BÖNEN – Im September waren die TTF Bönen mit einer gehörigen Portion Ungewissheit in die Spielzeit der Regionalliga West gestartet. Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) hatte die Liga im Rahmen seiner Strukturreform erstmals um Teams aus Hessen erweitert, die auch dem langjährigen Regionalliga-Vertreter Bönen eine Unbekannte waren.IT certification
Zudem musste sich Bönen mit Personalproblemen rumschlagen: Spitzenmann Jens Berkenkamp würde dem Team wegen eines Auslandsaufenthalts ein halbes Jahr allenfalls sporadisch zur Verfügung.
„Wir konnten wirklich nicht einschätzen, wie die Saison für uns laufen würde“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg rückblickend. Mittlerweile ist er schlauer: Sein Team schloss das Spieljahr 2013/2014 auf dem vierten Tabellenplatz ab. Das sorgte in Bönen durchaus für Zufriedenheit. „Den vierten Platz nehmen wir gerne“, sagt Darenberg, weiß aber auch, dass für seine Mannen mehr drin gewesen wäre: „Die Saison hat für uns keinen guten Verlauf genommen. Wir hätten auch ein, zwei Plätze weiter vorne stehen können. Aber das hätte letztlich nichts geändert“, so Darenberg.
Mit dem TTC Seligenstadt (31:5 Punkte) sicherte sich der große Favorit Meisterschaft und Aufstieg, dahinter reihten sich mit SC Buschhausen (26:10), 640-822 dumps dem ASV Wuppertal (22:14), Bönen (21:15) und dem Bönener Ortsnachbarn und langjährigem Rivalen TTC GW Bad Hamm (20:16) die Verfolger. Das Saisonresultat war für dieses Quartett dasselbe: Sie hatten weder mit dem Aufstieg noch mit dem Abstieg ernsthaft zu tun und ihnen stand der Sprung in die zur kommenden Saison neu gegründete 3. Bundesliga offen. „Deshalb hätte es für uns keinen Unterschied gemacht, ob wir Zweiter oder Fünfter geworden wären. Aber ein zweiter Platz hätte sich natürlich besser angefühlt“, sagt Darenberg.
Den aber verpassten die Bönener durch eine wenig konstante Rückrunde. „Wir haben zu oft Punkte liegen gelassen. Das macht sich in der Endabrechnung natürlich bezahlt.“ Von Personalproblemen gebeutelt ließ Bönen eingeplante Siege gegen die TG Obertshausen (8:8), den SC Bayer Uerdingen (6:9) und den SV Viktoria Preußen (8:8) liegen – allesamt Teams aus der unteren Tabellenhälfte. „Wir hatten in der Vorrunde schon einige solcher Punktverluste. Die haben uns eine bessere Platzierung gekostet“, so Darenberg. Gegen die Topteams schlug sich Bönen dagegen ordentlich: Gegen Buschhausen (8:8), gegen das nur gegen Bönen in absoluter Bestbesetzung angetretene Hamm (8:8), gegen Wuppertal (9:4) und schließlich Seligenstadt (7:9) spielten die TTF auf Augenhöhe.
Eines aber zog sich durch die gesamte Saison: „Die Spiele waren unglaublich eng in diesem Jahr. Das Niveau war höher, die Leistungsdichte auch“, sagte Darenberg. Der beste Beleg: Insgesamt spielte Bönen in nur 18 Saisonspielen siebenmal unentschieden. „Das reicht eigentlich für zwei oder drei Spielzeiten“, sagt Darenberg.
Die inkonstanten Ergebnisse der TTF Bönen waren nicht zuletzt begründet in teilweise inkonstanten Leistungen ihrer Spieler. Spitzenmann Jens Berkenkamp kam nach seinem Auslandssemester in London nur schwer wieder in den Spielrhythmus (5:11). Überragend agierte dagegen Christoph Waltemode, der es auf 10:4 Siege brachte – und zu den besten Akteuren der Liga zählte. Anton Adler, vor der Saison aus Jülich nach Bönen gekommen, kam auf 10:8 Siege – 9:3 davon am mittleren, 1:5 am deutlich stärker besetzten oberen Paarkreuz. Auch der Rest des Bönener Mannschaftsunterbaus spielte solide – aber auch nicht mehr. Kapitän Andreas Rosenhövel (6:6), Jan Lüke (9:8), der nit der Saison seine Laufbahn beendende Jaroslaw Werner (9:6) und Christopher Pläster (6:5) brachten es alle auf ausgeglichene bis leicht positive Einzelbilanzen. Nils Maiworm, Talent der TTF-Verbandsligamannschaft, blieb in zwei Einzeln als Ersatzmann sieglos. Dennoch geht es für den hoch veranlagten Youngster in der kommenden Spielzeit in der Regionalliga weiter (WA berichtete).
Wie die aussehen wird, ist Stand heute noch weitestgehend unklar: Mit dem TTC Seligenstadt und der TG Obertshausen haben nur zwei Teams beim DTTB für die 3. Bundesliga gemeldet. Während Seligenstadts Aufstieg fest steht, ist dies bei den hessischen Nachbarn alles andere als sicher. Denn Obertshausen muss, wenngleich das auf den ersten Blick skurril anmutet, zunächst in der Relegationsrunde den Abstieg aus der Regionalliga verhindern. „Dadurch, dass es so wenige Bewerber gibt, haben am Ende alle Regionalliga-Vereine die Möglichkeit erhalten, für die 3. Bundesliga zu melden“, sagt Darenberg. Obertshausen war einer von ihnen, darf den Aufstieg aber nur wahrnehmen, wenn es nicht absteigt. Neu in die Liga rücken die beiden designierten Oberliga-Meister TTC Brühl-Vochem und TV Ronsdorf, zwei alte Regionalliga-Bekannte der Bönener. Zudem kehrt mit dem SV Union Velbert ein weiterer alter Weggefährte aus der 2. Bundesliga freiwillig in die Regionalliga zurück. Unklar dagegen ist der Ausgang der Oberliga Hessen, wo mit Elz, Lampertheim und Fulda II derzeit drei Mannschaften gleichauf liegen. „Die Liga wird wieder ein neues Gesicht bekommen“, sagt Darenberg. Für die TTF Bönen mittlerweile nichts Neues mehr. – jan