Bönener „Erste“ hält sich bislang vom Tabellenkeller fern
Bönen – Die Männer von Tischtennis-NRW-Ligist TTF Bönen mussten sich am Sonntag mit einer ungewohnten Situation vertraut machen: Erstmals nach fast zwei Monaten war ein Punktspiel für die Bönener wieder mit einer Niederlage zu Ende gegangen. Nach zuvor fünf Siegen in Serie unterlagen die Tischtennisfreunde dem SC Bayer Uerdingen. Die 3:9-Niederlage gegen den Oberliga-Absteiger war aus TTF-Sicht ärgerlich, zumal sie durch viele Fünf-Satz-Niederlagen zustande kam. Trotz der Niederlage bleibt die Saisonbilanz bis hierher positiv. „Wir hätten auch das Spiel gegen Uerdingen gerne gewonnen. Aber bis hierher sind wir mit der Saison sehr zufrieden“, sagt Bönens Trainer Walter Darenberg.
Seine Tischtennis-Freunde gewannen bisher sechs ihrer neun Partien. Dabei waren sie nicht gut aus den Startlöchern gekommen. Früh in der Spielzeit gingen trotz ansprechender Leistungen die Begegnungen mit der DJK BW Avenwedde (5:9) sowie dem TTV Rees-Groin (4:9) verloren. Manch einer bei den TTF fürchtete schon eine neuerliche Spielzeit, in der es vorwiegend gegen den Abstieg geht. „Nach dem schlechten Start hatte ich ein wenig Sorge, dass wir unten reinrutschen könnten“, sagt Darenberg.
Die Sorgen sind mittlerweile verflogen. Mit nunmehr 12:6 Punkten und einer Spieldifferenz von +21 hat sich Bönen frühzeitig in der Saison von der Abstiegszone entfernt. Die TTFler holten bisher gegen alle Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte deutliche Siege. Sollte nichts Außergewöhnliches passieren, werden sich die Tischtennisfreunde diesmal aus dem Tabellenkeller heraushalten können.
Stattdessen können die Bönener den Blick nach oben richten. „Wir wollen gerne so lange es geht vorne mitspielen“, sagt Darenberg. Zwar ist mit dem verlustpunktfreien Avenwedde der Spitzenreiter weit enteilt (16:0 Punkte). Doch dahinter versammelt sich ein breites Verfolgerfeld, in dem Bönen derzeit auf Uerdingen (13:3 Punkte) und Rees-Groin (12:4) folgt. „Wir möchten die Top-Teams gerne ärgern“, sagt Darenberg.
Dass das TTF-Team an seine starke Rückrunde der Vorsaison (sieben Siege, vier Niederlagen) anknüpfen konnte, war nicht selbstverständlich. Mit Paul Burkart verlor das Team im Sommer seinen Spitzenspieler. Als Ersatz kam kein neuer Mann fürs vordere Paarkreuz, sondern Verstärkung für die Positionen drei und fünf: Sascha Kaiser und Emil Schreiber. „Dadurch sind wir noch ausgeglichener besetzt“, sagt Darenberg. Das kam den TTFlern in dieser Saison schon mehrfach zugute, wenn Spieler ausfielen. „Wir haben Ausfälle gut weggesteckt“, erklärt der Coach.
Die jüngsten Erfolge haben viele Gesichter: Spitzenspieler Theo Velmerig spielt bisher seine beste Saison im Bönener Trikot. Der Linkshänder steht am oberen Paarkreuz bei beeindruckenden 11:5 Siegen. Erst am vergangenen Wochenende gelang ihm ein Sieg über Matthias Uran, den bis dahin angeschlagenen Uerdinger Topmann. Am mittleren Paarkreuz spielt Rückkehrer Kaiser eine starke Saison. Der Routinier steht bei 10:4 Siegen. Am oberen Paarkreuz ist er gar ungeschlagen (4:0).
Zudem nimmt ein Akteur eine wichtige Rolle ein, der formal zum Kader der zweiten Mannschaft zählt: Neuzugang Nils Scharwat hat sich als enorme Verstärkung erwiesen. Als einziger TTF-Akteur stand er bei allen neun Saisonspielen am Tisch und kommt auf 8:2 Siege. In Summe macht das die Bönener zu einer Mannschaft, die weder im Einzel noch im Doppel eklatante Schwachstellen hat. „Wir leben von unserer Ausgeglichenheit“, sagt Darenberg.
Gewinnen die TTFler auch ihre letzten beiden Partien des Jahres, das Gastspiel bei Borussia Düsseldorf III (23. November) und das Heimspiel gegen den PSV Oberhausen am 7. Dezember, verbringen sie den Jahreswechsel in Schlagdistanz zur Tabellenspitze. JAN LÜKE