberliga aufzusteigen, zumal Brackwede ohnehin als großer Favorit in die Spielzeit gestartet war. „Für uns wäre Platz zwei ein großer Erfolg“, findet Darenberg. Schon vor dem letzten Hinrundenspieltag steht fest, dass die TTF (14:2 Punkte) vor dem SC Arminia Ochtrup II (11:5) als Tabellenzweite überwintern werden. „Aber wir wollen natürlich auch mit den drei Punkten Vorsprung vor Ochtrup in die Pause gehen“, sagt Darenberg.

Verhindern kann das nur noch ein langjähriger Rivale: der TTC GW Bad Hamm. Die Zweitliga-Reserve der Grünweißen gastiert am Sonntagnachmittag zu ungewohnter Anschlagszeit um 15 Uhr in der Pestalozzi-Sporthalle – und ist ein gefährlicher Kontrahent. „Es wird viel davon abhängen, mit welcher Mannschaft Grünweiß aufläuft“, sagt Darenberg. Mit Andre Bertelsmeier und Friedrich Kühn von Burgsdorff spielen zwei der größten deutschen Nachwuchstalente für Hamm. Zudem ist mit Pekka Pelz ein Spieler in der NRW-Liga gemeldet, der eigentlich zum Bundesliga-Kader gehört. Bei seinen wenigen Einsätzen in der Reserve dürfte Pelz nicht zu schlagen sein. Reist er mit nach Bönen, steht den TTF eine besonders schwierige Aufgabe bevor, obwohl Hamm mit 6:10 Punkten auf dem Papier der klare Außenseiter ist.

Doch die Bönener müssen sich in den Tagen vor dem Derby zunächst um ihr eigenes Personal kümmern: Numan Yagci, Toni Ramljak, Tyson Tan Hasse und Routinier Andreas Rosenhövel sind gesundheitlich angeschlagen und konnten unter der Woche kaum trainieren. Wer aus dem Quartett rechtzeitig fit und einsatzbereit sein könnte, wird sich erst kurzfristig entscheiden. „Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen, aber es sieht nicht optimal aus“, sagt Darenberg.

Verbandsliga: TuS Sundern – TTF Bönen II (Samstag, 18.30 Uhr).

Die TTF-Zweite ist wieder in der oberen Tabellenhälfte der Verbandsliga angekommen. Nach gutem Saisonstart und einer zwischenzeitlichen Negativserie von fünf Niederlagen in Folge kletterten die Bönener zuletzt wieder auf den fünften Tabellenplatz. Der Sieg gegen den TTC Herne (9:6) am vergangenen Sonntag war der dritte in Serie. Im letzten Spiel der Hinrunde können die Bönener nun schon einen fast vorentscheidenden Schritt in Richtung Ligaverbleib machen. Am Samstag gastieren sie beim TuS Sundern.

Das Gastspiel bei den Sauerländern ist insofern bedeutsam, weil der TuS derzeit als Tabellenneunter auf dem ersten Relegationsplatz liegt – also auf dem Rang, den Bönens Reserve am Saisonende am liebsten nicht belegen möchte. „Gewinnen wir gegen Sundern, haben wir schon mal ein gutes Polster“, sagt TTF-Akteur Marco Goecke. Das junge Team der Gastgeber spielt eine wechselhafte Runde, holte sich zuletzt mit einem 9:4-Erfolg bei Schlusslicht TTSG Lüdenscheid den dritten Sieg. Die Bönener gehen mit personellen Problemen ins Wochenende: Niklas Brackelmann fehlt weiterhin krankheitsbedingt, Sándor Tejgel, der zur Rückrunde den Verein verlässt, wird nicht mehr für die TTF auflaufen. Hinter den Einsätzen von Phil Kleine und Tim Heyer stehen kleine Fragezeichen. Für einen ihrer Mannschaftskollegen wird die Partie in Sundern zudem eine Abschiedsvorstellung: Max Fortmann läuft ein letztes Mal für die Tischtennis-Freunde auf – er wechselt nach Neheim-Hüsten.  jan