Dramatisches Saisonfinale mit Unentschieden und knapper Niederlage
Bönen – Am Ende einer knapp achtmonatigen Saison haben nur wenige Ballwechsel den Ausschlag gegeben: Die TTF Bönen haben den direkten Klassenerhalt in der NRW-Liga knapp verpasst. Nach einem 8:8-Unentschieden gegen den Tabellenzweiten DJK BW Avenwedde am Samstag und einer 7:9-Niederlage im Derby beim TTC GW Bad Hamm II am Sonntag beenden die Bönener die Spielzeit mit 16:20 Punkten auf Rang sieben. Zwei Punkte fehlen zum rettenden sechsten Platz, auf dem der TB Burgsteinfurt (18:18 Punkte) abschließt.
Letztlich hatten die Bönener sogar noch Glück im Unglück: Hätte TuRa Elsen sein Saisonfinale am Sonntag beim TT-Team Bochum gewonnen, wäre Bönen in der Tabelle sogar noch auf Rang acht zurückgefallen und hätte wohl alle Chancen auf den Ligaverbleib verspielt. Doch die Paderborner unterlagen denkbar knapp 7:9.
Nun müssen die Tischtennisfreunde den Umweg über die Relegationsrunde nehmen, um in der NRW-Liga zu bleiben. Am ersten Mai-Wochenende spielt Bönen gegen den TTC SW Velbert und den TTC Mödrath um bislang einen freien Startplatz. „Wir sind für den Moment schon enttäuscht, es war sehr knapp und sehr unglücklich“, sagte Walter Darenberg. Den Ligaverbleib hat der Bönener Trainer mit seinem Team, das mit 14:4 Punkten die beste Mannschaft der Rückrunde war, aber noch längst nicht abgeschrieben: „Wir sind zuversichtlich, dass wir es über die Relegation schaffen.“
TTF Bönen – DJK BW Avenwedde 8:8.
Zur tragischen Figur bei der Punkteteilung mit den Gästen aus Gütersloh am Samstag wurde Marco Höhm. Der Winter-Neuzugang der Bönener stand bei einer 8:6-Führung für sein Team nur einen Satzgewinn entfernt vom Gesamtsieg. Höhm führte in seinem Einzel gegen Bohlmann mit 2:0 in den Sätzen, als er sich eine Zerrung im Brustmuskel zuzog. „Das wäre sonst ziemlich sicher unser neunter Punkt und damit der Sieg gewesen“, sagte Darenberg. So aber verlor erst Höhm unter Schmerzen sein Einzel, ehe Numan Yagci und Theo Velmerig im anschließenden Schlussdoppel gegen Oetken/Lange auch den Gesamtsieg aus der Hand gaben. „Das war schon bitter“, so Darenberg.
Der hatte zuvor eine gute Partie seiner Mannen gegen den Herbstmeister gesehen. Bönen gewann alle drei Eingangsdoppel und verteidigte im Anschluss fast über die gesamte Spieldauer von fünf Stunden einen knappen Vorsprung.
Maßgeblichen Anteil daran hatte einmal mehr Theo Velmerig, der am unteren Paarkreuz doppelt punktete. Andreas Rosenhövel (3:2 Sätze gegen Große-Freese), Kiehl (3:1 gegen Lange) und Höhm (3:1 gegen Westermann) markierten die übrigen Bönener Punkte gegen die Blau-Weißen.
Auch für die Gäste sollte die Punkteteilung im Nachhinein schmerzhaft werden: Sie entschieden am Abend des selben Tages das Topspiel beim TTV Neheim-Hüsten 9:7 für sich. Hätte Avenwedde zuvor auch in der Bönener Pestalozzi-Sporthalle gewonnen, wäre es als Meister in die Oberliga aufgestiegen.
Die Ergebnisse: Yagci/Velmerig – Faal/Westermann 3:0, Brosch/Kiehl – Oetken/Lange 3:2, Rosenhövel/Höhm – Große-Freese/Bohlmann 3:2; Brosch – Große-Freese 0:3, Rosenhövel – Faal 1:3, Yagci – Lange 0:3, Kiehl – Oetken 1:3, Höhm – Westermann 3:1, Velmerig – Bohlmann 3:2, Brosch – Faal 0:3, Rosenhövel – Große-Freese 3:2, Yagci – Oetken 1:3, Kiehl – Lange 3:0, Höhm – Bohlmann 2:3, Velmerig – Westermann 3:0, Yagci/Velmerig – Oetken/Lange 1:3
TTC GW Bad Hamm II – TTF Bönen 9:7.
Das Derby gegen die Zweitvertretung des TTC GW Bad Hamm, die selbst noch mit Abstiegssorgen ins Saisonfinale gegangen war, stand unter schlechten Vorzeichen für die Gäste: In der Hammonense-Sporthalle mussten die Bönener auf den ehemaligen Grünweißen Rosenhövel verzichten, für den Jonas Mittermüller ins Aufgebot rückte. Zudem ging Höhm mit seiner Muskelverletzung des Vortages angeschlagen in die Partie.
Hamm dagegen setzte auf hochkarätiges Personal: Die Sechs der Gastgeber wurde angeführt von Thomas Pellny aus dem Zweitliga-Kader der Grünweißen. Pellny und der Inder Ananth Devarajan an Position zwei waren es dann auch, die Hamm die entscheidenden Vorteile erspielten. Gemeinsam waren sie an sieben der neun Hammer Punkte beteiligt.
„Wir haben unter den gegebenen Umständen kein schlechtes Spiel gemacht“, sagte TTF-Trainer Darenberg – wohlwissend, dass seinem Team nach den Ergebnissen der Konkurrenz am Samstag auch ein Unentschieden nicht genügt hätte.
Herausragend agierte das untere Paarkreuz um Velmerig und Nachrücker Mittermüller: Das Duo gewann alle seine vier Einzel, unter anderem gegen den ehemaligen Bönener Jonas Reich. jal
Die Ergebnisse: Pelly/Vatheuer – Yagci/Höhm 3:1, Devarajan/Hilbig – Brosch/Kiehl 3:2, Kisielius/Reich – Velmerig/Mittermüller 2:3; Pellny – Yagci 3:0, Devarajan – Brosch 3:0, Vatheuer – Höhm 3:0, Kisielius – Kiehl 2:3, Hilbig – Mittermüller 2:3, Reich – Velmerig 0:3, Pellny – Brosch 3:0, Devarajan – 3:1, Vatheuer – Kiehl 1:3, Kisielius – Höhm 3:0, Hilbig – Velmerig 0:3, Reich – Mittermüller 1:3; Pellny/Vatheuer – Brosch/Kiehl 3:1