Zaferna X. (24.06. – 02.07.2006)

Wie in jedem Jahr trafen sich am frühen Samstagmorgen einige Tischtennis-Freunde, um zum zehnten Mal zur Zaferna-Hütte aufzubrechen. Doch die Jubiläumsfahrt begann mit einigen Komplikationen: Guide Franz-Josef musste nach einer Arthroskopie im Knie seine Teilnahme absagen. Er hatte im Vorfeld die Organisation an Martin übertragen. Der sollte, ebenso wie Anja, mit Evas großem Auto am Sonntag nachkommen.

Um 8:15 Uhr verließ die Kolonne aus 3 Autos den Parkplatz vor der Sporthalle. Nach unbeschwerter und zügiger Fahrt erreichten sie den Zaferna Lift. Oben auf der Hütte (1.400 m) warteten schon Margret und Wigbert, die mit Susi und Conny den Weg über Darmstadt genommen hatten.

Carsten organisierte den schnellen Transport des Gepäcks zur Hütte und kümmerte sich, wie in jedem Jahr, um die Getränke. Zum 10-Jährigen gab es eine weitere Neuerung. Zum ersten Mal in der TTF-Geschichte wurde auf der Hütte ferngesehen. Ein Briefmarkenschirm ermöglichte das visuelle Verfolgen des WM-Achtelfinalspiels Deutschland – Schweden. Da der Ton nicht zu empfangen war, wurde der Radiobericht aus Volkers Ghetto-Blaster zugeschaltet.

Am Sonntagmorgen machte sich der ältere Teil der noch unvollständigen Gruppe zu einem Spatziergang nach Riezlern auf. Die Jugendlichen zog es unterdessen zu einem großen Schneefeld im Wildental. Als die Nachzügler aus Bönen endlich mit dem Lift die Bergfahrt antraten, war die Gruppe schon zurück an der Hütte und genoss auf Liegestühlen den herrlichen Sonnenschein.

Vor dem Abendessen hielt Martin dann, stellvertretend für Franz-Josef- die obligatorische Ansprache. Seine autoritäre Art und Weise brachte ihm schnell den Titel „General Father“ ein. Abends spielten Tim und Manu vor der Hütte auf der Gitarre, die Anderen sangen dazu aus den neuen Liederbüchern.

Der Wetterbericht verhieß gutes Wetter. Montags trat die gesamte Gruppe den Gang nach Baad (1.244 m) an, den Carsten für die Nachreisenden aufgehoben hatte. Der Teil, der weiter zur Bärgunthütte (1.392 m) ging, kam in den Genuss einen Alphornbläser spielen zu hören. Dabei kam Wolfgang auf den Enzian-Geschmack, der ihn die ganze Woche nicht mehr loslassen sollte. Ein Bad im Bärguntbach kühlte ihn auf dem Abstieg etwas ab.

Für Dienstag hatte Martin mit Michael eine Tour ausgesucht, bei der man über die Herausforderungen an die Gruppe (nicht) streiten kann. Der erste Teil des Wegs führte von Baad aus zur Mittleren Spitalalpe (1.580 m). Nach dem steilen Anstieg splittete sich hier die Gruppe. Während ein Teil den direkten Abstieg nahm, stiegen die Anderen weiter hinauf über die Obere Spitalalpe zur Derraalpe (1813 m). Nach der Mittagspause teilte sich die Gruppe zum zweiten Mal. Carsten führte den einen Teil auf anderem Wege hinab ins Tal. Hier waren Lawinenreste über einige Bachläufe zu überwinden, die den Anspruch dieser Tour unterstrichen. Der Rest stieg zum Derrajoch hinauf und weiter auf den Kamm des Hochstarzel. Nach einem Foto auf einer Kuppe folgten sie der Gruppe um Carsten. Leider konnten sie dem nahenden Regen nicht entkommen. Nach der Busfahrt nach Mittelberg war man allerdings schon wieder trocken und konnte das erste Bier des Tages auf der Sonna-Alp (1.420 m) genießen. Abends bereiteten Michael und Carsten die Einzel- und Doppelturniere vor. Danach begannen die heiß umkämpften TT-Begegnungen.

Mittwochs sollte ein Pausetag eingelegt werden. Bei bedecktem Wetter fuhr der Großteil der Gruppe in Richtung Oberstdorf, andere zur Heini-Klopfer-Skipflugschanze. Mittags fuhren alle gemeinsam zur neuen Sommerrodelbahn. Dort kamen Jung und Alt auf ihre Kosten. Nach dem Heraufliften lockten an der Sonna-Alp Weizen, Radler und Enzian. Nicht zu verachten sind Bienenstich und Apfelstrudel. Nach dem Abendessen stand der Hüttenabend dort auf dem Programm, von dem alle singend zurückkehrten. Die Brötchenhol-Session von Manu und Martin machte zwar Eindruck, hatte für beide aber auch kleine Auswirkungen…

Am Donnerstag war der Durchzug einer Gewitterstörung angekündigt. Da die Breitachklamm erneut wegen Sturmschäden geschlossen hatte, bestieg die TTF-Gruppe von der Hütte aus im Nieselregen das Walmedingerhorn (1.990 m). Manu lugte sehnsüchtig zum nahen Hohen Ifen hinüber. Zum Abstieg hin klarte es auf, so dass man trocken die Hütte erreichte. Wolfgang musste erkennen, dass an der Nachbarhütte das Wiener Schnitzel mit Pommes doch eine Portion größer ist, als man es von der westfälischen Küche gewöhnt ist.

Für Freitag stand das Bergabenteuer mit der Bergschule Kleinwalsertal auf dem Programm. Nach dem frühen Frühstück stieg die Gruppe ins Schwarzwassertal ab. Im Klettergarten übten sie Klettern und Abseilen. Danach ging es entlang des trockenen Flussbetts zum Seilgarten. Wohlbehalten kamen alle auf der anderen Seite der Schlucht an, nachdem sie das gespannte Seil überquert hatten. In diesem Jahr fiel niemand in den reißenden Gebirgsbach…

Nach dem Flying Fox und der Brotzeit wanderten wir weiter nach Außerschwende zur großen Brücke. Fast alle bewiesen den Mut, sich über 50 Meter in die Tiefe zu stürzen. Dem ein oder anderen verlangte diese Aktion einige Überwindung ab. Pünktlich zum Viertelfinale gegen Argentinien versammelten sich alle im Gastraum der Hütte. Der geplante Grillabend wurde durch die Verlängerung mit Elfmeterschießen und den scharfen, kalten Wind erschwert.

Da Familie Both am folgenden Mittag leider schon abreisen musste, hatte der Freitagabend schon etwas den Charakter des letzten Hüttenabends. Margret ließ es sich nicht nehmen, Andy zum bestandenen Abitur zu gratulieren und überreichte ihm ein kleines Präsent. Danach ergriff Wigbert das Wort und erinnerte die Anwesenden daran, dass er und seine Frau in diesem Jahr Zaferna-Jubiläum feierten. Sollten es denn alle vergessen haben?

Natürlich nicht! Stellvertretend für Franz-Josef überreichte Martin ihnen eine Urkunde für „10 Jahre Zaferna-Treue“ und dankte ihnen für die jahrelange Unterstützung, die die Organisation und das Hüttenleben sehr vereinfacht hatten.

Der Samstag sollte der Höhepunkt der Woche werden. Während alle noch schliefen machten sich Alex, Tim, Volker, Manu, Michael und Martin auf, um bei strahlendem Sonnenschein den Hohen Ifen (2.230 m) zu besteigen. Vom Abmarsch an der Auenhütte (1.275 m) brauchte die Riege über die Ifenhütte (1.586 m) nur knappe 2 Stunden bis zum Gipfel. Ein kurzes Telefonat mit Wigbert bestätigte, dass die zurück Gebliebenen gerade mit dem Frühstück fertig waren. Nach der Gipfelrast stieg die Riege den Eugen-Köhler-Weg zur Ifersguntalpe (1.750 m) und weiter zur Schwarzwasserhütte (1.651 m) ab. Nach dem Einkaufen und Probieren an der Melköde (1.346 m) – neben dem Almkäse verzichteten Michael und Martin auf den Enzian – kamen die 6 in einer Rekord verdächtigen Zeit wieder an der Auenhütte an und waren mit dem Lift schon um halb vier an der Sonna-Alp. Schnell waren Wolfgang und Carsten alarmiert, die sich vor der Hütte sonnten. Der Abschlussabend begann auf der Alp mit einer Runde auf Kosten des Hauses, gefolgt von mehreren Enzian.

Nach dem Abendessen klang der letzte Abend ruhig aus. Die Sieger der Einzel- und Doppelkonkurrenzen wurden mit kleinen Sachpreisen belohnt. Danach heftete Michael, stellvertretend für die Gruppe, dem „General“ einen Orden an und dankte Martin dafür, dass er so kurzfristig für den Leader eingesprungen sei und die Organisation  übernommen hatte.

Das Räumen der Hütte verlief, wie auch in den letzten Jahren, problemlos. Nach dem frühen Frühstück waren die Zimmer und der Rest der Hütte schnell aufgeklart, das Gepäck ins Tal geliftet und in den Autos verstaut. Während man auf Herrn Mathies wartete, genoss die Gruppe ein letztes Getränk auf der Sonna-Alp, wo man sich letztendlich schweren Herzens von Gudrun und der Crew verabschieden musste. Fast von den Anderen unbemerkt steckte Manu Carmen zum Abschied noch ein selbstgeschriebenes Gedicht zu…

Die zügige Rückfahrt wurde von einem kleinen Zwischenfall im Stau überschattet. Dennoch erreichten alle Insassen der 4 Pkw wohlbehalten die Sporthalle, wo Jens schon mit Bratwürstchen und Getränken auf sie wartete. Hier konnte auch endlich der Rest Leberkäs’ genossen werden.

Mit der einhelligen Meinung, dass eine Woche viel zu kurz ist, freuen sich alle auf Zaferna XI. im nächsten Jahr.

MDT

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