TTF reisen ersatzgeschwächt an und wären auch in Bestbesetzung klare Außenseiter
Bönen – Vor den Männern der TTF Bönen liegt die schwierigste Aufgabe ihrer Saison in der NRW-Liga. Sie gastieren am Samstag (17.30 Uhr) beim SV Union Velbert III. Die dritte Mannschaft des Zweitliga-Klubs gewann 19 ihrer 20 Saisonspiele und steht zwei Spieltage vor dem Saisonende bereits als Meister fest. „Wir spielen auswärts bei der stärksten Mannschaft der Liga. Dass wir da nicht Favorit sind, sollte sich von selbst verstehen“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg vor dem drittletzten Spiel der Saison.
Mit ihrer Rolle als Außenseiter können die Tischtennisfreunde gut leben. Bereits Anfang März haben sie ihr Saisonziel erreicht und sich den NRW-Liga-Verbleib gesichert. Das Saisonfinale möchten die Bönener nutzen, um sich in der Tabelle möglichst weit nach oben zu schieben. Derzeit sind sie dort Sechste mit 18:20 Punkten. Doch der vierte Rang, den der TTV Falken Rheinkamp belegt, liegt nur zwei Punkte entfernt. „Wir versuchen, alles rauszuholen, was noch geht“, sagt Darenberg.
Ein Punktgewinn in Velbert dürfte dazu allerdings kaum gehören. Der Meister ist in diesem Jahr noch ohne Punktverlust und kann auf einen großen Pool an Spielern zugreifen. Alle Akteure haben das Niveau für höhere Spielklassen, einige haben Profi-Laufbahnen hinter sich. Dazu zählen der ehemalige deutsche Nationalspieler Lars Hielscher, der mittlerweile zum Trainerteam der Herren-Nationalmannschaft zählt, und der Rumäne Adrian Dodean. „Velbert wechselt zwar häufig das Personal, aber es stehen eigentlich immer sechs sehr, sehr gute Spieler am Tisch“, sagt Darenberg. Zu denen gehört manchmal auch ein ehemaliger TTF-Spieler: Jens Berkenkamp, der in der Jugend in Bönen ausgebildet wurde und mit dem Verein bis in die 2. Bundesliga aufstieg, ist gelegentlich für Velberts Drittvertretung im Einsatz – etwa im Hinspiel in Bönen, das mit 9:1 an die Union ging.
Die Tischtennisfreunde reisen mit Personalsorgen zum Spitzenreiter. Aus dem etatmäßigen Kader fehlen Christopher Kiehl und Jonas Mittermüller, der zuletzt als starker Ersatz auftrumpfte. Spitzenspieler Paul Burkart, der jüngst ausgefallen war, kehrt hingegen in die Formation zurück. Wer die vakante Position sechs bekleiden wird, entscheidet sich kurzfristig. „Es gibt Spiele, in denen es schmerzhafter wäre, dass wir nicht mit der besten Mannschaft auflaufen können“, sagt Trainer Darenberg. Denn auch die Bönener wissen: Für den Ausgang der Partie könnte das keinen allzu großen Unterschied machen. jal