Am heutigen Freitag feiert ein treues und verdientes Vereinsmitglied der Tischtennis – Freunde Geburtstag – Lothar Stehl wird 90 Jahre alt.
Zum Tischtennissport kam er, als sich der Fanfarenzug des TV Arminius Anfang der 60er Jahre auflöste und er mit seinem Bruder Helmut und anderen die Tischtennisabteilung des gleichnamigen Vereines gründete, aus dem später durch Fusion mit dem TV Jahn der TuS Bönen wurde. Sie spielten in der Anfangsphase noch an selbst gebastelten Tischen, im Saal der Gaststätte Lohmann.
Nach der Fusion mit dem CVJM Altenbögge, (später dann TTF Bönen), spielte er dort weiter und ist bis heute Mitglied im Verein. Seine aktive Laufbahn beendete er im Jahre 2010, als er mit 76 Jahren sein letztes Pflichtspiel bestritt. Er spielte zwar überwiegend in den unteren Ligen, war aber für seine Mannschaften fast immer ein Punktegarant.
Noch wichtiger aber war seine Zuverlässigkeit, er verpasste kein Spiel, wenn er aufgestellt war. Sein Markenzeichen war sein Stirnband, mit dem er seine streng nach hinten gekämmten Haare in Schach hielt. Seine Gegner aber fürchteten vor allem sein unorthodoxes Abwehrspiel mit seinem „Brettchen“. Lothar bestritt insgesamt 417 Spiele, für sein 400. wurde er im September 2007 geehrt
Neben seiner Zuverlässigkeit als Spieler, war es auch seine Hilfsbereitschaft, bei Veranstaltungen des Vereines mit anzupacken und als Helfer zur Verfügung zu stehen, was ihn für den Verein so wertvoll machte.
Ohne ihn fand kaum ein Heimspiel der ersten Mannschaft statt, Udo Lang bezeichnete ihn einmal als „stets korrektes und pünktliches Urgestein“ des Vereines, ohne den kein Spiel beginnen kann. Erst wenn er den Fuß in die Halle setzt, wissen die Altenbögger: „Aha – Lothar ist da – Zeit für den Anschlag“.
Als begeisterter Radfahrer nahm er seit 1987 an allen Radtouren des Vereins teil. Auch die zuletzt stattgefundene Fahrt vor 2 Jahren nahm er als 88jähriger noch locker wahr.
Lothar konnte sich wunderbar über so manches schlechte Spiel aufregen, auch über seine eigenen, zeigte seinen Unmut aber nur verhalten. Spannende Spiele machten ihn immer völlig unruhig. Das zeigte sich auch beim „Rudelgucken“ der letzten Fußball – Weltmeisterschaften mit seinen Vereinskameraden, immer wenn es eng wurde, tigerte Lothar in der Straße auf und ab und kam erst mit dem Schlusspfiff wieder dazu.
Noch heute unvergessen ist bei den damals Anwesenden ein Spiel der zweiten Mannschaft in den 80ern. Es ging um den Aufstieg in die Landesliga, und Ewald Reinert, Bönener Florist und Friedhofsgärtner, stand beim Stande von 19:18 im Entscheidungssatz, (damals gingen die Sätze noch bis 21) der Angstschweiß auf der Stirn. Als er an die Bande kam, um den Ball aufzuheben, fragte ihn Lothar, der den Ernst der Situation wohl nicht wahrnahm: „Ewald, habt ihr Stachelbeersträucher“? Allgemeines Entsetzen war die Folge, aber Ewald Reinert gewann das Spiel letztlich doch in der Verlängerung.
Nach seiner aktiven Zeit nahm er aber auch weiterhin am Training der „Alt – Herren – Truppe“ teil, die aus seinen ehemaligen Mannschaftskameraden, um den inzwischen verstorbenen Helmut Neemann bestand, und später auch inaktiv als Zuschauer und kritischer Kommentator,- mit Bier.
Und er hielt sich mit Radfahren fit, es gab kaum einen Tag, an dem nicht mit seinem Rad, später einem E-Bike seine Runden drehte. Wie er selbst sagte, mindestens 20 Km am Tag und auch bei nicht so gutem Wetter. Auf seiner Rundfahrt kam er meistens noch bei seinem Bruder Helmut auf ein Bierchen vorbei.
Leider sind ihm die Radtouren seit einiger Zeit nicht mehr möglich, und er musste, was ihm sehr schwer fiel, seinem Alter Tribut zollen.
Da eine persönliche Gratulation aufgrund seines Gesundheitszustandes Zurzeit nicht möglich ist, gratulieren ihm der Verein und seine ehemaligen Tischtennis – Weggefährten auf diesem Wege mit einem kräftigen „Altenbögge ran“ und wünschen ihm alles Gute.