TTF können mit Remis im Derby leben / Angriff auf Spitze abgeblasen
Das neue Jahr begann für die TTF Bönen mit dem fast erwartbaren Thriller: In einem packenden Derby vor 150 Zuschauern in der Sporthalle des Hammonense-Gymnasiums gewannen und verloren die TTFler einen Punkt gegen den langjährigen Rivalen und Tabellennachbarn TTC GW Bad Hamm. 8:8 zeigte die Anzeigetafel um 19.13 Uhr – mehr als vier Stunden nach Spielbeginn.
„Das Spiel war wieder einmal ein echter Krimi“, sagte TTFTrainer Walter Darenberg. Hatten die Bönener im Hinrunde, als sie noch sechs von sieben Fünf-Satz-Spielen verloren hatten, mit dem 8:8-Unentschieden gehadert, waren die TTFler am Sonntag mit dem Punktgewinn durchaus gut bedient. Das deutliche Plus an Sätzen (35:26), das sich Hamm erspielt hatte, war ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Grünweißen diesmal dem Sieg näher gewesen waren als noch im September.
„In Summe gleich sich das dann wieder aus“, sagte Darenberg. Dass Bönen gegen Hamm derart stark in die Bredouille geriet, obwohl es den derzeit noch in London weilenden Spitzenmann Jens Berkenkamp aufgeboten hatte, machte der Coach vor allem an zwei Namen im Grünweiß-Trikot fest: an Vadim Yarashenka und Aliaksandr Khanin. Die beiden jungen Weißrussen kamen am Sonntag erstmals beide für die Hammer zum Einsatz, der amtierende Europameister im Schüler-Doppel, Khanin, gar erstmals in dieser Saison. „Das war in Teilen ein Kampf mit ungleichen Waffen. Die Möglichkeit, zwei solche Spieler reinzuwerfen, hat Hamm letztlich wohl den Vorteil gebracht“, befand Darenberg. Yarashenka und Khanin dominierten die Spiele am unteren Paarkreuz – und holten gegen Jan Lüke und Jaroslaw Werner bei 12:1-Sätzen alle vier Punkte. „Letztlich ist es aber absolut in Ordnung, seine beste Mannschaft ins Rennen zu schicken. Wir haben ein riesiges Spiel gezeigt“, lobte Darenberg sein Team.
Mit einem Sieg im Derby hätte Bönen (mit jetzt 12:8 Punkten) – im Übrigen genauso wie Hamm (13:7) – sich noch einmal auf die Verfolgung des Spitzenreiters ASV Wuppertal (14:4) machen können. Nun ist der Rückstand von vier Punkten auf den Tabellenführer angesichts von nur noch acht Begegnungen doch immens – zumal mit dem TTC Seligenstadt (13:5) und dem SC Buschhausen (12:6) zwei weitere Teams in vorderster Front mitmischen.
„Für ganz vorne wird es vermutlich nicht mehr reichen, aber unser Ziel bleibt es natürlich, uns so weit nach oben zu spielen, wie es möglich ist“, sagt Darenberg. Helfen wird ihnen dabei eine leicht veränderte Personalsituation: Spitzenspieler Jens Berkenkamp kehrt in zwei Wochen von seinem Auslandssemester aus London zurück – und wird seinem Team wieder in jedem Spiel zur Verfügung stehen. Vorher bestreiten die TTF aber noch ein Heimspiel gegen die TG Obertshausen.