TTF freuen sich über den direkten Klassenerhalt mit Foto-Finish
246 einzelne Spiele haben die TTF Bönen in der vergangenen Regionalliga-Saison bestritten. 117 davon haben sie gewonnen, 129 verloren. Eigentlich ist solches Zahlenwerk am Ende einer mehrmonatigen Spielzeit bestenfalls etwas für Detailverliebte, meistens schaut es sich niemand mehr an. Doch am vergangenen Wochenende entschieden diese Zahlen über den Verbleib der Bönener in der Regionalliga.
Nach 18 Spieltagen mit eben knapp 250 absolvierten einzelnen Partien pro Team lagen die Bönener am Sonntagabend mit genau einem Spiel vor dem punktgleichen TTC Lampertheim (beide 15:21 Punkte) und dem Relegationsrang.
„Das ist eine verrückte Geschichte, keine Frage. So die Klasse zu halten, ist sicherlich etwas Spezielles“, sagte TTF-Kapitän Andreas Rosenhövel, dessen Mannen nun die finalen Planungen für ein weiteres Regionalliga- Jahr aufnehmen können.
Obwohl die TTFler ihre reguläre Saison bereits vor drei Wochen mit einem 8:8-Unentschieden gegen Buschhausen beendet hatten und nun spielfrei waren, blieb der Spieltag spannend für sie: Konkurrent Lampertheim gastierte am Samstag zunächst beim SV Union Velbert und empfing am Sonntag den TTC Schwalbe Bergneustadt II.
Zwei Punktgewinne hätten den Hessen sicher zum Ligaverbleib verholfen, genauso wie ein Unentschieden und eine Niederlage, die 5:9 oder knapper ausgefallen wäre.
Bönen blieb in dieser Konstellation die Rolle als Zuschauer. „Dass wir selbst nicht mehr über unseren Saisonausgang entscheiden konnten, war natürlich auch eine merkwürdige Situation“, so Rosenhövel. Und sie wurde im Verlauf des Wochenendes zunehmend merkwürdiger für die TTF.
Auf 30 Prozent hatte der Bönener Kapitän die Chancen seines Teams auf den Ligaverbleib vor dem Doppelspieltag der Lampertheimer beziffert. Auf allenfalls zehn Prozent waren sie am Samstagabend gesunken: Lampertheim holte sich beim SV Union Velbert den fehlenden Zähler, um zu den TTF nach Punkten aufzuschließen.
Mit einem 8:8-Unentschieden, das auch gut und gerne ein Sieg für die Hessen hätte werden können: Die führten im Abschlussdoppel durch ihre Spitzenleute Turoczyk/Chen bereits 2:0 in den Sätzen, ehe die Velberter Dodean/Walter die Partie drehten – und zum 8:8 ausglichen.
„Eigentlich habe ich uns zu diesem Zeitpunkt sicher in der Relegation gesehen“, so Rosenhövel. Gegen Bergneustadt, das zuvor drei Partien in Serie verlor, „ist Lampertheim doch sehr aussichtsreich ins Rennen gegangen“, sagte Rosenhövel. Es kam anders.
Zwar hatten die Hessen die Partie bis zum 3:4-Rückstand offen gehalten, dann aber gelangen Bergneustadt fünf Siege in Serie, darunter drei knappe Fünf-Satz-Erfolge. „Der Verlauf war schon überaus glücklich für uns.
Vielleicht war das der Ausgleich dafür, dass wir doch arg viel Pech mit Verletzungen hatten im Laufe der Saison“, sagte Rosenhövel in dem Wissen, dass Lampertheim nur zwei Siege fehlten. Mit dem knappsten aller möglichen Saisonausgänge vermeiden die TTFler den Gang in die ungeliebte Relegationsrunde.
In der muss sich nun der TTC Lampertheim am 9. und 10. Mai gegen die Zweiten der drei Oberliga- Staffeln in Nordrhein-Westfalen und Hessen behaupten: gegen die TTG Netphen (West 1), den ASV Einigkeit Süchteln (West 2) sowie die starke TG Langenselbold (Hessen).
Vermutlich gibt es für die vier Anwärter zwei, vielleicht sogar drei freie Plätze in der Regionalliga. „Wir sind sehr froh, dass wir uns das ersparen“, sagte Rosenhövel. Jan