Bönen – Das Damentischtennis entwickelt sich in Bönen prächtig. Lange fristeten die Damen der TTF in den unteren Ligen ein Randdasein. Seit drei Jahren sind sie jedoch im Aufwind. Derzeit klopfen sie sogar an die Tür zur Oberliga an. Es wäre der dritte Aufstieg in Folge.
Im Sommer 2014 vermeldeten die TTFler zwei Neuzugänge. Viktoria Diekel und Alexandra Thätner kamen vom TTV Ense nach Bönen. Thätner kehrte nach zwei Jahren zu ihrem Heimatverein zurück und auch Diekel war als langjähriges Mitglied der Trainingsgruppe kein unbekanntes Gesicht. Insbesondere die ehemalige Oberligaspielerin Diekel ist eine enorme Verstärkung und Stütze der auf einer Erfolgswelle schwimmenden Mannschaft. Gemeinsam mit Karen Elfert und Jasmin Heuermann traten sie in der Bezirksklasse an, belegten am Ende den zweiten Platz und stiegen über die Relegation in die Bezirksliga auf. Dort stießen die beiden Jugendspielerinnen Johanna Bambach und Malina Elfert zur Mannschaft. Gemeinsam wurden sie im ersten Jahr sofort Meister in der neuen Liga und stiegen erneut auf, sodass die TTF-Damen nun erstmals in der Verbandsliga aufschlagen.
Und auch in dieser Klasse entledigten sich die Bönenerinnen schnell aller Abstiegssorgen und belegten nach der Hinrunde den zweiten Platz. Als einziges Team bezwangen sie dabei den Tabellenführer TTSV Schloß-Holte Sende (27:3 Punkte), auf den sie derzeit zwei Zähler Rückstand haben. Ziel der Mannschaft ist daher mittlerweile der dritte Aufstieg innerhalb von drei Jahren. Die Herausforderung, den zweiten Platz, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt, zu verteidigen, dürfte allerdings schwierig genug sein.
Garantin des Erfolgs ist Viktoria Diekel, die langsam zu alter Stärke zurückfindet und von ihrer Erfahrung profitiert. Auf sie und ihre Punkte können sich die TTFlerinnen verlassen. Allerdings gilt auch: Erwischt Diekel mal einen schlechten Tag, wird es auch für ihr Team eng.
Hinter Diekel entwickeln sich die Nachwuchskräfte Johanna Bambach und Malina Elfert enorm weiter. Bambach spielte eine grandiose Hinrunde. Seit Jahresbeginn (3:6 Siege) schwächelt sie allerdings etwas, wird aber sicherlich zu alter Leistung zurückfinden. Elfert brauchte eine Zeit, um in der neuen Liga anzukommen. Aber insbesondere in der Rückserie spielt sie stark auf und ist in acht Einzeln am unteren Paarkreuz noch ungeschlagen. Ihr ist die größere Gelassenheit am Tisch deutlich anzumerken.
Im März stehen die entscheidenen Spiele an
Bönens größte Schwäche ist die vierte Position. Denn weder Karen Elfert noch Alexandra Thätner sind Punktegaranten. Sie erreichen in der Verbandsliga ihre Leistungsgrenze. Elfert gewann bisher ein Drittel ihrer Spiele, Thätner etwa die Hälfte. Sollten die TTFlerinnen ihr Ziel der NRW-Liga erreichen, müssten sie an dieser Stelle nachbessern.
Nach holprigem Start in die Rückrunde mit der überraschenden 4:8-Niederlage gegen Holzen stehen die Damen vor der entscheidenden Phase der Saison. Im März stehen die Spiele gegen den Tabellenführer Schloß-Holte Sende und gegen den ärgsten Verfolger SV Spexard (19:9) an. Bis dahin müssen die Bönenerinnen ihre Lockerheit wiederfinden, die sie zu Beginn der Rückserie verloren haben.
Gegen den SV haben die TTFlerinnen noch eine Rechnung offen. In der Hinrunde war es das einzige Spiel, was sie verloren haben – nach einer 6:2-Führung. Am letzten Spieltag kann es dann zum entscheidenden Aufeinandertreffen mit den TuS Hiltrup II (18:8) kommen, von dem sie sich in der ersten Begegnung unentschieden trennten.
Wie lange Bönen auf der Erfolgswelle weiterreiten kann, wird die Zukunft zeigen. Erfolgreich ist die Spielzeit 2016/2017 bereits jetzt. – ath