Längstes Spiel / Alle drei Doppel punkten / Vier Endspiele folgen
BÖNEN : Auch wenn darüber keine offizielle Statistik geführt wird: Am Ende stand wohl ein neuer Rekord in der Regionalliga- Historie der TTF Bönen zu Buche. Fünf Stunden und 23 Minuten. So lange beharkten sich die Bönener am vergangenen Sonntag mit dem ASV Einigkeit Süchteln.
„Und das alles dafür, dass es am Ende noch nicht mal einen Sieger gibt“, scherzte Bönens Kapitän Andreas Rosenhövel nach der kuriosen, aber auch mitunter hochklassigen Begegnung seiner Mannen mit dem leicht favorisierten Tabellenvierten aus Viersen. Die war mit einem 8:8-Unentschieden zu Ende gegangen. „Nach fünfeinhalb Stunden Kampf muss man da vielleicht von einem gerechten Ergebnis sprechen“, sagte Rosenhövel.
Zwar habe, so Rosenhövel, das Spiel sicherlich keinen Verlierer verdient gehabt, was aber nicht hieße, dass es keinen verdienten Sieger gegeben hätte. „Süchteln hat nicht einmal geführt. Wir waren insgesamt deutlich näher dran, das Spiel zu gewinnen“, so Bönens Kapitän Andreas Rosenhövel. Daraus wurde nichts.
Trotz guter Leistung musste sich Bönen den Vorwurf machen, die kampfstarken Gastgeber gleich mehrmals in die Begegnung zurückkommen gelassen zu haben. „Es gab für uns ein paar Möglichkeiten, um eine Vorentscheidung zu erzwingen. Dann hätte Süchteln nicht mehr zurückgeschlagen“, so Rosenhövel.
Es kam anders. Über Zwischenstände von 0:3, 3:6, 5:7 und 7:8 landete das Resultat schließlich bei einer Punkteteilung. Mit dem Punktgewinn schoben sich die Bönener, die zum Ende der Hinserie dreimal in Folge verloren hatten, mit dem ersten Spiel des neuen Sportjahres wieder runter vom ungeliebten Relegationsplatz auf einen Nicht-Abstiegsrang. 7:13 Punkte stehen für die TTFler auf dem Konto. Zum direkt vor ihnen platzierten TTC RG Porz (10:14) klafft allerdings schon eine Lücke, die Bönen im direkten Duell mit den Kölner in zwei Wochen gerne schließen würde.
„Wir haben auf jeden Fall Zuversicht getankt für die kommenden Spiele“, sagt Rosenhövel, auf dessen Farben in der zweiten Februar- Hälfte gleich vier Partien gegen weitere Mitkonkurrenten warten. „Um es kurz zu machen: Da wird die Vorentscheidung fallen“, so Rosenhövel zu den Spielen gegen Porz, die TG Langenselbold, die TG Obertshausen und den Tabellenletzten SC Bayer Uerdingen.
Vier Partien, in die die Tischtennis-Freunde mit guten Aussichten gehen.
Positives Signal
Ein positives Signal sendeten am Sonntag in Süchteln vor allem die Bönener Doppel, die in der ersten Saisonhälfte der Hauptgrund dafür waren, dass Bönen es nur auf drei Erfolge aus neun Begegnungen brachte. Die bescherten den TTFler auf der ersten Station ihrer Abstiegs-Tournee vor dem Regionalliga- Rückzug am Saisonende einen lupenreinen 3:0-Start. „Da haben wir gemerkt, wie wichtig es sein kann, mal nicht von Beginn an einem Rückstand hinterherzulaufen“, sagte Rosenhövel, der auf eine veränderte Doppelaufstellung setzte.
Ob Bönen diese Kombinationen von nun an beibehält? „Das werden wir sehen, aber wir sind zumindest diesmal für unseren Mut belohnt worden, unsere Doppel umzustellen.“
Auch Bönens nominell bester Spieler lässt die Zuversicht in den Reihen der TTFler steigen: Florian Wagner ist von seinem China-Aufenthalt zurückgekehrt und wird den Bönener im Februar endlich zur Verfügung. „Wann genau er einsteigt, wissen wir noch nicht. Aber oft wird er nicht mehr fehlen“, so Rosenhövel. Wenig zweifelhaft ist jedoch der Effekt, den das Eintreffen des Neuzugangs vom letztjährigen Zweitligisten 1. FC Köln haben wird: „Mit Flo sind wir als Mannschaft eine Klasse stärker. Das wird uns richtig weiterhelfen“, so Rosenhövel über die Nummer eins, die bislang noch ohne Einsatz für ihren neuen Klub ist.
Ein Gutes hatte der verspätete Einstand des ehemaligen Jugend- Nationalspielers: Mit Wagner hätte Bönen in Süchteln zwar vermutlich gewonnen, wäre aber wohl um eine Rekordmarke ärmer gewesen. WA