Gute Karten im Aufstiegsrennen

TTF überraschen mit starker Leistung in der Verbandsliga
Bönen – An der Spitze der NRW-Liga-Tabelle reihen sich die Mannschaften auf wie an einer Perlenschnur. Ganz vorne steht seit langem Oberliga-Absteiger DJK BW Avenwedde (24:6 Punkte), dahinter der SC Bayer Uerdingen (23:7). Nur mit jeweils einem weiteren Punkt Rückstand folgen die TTF Bönen und der TTV Rees-Groin (22:8). „Die Konstellation verspricht viel Spannung bis zum Saisonende“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg.

Dass seine Bönener im Rennen um Meisterschaft und Aufstieg mitmischen, haben sie einem starken Start in die Rückrunde zu verdanken. Nach dem Sieg gegen Spitzenreiter Avenwedde am ersten Rückrunden-Spieltag (9:4) besiegten die Tischtennis-Freunde am vergangenen Samstag auch den bisherigen Tabellenzweiten Rees-Groin (9:6). „Ich muss sagen: Ich war auch selbst ein wenig überrascht von dem Sieg“, sagt Darenberg.

Der Erfolg am Niederrhein war ein neuerlicher Beweis für die positive Entwicklung, die die Tischtennis-Freunde im Verlauf der Saison genommen haben. Sowohl gegen Avenwedde als auch gegen Rees-Groin kehrte Bönen Hinspiel-Niederlagen in Rückrunden-Siege um. Nur bei der zwischenzeitlichen Niederlage gegen Uerdingen am zweiten Rückrunden-Spieltag gelang das nicht. Doch in Summe ist Bönen gut durch den extrem anspruchsvollen Jahresauftakt gekommen – und hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die Spitzenplätze in der Tabelle noch mal näher zusammengerückt sind. „Wir sind jetzt mittendrin im Aufstiegsrennen“, freut sich Darenberg.

Zumal es das Restprogramm gut mit den Bönenern meint. An den verbleibenden sieben Spieltagen stehen für die Bönener ausnahmslos Partien gegen Gegner auf dem Plan, die sie in der Hinrunde bezwungen haben. „Das heißt nicht, dass wir die Spiele alle noch mal gewinnen werden. Aber das zeigt zumindest, dass wir noch viele Punkte holen können“, sagt Darenberg. Seine Mannschaft, die sich vor der Saison vor allem einen frühzeitigen Ligaverbleib zum Ziel genommen hatte, möchte die Gunst der Stunde nutzen: „Wir wollen schon hoch“, sagt Darenberg über einen möglichen Aufstieg in die Oberliga. Der wäre dem Tabellenersten am Saisonende sicher. Der Zweite könnte immerhin noch über den Umweg der Relegation aufsteigen. Sowohl Platz eins als auch Rang zwei sind für Bönen mittlerweile realistische Ziele. Darenberg sagt aber auch: „Wir machen uns keinen Druck. Für uns ist alles, was jetzt noch kommt, eine Zugabe.“

Derzeit spricht nicht wenig dafür, dass die Bönener tatsächlich am Ende der Saison als Aufsteiger dastehen könnten. „Wir spielen sehr stabil, auch gegen die Topteams“, sagt Darenberg. Ein großer Vorteil seiner Mannschaft sei, dass sie nicht abhängig von einzelnen Akteuren ist. „Wir haben acht Spieler, die wir jederzeit einsetzen können“, sagt der Coach. Neben der gemeldeten Stamm-Formationen zählen auch Christopher Kiehl und Emil Schreiber zum regelmäßigen Aufgebot des Teams. Beide kamen auch in der Rückrunde schon wieder erfolgreich zum Einsatz. Diese Ausgeglichenheit hebt Bönen von den übrigen Anwärtern auf den Aufstieg ab.

Zudem scheint sich eine personelle Umstellung zur Rückrunde bezahlt zu machen: Neuzugang Sascha Kaiser, nach der Hinrunde vom mittleren ins obere Paarkreuz aufgerückt, setzt auch gegen die besten Spieler der Liga seinen Höhenflug fort. Der westdeutsche Meister bei den Herren 40 steht an Position zwei derzeit bei starken 6:2-Siegen. „Mittlerweile ist es eigentlich in allen Paarkreuzen sehr schwierig, sich gegen uns einen Vorteil zu erspielen“, sagt Darenberg. Nur in einer Disziplin zeigen sich die Bönener zuletzt überraschend anfällig: Sie stehen in diesem Jahr nur bei 5:7 Siegen in den Doppeln. Zuletzt in Rees-Groin verloren sie gar alle drei Doppel-Partien zu Beginn.

Nun wird es darauf ankommen, dass die TTFler ihre Leistungen in den Partien konstant abrufen, in die sie als klarer Favorit gehen. Wie etwa am Sonntag, wenn sich der Tabellenletzte TB Burgsteinfurt in der Sporthalle der Pestalozzi-Schule vorstellt. „Wenn man gewinnen muss, ist das eine andere Situation“, sagt Darenberg. Doch auch die anderen Mannschaften im Titelrennen müssten ihre Spiele gewinnen. „Wem das in den nächsten Wochen am besten gelingt, der steigt am Ende auf.“ Das könnten zum Saisonende am 6. April die TTF Bönen sein. JAN LÜKE