Plötzlich Dauergewinner

TTF nach dem Abstieg mit glänzendem Saisonstart in der Verbandsliga
Mit den Randgebieten der Tabelle kennen sich die TTF Bönen aus. Die vorletzte Saison beendeten sie als Tabellenzweiter und stiegen aus der Verbandsliga auf. Nur ein Jahr später folgte der direkte Wiederabstieg – als Letzter. Zurück in der Verbandsliga stehen die Tischtennisfreunde nun erneut am Ende der Tabelle – diesmal allerdings wieder am oberen. Nach vier Spieltagen ist Bönen noch ohne Niederlage und führt die Staffel 2 der Verbandsliga an.
Gerechnet hatten die TTF mit einem derart erfolgreichen Saisoneinstand nicht. „Wir hatten schon gehofft, oben mitspielen zu können“, sagt Trainer Walter Darenberg. „Aber wenn du aus einer Saison kommst, wie wir sie im vergangenen Jahr hatten, dann ist das keine Selbstverständlichkeit.“
Zur Erinnerung: Die Bönener holten in der Spielzeit 2017/2018 aus 22 Saisonspielen nur magere drei Siege. Doch aus den Dauerverlierern der vergangenen Saison scheinen innerhalb kürzester Zeit Dauergewinner geworden zu sein: Trotz des Abgangs von Spitzenspieler Heiko Raatz stehen für die junge Mannschaft nach den ersten Saisonwochen drei Siegen und ein Unentschieden aus vier Spielen zu Buche.
„Was uns in der letzten Saison nicht gelungen ist, gelingt uns im Moment“, sagt Darenberg. In den vermeintlichen Spitzenspielen wie gegen den VfL Ramsdorf oder wie bei der DJK BW Greven (beide 9:2) gewann Bönen die entscheidenden Begegnungen. „Wir haben uns das Selbstvertrauen zurückgeholt, dass uns im letzten Jahr gefehlt hat“, so Darenberg. Der Aufsteiger überzeugt bislang vor allem durch mannschaftliche Geschlossenheit. Alle sechs Bönener Stammspieler trugen ihren Anteil an den erfolgreichen ersten vier Spieltagen, fünf von ihnen kommen auf eine positive Einzelbilanz.
Am stärksten ist Bönen aber bezeichnenderweise in den Doppeln, die zuvor immer wieder Probleme bereitet hatten: Insgesamt stehen die TTF hier bei 11:2 Siegen, wobei die Paarungen aus Sascha Kaiser/Jan Miksch und Niklas Brackelmann/Tim Heyer sogar noch ungeschlagen sind.
So konnten sich die Bönener sogar den Luxus erlauben, bislang auf ihren Spitzenspieler Andreas Rosenhövel zu verzichten: Der ehemalige Zweitligaspieler und am höchsten gelistete Akteur desVereins ist zwar einsatzbereit, „aber es ist abgesprochen, dass Andreas nur zum Einsatz kommt, wenn wir personelle Not haben“, sagt Darenberg. Er merkt aber an: „Wir hätten noch ein Ass im Ärmel.“
Was die Tabellenführung nach vier Spieltagen wert ist, vermag der TTF-Trainer nicht zu beurteilen. Immerhin ist Bönen derzeit allerdings eins von nur noch zwei ungeschlagenen Teams der Klasse. „Es sieht so aus, als wäre die Liga sehr ausgeglichen“, glaubt Darenberg.
Der bislang ärgste Widersacher der Bönener kommt aus Witten: Die DJK BW Annen, auch auf dem Papier eine der besten Mannschaften der Liga, gewann am vergangenen Wochenende ihre ersten drei Saisonspiele binnen drei Tagen – und steht in der Tabelle nun auf Rang zwei. „Die Saison ist noch lang“, sagt Darenberg. „Derzeit sind wir zufrieden damit, wie es läuft.“ Und das dürfen sie bei den TTF Bönen auch sein.  jan