So recht kommt der Bönener Sport trotz der NRW-Lockerungen noch nicht wieder in Schwung.
Bönen – Am 7. Mai meldete sich Bönens Bürgermeister Stephan Rotering via Facebook: „Grundsätzlich sind ab sofort auch der Sport- und Trainingsbetrieb im kontaktlosen Breiten- und Freizeitsport (Outdoor) unter Einhaltung von Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen wieder erlaubt.“ Und seit gestern ist gemäß der jüngsten Coronaschutzverordnung der Landesregierung auch Sport in Hallen unter beträchtlichen Auflagen wieder möglich. Okay, beim TuS Bönen wird schon wieder Tennis gespielt, beim RV Hacheney gibt’s Reitunterricht und gestern Abend wollte sich auch die Nordic-Walking-Gruppe des TuS erstmals wieder am Mergelteichwald in Bewegung setzen. Doch ansonsten kommt der Sport in der Gemeinde noch nicht so recht in Schwung.
„Viele in unseren Vereinen haben Sorge, dass die Lockerungen mit viel zu heißer Nadel gestrickt worden sind“, sagt Dirk Presch, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes, vor allem deshalb, „weil die Verantwortung für alles bis zu den Ehrenamtlern durchgereicht wird.“
TTF sind trotz eines Konzepts noch zurückhaltend
Und das macht vorsichtig. So haben die Tischtennis-Freunde Bönen (TTF) ein umfassendes Konzept erarbeitet, das Bürgermeister Rotering heute zum Frühstück vorliegen wird. Aber selbst bei einem Ja aus der Gemeindeverwaltung und Einhaltung jedweder Vorschrift hat Martin Teumert seine Zweifel: „Wenn alle Gegebenheiten geschaffen sind, dann ist ein Start am Freitag machbar. Ob es sinnvoll ist, das steht aber auf einem anderen Papier“, sagt der Vorsitzende der TTF, und weiter: „Ich sehe die nächsten zwei Wochen noch sehr kritisch. Wir müssen abwarten, wie sich die Pandemie nach den Lockerungen entwickeln wird. Ich persönlich bin zwiegespalten, ob wir Sport machen sollten oder nicht.“
„Wir gehen das erst einmal sehr zurückhaltend an, denn wir sehen es kritisch, die Verantwortung in die Hände von unseren Ehrenamtlern zu legen“, sagt zum Beispiel Nils Böckmann, Vorsitzender des TVG Flierich-Lenningsen.
Allgemein sieht man vor allem Probleme, den Kindern und Jugendlichen die Kontaktbeschränkungen zu vermitteln. „Bei den Senioren sollte es eher klappen.
Jörg-Andreas Otte, Fachbereichsleiter Sport der Gemeinde, sieht bei der Einhaltung der Hygieneregeln die Verantwortung letztlich bei den Vereinen. Man werde aber alles beobachten, denn: „Wir sehen uns ein Stück mit in der Verantwortung.“
Von der Gemeinde gibt es weiter eine klare Vorgabe. Jörg Andreas Otte: „Eine generelle Öffnung kann derzeit nicht erfolgen. Soweit sich ein Verein meldet und ein Konzept vorlegt, wird im Einzelfall über die Zulässigkeit der Nutzung entschieden.“ Rainer Gudra