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Faferna XV. (20.08. – 03.09.2011)

Nach einer äußerst angenehmen Fahrt kam die erste Gruppe gegen 13.30 Uhr am Zafernalift an. Das Wetter war exorbitant sonnig und so gestaltete sich das Hochliften des Gepäcks als eine wahre Qual. Nach getaner Arbeit gab es ein kleines Stelldichein mit der Sonna-Alp und dann endete der Reisetag mit einer, auf die Anzahl der Leute mengenmäßig perfekt abgestimmten, sehr leckeren Käse-Lauch-Suppe.
Am zweiten Tag stand die alljährliche „Wanderung“ nach Baad auf dem Programm. Nach einer kurzen Brotzeit auf der Bärgunt-Hütte machten wir uns auf den Weg zurück zur Zaferna-Hütte, wo die neu angereisten Familien auf uns warteten. Nach einem kleinen Abstecher auf die Sonna-Alp machte sich das Kochteam um Jochen an die Arbeit, um uns hervorragendes Rindergulasch an Salzkartoffeln mit Blumenkohl zu kredenzen.
Unsere zweite kleine Wanderung führte uns in das Wildental. Bevor wir unsere Tour starteten, suchten uns zwei Mühlhausener heim (ganz zum Entsetzen von Yannic) und begleiteten uns die nächsten Tage. Auf halbem Wege teilte sich die Gruppe auf, wobei ein Teil zurück zum Wildenbach ging und der andere Teil die sportliche Herausforderung auf sich nahm und zur Kuhgehrenalpe aufstieg. An diesem Tag begann auch der zwei Wochen anhaltende Batik-Content?!  Zurück auf der Zaferna-Hütte gönnten wir uns eine kleine Erfrischung, damit der durch das Batiken durcheinander gebrachte Elektrolythaushalt wieder normalisiert werden konnte. Nach dem Gemüseeintopf mit Einlage konnte jeder, der wollte und lebertechnisch dazu in der Lage war, seine handwerklichen Fähigkeiten beim Nageln unter Beweis stellen.
Die für den nächsten Tag zweigeteilte Wanderung sollte die „Männergruppe“ auf das Geißhorn und die „labile Gruppe„ über den Koblat führen. Nach dem Aufstieg zur oberen Gemstelalpe nahm die Wanderung jedoch eine dramatische Wende…
Nach einem Telefonat und 713 Beschimpfungen später, entschieden sich A.T. und J.D. (Namen der Redaktion bekannt) den Rückweg anzutreten, während der Rest der Gruppe den weiteren Aufstieg auf das Geißhorn auf sich nahm.
Dabei den schwierigen Abstieg zu meistern, konnten sie nicht glauben, was sie vor sich sahen! Es waren die beiden Zurückgebliebenen, die sich kurzerhand (in einem Anflug von Wahnsinn), doch noch dazu entschieden hatten, das Geißhorn zu bezwingen. Wiedervereint stieg dann die gesamte Gruppe ins Tal hinab. Nach einem kleinen Imbiss auf der Sonna-Alp, fand sich die Gruppe zur Pilzpfanne mit Geflügelstreifen in der Stube zusammen.
Am Mittwoch fuhren wir nach Oberstdorf zum Einkaufen mit einem kleinen Abstecher zur Sommerrodelbahn. Nachdem das erste Schuhwerk den Anforderungen des Kleinwalsertals nicht gewachsen war, wurde schnell für Ersatz gesorgt; zu schnell wie sich später herausstellte. Da am Abend noch der berühmt berüchtigte Hüttenabend auf der Sonna-Alp anstand, zu dem auch Familie Kaubisch komplett antrat, fiel unser nachmittäglicher Besuch kürzer als gewohnt aus. Und so machten wir uns, nach einer auch ohne Staudensellerie gut schmeckenden Bolognese, auf den Weg, nicht nur um mit dem Akkordeonspieler alt bekannte Vereinsmitglieder (Papa Heinz) zu besingen, sondern auch um die Boths für ihre XV. Fahrt auf die Zaferna-Hütte zu ehren.
Einen Tag später stand der mittlerweile obligatorische Gang durch die Breitachklamm auf dem Programm. Allerdings haben wir uns dieses Jahr den Besuch auf der Alpe Dornach geschenkt und sind direkt zurück zum nachmittäglichen Umtrunk zur Sonna-Alp gefahren. Am Abend wurden wir mit rechtzeitig abgeholtem Leberkäse und Spiegeleiern in der Stube empfangen.
Freitag stand die „Frauentour“ an, die die Gruppe über die Ochsenhofer Köpfe, auf das Grünhorn und durch das Starzeljoch zurück zur Hütte führte. Mit dabei waren nicht nur die Muttis, sondern auch die Kinder und andere, die Lust hatten. Waren das alle? Nein! Ein Duo machte sich auf den Weg zurück nach Oberstdorf, um die bereits erwähnten Schuhe umzutauschen, da sie dem angeblichen Hohlfuß nicht genug Stabilität boten. Sie verließen Oberstdorf in dem Bewusstsein ein Sportgeschäft in den Ruin getrieben zu haben, erzielten aber gewünschtes Ergebnis, indem sie doch noch ein zweites Paar Schuhe fanden. Nach dem Besuch auf der Sonna-Alp wurde der Grill angeworfen und die Salate bereitgestellt. Der Spüldienst stand schon seit dem Frühstück fest. Es war ein junger Reisender aus Lippborg, der den lieben langen Tag nur im Bett liegen mag, der war keiner von uns, so haben wir uns an den Händen gefasst, unseren Nachbarn angeschaut, ihm einen Gruß geschickt und sind dann nichts wie ans Frühstück ran. LECKER, LECKER!!
Da gerade Samstag war, bot sich Gelegenheit früh zu schoppen und dabei ein paar ausgefallene Spiele zu spielen. Der Ruhetag wurde vom Wetter unterstützt, so dass es nicht schlimm war, dass der Tag auf der Hütte verbracht wurde. (Man wäre auch sonst ins Schneegestöber geraten.) Somit hatten wir auch etwas mehr Zeit auf der Sonna-Alp, bevor es abends die mächtige Spätzlepfanne mit Käse und Wurst und zum Abschluss des Tages Schokoladenpudding nach karibischer Art gab.
Am Tag darauf machte sich die Gruppe auf den Weg zum Walmendingerhorn.  J.D. hatte mittlerweile die Führung im Batik-Content weiter ausgebaut und wog sich schon auf der Gewinnerseite. Allerdings verausgabte er sich an diesem Tag nicht nur bei der Wanderung, sondern übertraf sich ebenfalls in der Küche beim Zubereiten der Rouladen an Salzkartoffeln mit Rotkohl. Deshalb fiel sein Besuch auf der Sonna-Alp kürzer aus, als beim Rest.
Am Montag machte sich eine Gruppe der Schnelleren auf, den Ifen zu bezwingen. Nachdem L.F. auf dem Fahrweg zur oberen Liftstation fast kollabiert wäre, verlief die weitere Wanderung eher entspannt. Auf dem Gipfel angekommen, trafen sie einen gleichgesinnten Sportler, mit dem sie kurz TT-Fachgespräche führten, bevor es dann zum Abstieg ging. Ja, der Abstieg…Erinnern können sie sich nur noch an Hannibals Elefanten. Zurück auf der Hütte gab es dann die Überbleibsel der vergangenen Tage zu verzehren.
Für den darauf folgenden Tag stand eine kleine Wanderung auf dem Programm, an der alle teilnahmen, bis auf eine kleine sportliche Truppe, die sich bereit erklärte Tiger Woods Sportart neu zu definieren. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht und somit entstand schon nach sehr kurzer Zeit extremer Ballmangel. An diesem Tag hatten sie ausreichend Zeit die Sonna-Alp auf ihre Vorräte zu testen, bevor es dann indisches Curry an Reis gab.
Mittwoch machten sich drei wagemutige Typen auf den Weg die 23 zu nehmen. Sie standen in der Pflicht sie als Hügel zu dotieren. Dieses Unterfangen gestaltete sich schwieriger als gedacht und das Trio musste kurz unter dem ersten Gipfel die Tour wegen der Witterungsverhältnisse abbrechen. Währenddessen hatte sich eine Wandersfrau vorgenommen die Frauentour der vergangenen Woche nun mit passendem Schuhwerk zu wiederholen und war dabei erfolgreicher als das Trio, da sie ihre Gipfel erreichte.
Sie trafen sich alle wieder auf der Sonna-Alp, wo der Content endgültig entschieden wurde. Nach einem Gericht, in einem nicht so klein zu erwartendem Ausmaß (das S.T. zu verantworten hatte und  J.D. den Schweiß auf die Stirn trieb), war die Batikmeisterschaft zu Gunsten  J.D.`s ausgegangen, der dann in seinem Freudentaumel ein leckeres Abendessen zauberte. Es gab Königsberger Klopse an „Kohlrabigemüse“. So hatte die Gruppe eine gute Grundlage, um den Hüttenabend zu bestreiten.
Einen Tag später gab es das Entscheidungsspiel am Green, da wieder ein Ruhetag angesetzt war. So konnten die Erwachsenen 24 Stunden lang schoppen und auch die Sonna-Alp konnte wieder ein Umsatzhoch verbuchen. Zum Abschluss des anstrengenden Tages gab es ein schnelles Gulasch mit Nudeln.
Am Freitag machte sich eine kleine Gruppe auf, die Güntlespitze zu besteigen. Vom Gipfel aus konnten sie einen Blick auf den Bodensee erhaschen, bevor sie den Weg über den Hochstarzel zur Sonna-Alp antraten. Auf der Zaferna-Hütte angekommen wurden sie begrillt und ließen den Tag mit der gesamten Gruppe am Lagerfeuer ausklingen.
Der letzte Tag begann mit einem letzten gemeinsamen Frühstück, bevor die Putztücher geschwungen wurden, die Hütte auf Hochglanz poliert und das Gepäck runtergeliftet wurde. Nach getaner Arbeit gab es noch einen zünftigen Abschluss auf der Sonna-Alp, der schon an Völlerei grenzte.
Danach machte sich die Gruppe voller Wehmut auf den Weg nach Hause und beschloss einstimmig, nächstes Jahr wieder zu fahren.

Abschließend bleibt zu sagen,

wir werden es wieder wagen!

Ob große Gruppe oder klein,

die Hütte wird Dieselbe sein.

Auf der Sonna-Alp da trinken wir,

Nusslikör und Weizenbier.

Auch werden wir wieder nett kochen,

aber dies nicht ohne Jochen.

Heute ist nicht aller Tage,

wir kommen wieder keine Frage!

 

Laura und Markus

 

Zaferna XIV. (14.07. – 24.07.2010)

Auch in diesem Jahr gibt es wieder Einiges von unserem Aufenthalt auf der Zaferna-Hütte im Kleinwalsertal zu berichten. Anders als in den letzten Jahren, kann ich als Schreiber (der General Father war ja nicht die ganze Zeit an Bord) nicht nur auf meine eigenen Erlebnisse zurückblicken. Ich mache es mir zu Nutze, dass wir in Form eines “Blogs” (so was gab es auch noch nie) eine Art „Online-Tagebuch“ geführt haben.


Tag 1 – Anreisetag

Armer, armer Jochen  (Erstellt am 14. Juli 2010 von Simon)

Wir sind auf der Zafernahütte angekommen, selbst Claudia, F.-J, Holger & die Kids, Anja und Martin haben es, obwohl erst mittags in Bönen aufgebrochen, knapp vor Einbruch der Dunkelheit geschafft. […]

Jochen, der Ärmste, hatte es heute nicht leicht mit mir. Beim Hochliften (gibts dieses Wort?) unseres Gepäcks durfte ich mit den ersten Plörren und der Verpflegung mit dem Sessellift nach oben fahren, und als Jochen sein Auto sachgemäß auf dem Parkplatz im Dörfchen geparkt hatte, fuhr  der Lift nicht mehr und er musste die 232 Höhenmeter (die Zahl hat sein GPS-Höhenmesser-Telefon-Minicomputer verraten) „wandern“. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen und er erklärte danach seine alpinistische Karriere für mittelfristig unterbrochen.

Auch beim „Mensch ärger Dich nicht“ sah es für Jochen nicht gut aus: er kam mit seinen zwei letzten Püppchen mit 5 Minuten Abstand zum Vorletzten, also mir, ins Ziel. […]

Korsika oder nicht, das ist hier die Frage (Erstellt am 14. Juli 2010 von Anja)

So, endlich bin ich Simon losgeworden und kann die Anfahrt mal aus meiner Sicht schildern…Wir sind tatsächlich pünktlich losgekommen (ich weiß, kaum zu glauben, dass die Teumerts das geschafft haben…) und haben nach nur kurzer Fahrt (vermute ich, da ich geschlafen habe) die Brakelmänner eingesammelt. Die bis dahin unterhaltsame Fahrt bekam ganz neue Qualitäten, da wir Walkie Talkies ausgetauscht haben und von den Mini-Brakelmännern wunderbar unterhalten wurden. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann eine Hinfahrt so kurzweilig war. Am Lift angekommen zeichnete sich leider das Grauen ab…der Lift stand still und ich (und der fitte Rest der Truppe) musste tatsächlich nach (ich schätze) 5 Jahren den Berg mal wieder zu Fuß bewältigen. Um es kurz zu machen: Ich habe es geschafft und jetzt fühle ich mich bereit für den Widderstein smiley. Es gab zwar ein paar Situationen (sie sind bereits notiert) in der ich gerne eine Hand fest gedrückt hatte, aber nach Korsika musste ich noch lange nicht…


Tag 2 – Baad

Semmeln to go und der Gang nach Baad (Erstellt am 16. Juli 2010 von Simon)

[…] Der Morgen begann heute mit einem reichlich verspäteten Frühstück. Grund war ein Brötchenmangel, der erst mit der zweiten Talexpedion beseitigt werden konnte. Martin erzählte zwar den ganzen Tag, dass er zufuß im Tal war, um das Backwerk hochzutragen, aber seine Erfolglosigkeit verschwieg er dann lieber.

Das Wetter war heute spitze: Eine dichte, tief hängende Wolkendecke verdeckte die Sonne und wir hatten traumhafte Temperaturen unter 30° C. Unter dreißig, es war ein Genuß! Es klarte erst auf, als dieses Walmedingerhorn seinen breiten Schatten über die Zafernahütte warf, mit einem ersten Sonnenbad vor der Hütte war es also für heute nix.

Den Tag haben wir dann mit dem Traditionsspaziergang nach Baad und zur Bärgrundhütte verbracht (für die Richtigkeit der hier verwendeten Eigennamen übernehme ich keine Garantie). Die milden Temperaturen und der natürliche Sonnenschutz boten beste Wanderbedingungen, obwohl das Panorama ob der Wolkenschicht arg eingeschränkt war (Berge ohne Gipfel, auch nicht schön…). Ein wirklich angenehmes Tagesprogramm. […]


Tag 3 – Gammel I.

Meine Degradierung….  (Erstellt am 16. Juli 2010 von Anja)

Da Simon Angst hat, dass ich ihm den Rang ablaufe, wurde ich kurzerhand in eine andere Kategorie verbannt. Gut, Klatsch und Tratsch passt ja wirklich besser….In meinem letzten Beitrag hab ich doch glatt vergessen zu erwähnen, wie aufgepimpt die Hütte dieses Jahr ist: Es gibt neuerdings neue Liegestühle (es muss also keiner mehr Angst haben, dass sein Stuhl weg ist, wenn er aufs Klo geht), kuschelige Decken und Sonnenschirme. Die haben wir dann auch gleich heute ausprobiert. War ein bißchen zu heiß zum Wandern und so konnten wir gepflegt chillen (ok, wir haben es tatsächlich bis zur Sonna-Alp geschafft, um den Nusslikörbestand zu dezimieren, aber sonst war nichts drin heute). So, das Nageln geht gleich los und ich muss noch eine Runde Kickern (super Anschaffung!!) also viele Grüße an euch alle und nicht neidisch werden, nächstes Jahr seid ihr bestimmt dabei. […]


Tag 4 – Walmendinger Horn

So nicht, bitte!  (Erstellt am 17. Juli 2010 von Simon)

Wetter, wir müssen reden.

Gestern mit der Sonne und so, das hast du gut hinbekommen, das muss man dir lassen. Aber bist du jetzt eingeschnappt, weil Marc seinen Teller (Feuerspieß mit den schärfsten Galapeños ever) nicht leer gegessen hat?

Und dass du uns erst mit Sonnenschein und drückender Hitze am steilsten Anstieg zum Wallmedinger Horn in Sicherheit wiegst – oder sollte ich sagen: quälst – und dann? Nix mehr?!?

Den Gipfel dann bei unserer Ankunft in Wolken verhüllen und uns mit einer Sichtweite von 1/2 Abstand zu Anja inklusive Panorama in Vollweiss zu bestrafen und uns den Abstieg mit Geniesel zu verregnen find ich echt nicht gut, kein bisschen.

Du brauchst jetzt gar nicht weiter rumzicken und am Widderstein Deine Nummer mit dem Getöse und Blitzgezucke abziehen, beruhig dich mal bitte wieder. Sonne, setz Dich mal bitte wieder durch gegen dieses Wolken-Geschnössel!

Versöhnlichst, Simon.

P.S.: Wir haben unseren ersten Gipfel dieses Jahr genommen und wenn wir mit dem gleichen sportlichen Ehrgeiz die Sache weiter verfolgen, schaffen wir bestimmt noch einen Zweiten. Die Kids waren heute großartig artig, nur von Anja war ich enttäuscht, dass ihr das Wandern so viel Freude und Zufriedenheit beschert hat. […]

Das weiße Trikot mit den roten Punkten…  (Erstellt am 17. Juli 2010 von Anja)

Unsere erste richtige Tour führte uns wie so oft zum allseits beliebten Walmendinger Horn. Laaaangweilig… (könnte man denken), aber unser General Father hat sich wie immer etwas ganz besonderes für uns einfallen lassen. Wir begannen den Aufstieg diesmal aus dem Schwarzwassertal (alle, die jemals ein Bergabenteuer erlebt haben, kennen den etwas steilen Abstieg) und gingen über die Untere und  Obere Walmendinger Alpe rauf zum Hörnchen. Da die Truppe dieses Jahr sehr unmotiviert ist, mussten Jochen und ich uns von ihr absondern und unseren Weg alleine machen. Weiß ja jeder, dass diese Wanderung nicht das Richtige für uns Profis ist. So schnappten wir uns 210 kg und Gepäck und wanderten drauf los (natürlich den Anderen hinterher, damit sie nicht das Gefühl haben, dass wir ihnen davon laufen). Da Jochen auf den steilen Stücken etwas unterfordert war, musste ich schon bald zu diversen Motivationstechniken greifen (an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Michael: ohne deine strenge Unterweisung hätte ich es nie geschafft!). An der Oberen Walmendinger Alpe machten wir dann in 1595 m ein kleines Päuschen (wir hätten ja keine gebraucht, aber man ist ja in der Gruppe unterwegs). Gelohnt hat es sich aber, weil wir feststellten, dass ein Himbeergeist doch besser schmeckt als ein Enzian. Schon bald schulterten wir unsere Rucksäcke wieder und gingen frohen Mutes weiter. Es kam ein weiteres langes steiles Stück, dass Jochen und ich souverän meisterten und schon waren wir an der Bergstation. Nach einer erneuten kurzen Rast (die Kinder…) bestiegen wir den ersten Gipfel des Jahres. Da das Wetter zunehmend schlechter wurde und man dank des Nebels auch keine Aussicht genießen konnte, nahmen wir nach dem obligatorischen Gipfelfoto den Abstieg in Angriff. Und endlich konnten Jochen und ich richtig durchstarten und den Rest abhängen. Pünktlich zum Apfelkuchen (gut, er war versalzen, aber das war die Erbsensuppe vom Vortag auch) betraten Jochen und ich als erste gemeinsam die Schwelle der Hütte, mit dem guten Gefühl die Bergetappe bezwungen zu haben.

Die Erfolgsstory geht weiter: Der Widderstein säuselt schon süß unsere Namen.

Ein paar Eckdaten unserer Erfolgstour (alles in Joches Handy gespeichert): Wir sind doch tatsächlich 14,4 km gelaufen und haben 1.194 Höhenmeter gemacht. Und das alles in grandiosen 6, 5 Stunden (naja, davon waren wir nur 3,5 Stunden in Bewegung).

P.S. Hier geht grad die Welt unter, so viel Regen hab ich hier oben noch nicht erlebt. Danke Simon! Liebes Wetter: Bitte nicht beleidigt sein, Simon ist doch der, der immer Quatsch erzählt… […]


Tag 5 – Gammel II.

Papa fröstelt  (Erstellt am 18. Juli 2010 von Simon)

Mussten gerade den Nagelstamm aufgeben, denn Holger, der über sich ausschließlich in der dritten Person redet, was Jochen enorm amüsiert, ist ein wenig kalt (ab jetzt ist Schluss mit Schachtelsätzen!). Das gibt mir ein wenig Zeit, ein paar Zeilen zu schreiben, auch wenn das Kickern in meinem Rücken ein wenig stört.

Was soll ich sagen, da ist so einiges in diesem Jahr unzafernamäßig: Unser Capt’n am Berg liegt mit flottem Otto im Lazarett und das Wanderprogramm für heute hat sich für Einige von uns auf eine Stippvisite an der Sonna Alp beschränkt. Jochen hat sich damit rausgeredet, dass er den Braten (im Resultat etwas unzart) bewachen musste.

Innerhalb unserer gemütlichen Behausung läuft auch manches daneben: Jochen kocht hier unter schwierigsten Bedingungen, da manche seiner Zutaten im Vorfeld weggeknabbert oder -schlabbert wurden. Andererseits spricht niemand mehr von dem furchtbaren Erbsensuppen-Desaster.

A short interseption: Hab grade, dank Niklas, die Kicker-Vorrunde im Doppel im Vorbeigehen gewonnen!

Und ohne Carsten werden die Hüttenregeln – nun ja, ich will nicht sagen missachtet, aber doch schnösselig ausgelegt. Heute morgen, also den ganzen Morgen über, war erst einmal aufräumen angesagt. Im Kühlschrank klaffen schon große Lücken, die Apfelschorlenreserven sind beinahe erschöpft.

Shame on us… Aber ab morgen wird alles anders: Wir werden den Hohen Ifen (oder wie der heißt) besteigen und Jochen wird am Abend ein großartig garniertes perfektes Dinner servieren.


Tag 6 – Gemsteltal

Jochen, der Simon & Wanda Tahk*  (Erstellt am 19. Juli 2010 von Simon)

Den Capt’n zu Felde hat es zerlegt, er ist in eine Vier-Sterne-Unterkunft mit All-Inclusive-Verpflegung ins mondäne Oberstdorf gezogen. Bitte keine Sorgen äußern, es geht ihm hervorragend; also den Umständen entsprechen sehr, sehr gut.

Den Ifen haben wir heute, mit Rücksicht auf Anja, die erst einmal Martin abschieben musste, vertagt. Überhaupt geraten wir mit unserem sportlichen Programm mittlerweile arg in Verzug.

Der verschlankte Teil der Gruppe, der nicht nach Oberstdorf, zum Sommerrodeln oder zum Auto in irgendwelche Werkstätten musste (Alis Auto, der Drückeberger), ging heute früh etwas später ein wenig zum Wandern ins Gemsteltal.

Und Jochen wollte es ernsthaft wissen, an der ersten Weggabelung trennten Jochen und ich uns von der Truppe, um „ein paar Meter“ zu machen. Bis zur hinteren G. Alpe war auch Alles in Ordnung, aber mit dem darauf folgenden Aufstieg begannen unsere Problemchen. […]

Nach der Tour blieb uns tatsächlich noch ein wenig Zeit in den neuen Liegestühlen zu relaxen und in völliger Regungslosigkeit Sonne zu tanken. Und überhaupt mal zafernamäßiges Verhalten an den Tag zu legen: Pascal ist mit der Frisbee-Scheibe etwas übers Ziel hinausgeschossen. Er wird wohl morgen zwei- bis dreimal den Lift rauf- und runterschnösseln, um das Ding zu orten…

* Wer den Titel halberlei amüsant findet, mag vielleicht auch Justin Teim, Dennis Arm, Tschik N. Burger oder Lasse Zein. Jochen hat noch mehr von datt, haufenweise.


Tag 7 – Hoher Ifen  /  Tag 8 – Gammel III.

Hoher Ifen und großes Hütten-Tennis  (Erstellt am 21. Juli 2010 von Simon)

[…] Gestern haben wir uns ziemlich verrückt verhalten und den Ifen bestiegen. Das Adjektiv „hoch“ darf er nun nicht mehr tragen, wenn selbst wir das schaffen, meint zumindest Jochen. Aus der Wanderung wurde letztendlich für die Fußlahmen Genusswanderer ein 12stündiger Gewaltmarsch, bei dem sich unser Führer F.J. allerhand neue Rufnamen verdient hat. Dennoch, es haben Alle tapfer durchgehalten und wir sind ohne Verluste wohlbehalten zurück zur Zafernahütte zurückgekehrt. Ok, alle Gipfelstürmer hatten hinterher aua Huf; außer Holger, der hat sich „nur“ beim Fliegen verscheuchen Sonnenmilch ins Auge geschmiert und den halben Tag Spaß damit. […]

Heute haben wir dann das Kontrastprogramm gestartet und ich konnte niemanden dazu überreden, einen Spaziergang zu machen mit einer längeren Distanz als – sagen wir mal – von der Zafernahütte zur Sonna Alp. Statt dessen haben wir zwischen 9:00 und 11:30 Uhr gefrühstückt (jeder halt so, wie er wach wurde), uns auf die Wiese vor der Hütte geflackt und die Berge einfach mal unbegehbare Klötze sein lassen.

Ach ja, der Frisbee ist wieder aufgetaucht (nach nur zwei Tagen), circa 50 Meter unterhalb der Hütte, genau fünf Meter neben der Stelle, wo Marc gestern! einen von ihm verschossenen Fußball geborgen hat. Vollhorst…

Für morgen planen F.J. und ich nochmal einen größeren Turn. Schließlich sind wir ja ein Sportverein und die Zafernahütte ist kein Ponyhof…


Tag 9 – Großer Widderstein

Ochsentour zweier Ochsen  (Erstellt am 23. Juli 2010 von Simon)

[…] Irgendwie wollte ich ihn noch kriegen, den F.J., nach dem Wandermarathon zum Ifen, deshalb zwang ich ihn gestern auf den Widderstein. „Pausen brauchen wir nicht, gammeln können wir auch auf dem Rückweg,“ sach ich so für ihm. Eigentlich wollten wir um 5:00 loskommen, aber er mußte während des Frühstücks noch einen buchdicken Bitt- und Bettelbrief an den Küchenchef schreiben und wir kamen erst um 1/2 6 los.

Dennoch, um halb Elf standen wir bei bestem Wetter, nur leider mit eingeschränkter Fernsicht auf dem Gipfel. Via Mobiltelefon belästigte F.J. Claudia solange, bis sie ihm bestätigte, ihn durch Wigberts Feldstecher sehen zu können. Also, wer das glaubt…

Und natürlich kam F.J., die Rampensau, nicht ohne seinen großen Auftritt am Berg aus: Im Hochalpsee nahm er ein ausgiebiges Bad und zeigte einer verstört flüchtenden Wandergruppe beim lastiven Rückenschwimmen seinen kleinen Walser.

[Musik bitte! Die Melodie von “Papa Heinz”]

„Zipfel ‘eini, Zipfel ‘naussi,
aber heut’ gehts guat,
heut’ gehts guat!

[/Musik ENDE]

Und, da man sich im Leben meist zweimal sieht, bekamen wir auf dem Rückweg noch was zu hören: „Seht mal, er ist wieder angezogen!“ EiEiEiEiEi, watt hab ick mir geschämt… Müdegelaufen haben wir uns dann doch noch, von Baad zur Zafernahütte, zu Fuß, ohne Schatten, bei schlimmster Hitze und inklusive nicht auskennen, verlaufen und Umweg machen. Wigbert und Magret hätten sich da besser ausgekannt, ehrlich. Tja, danach mußte der gute, alte F.J. ersteinmal bis zum Abendessen Siesta halten, mit lange Aufbleiben war dann auch nix mehr. (Anja, das hab ich nur für Dich getan!) […]


Tag 10 – Gammel IV.  /  Tag 11 – Heimfahrt

Hometown  (Erstellt am 25. Juli 2010 von Simon)

[…] Vorgestern, der letzte Tag: Das Wetter war am Freitag so mies, dass kaum jemand zu einer Tätigkeit außerhalb der Zafernahütte zu überreden war.

[…] Tja, unseren beiden Gästen, Jessica & Alex aus Fischen i. Allgäu, hätten wir wirklich etwas mehr bieten sollen, als nur Salate machen und spielen. Allerdings hatte der General (Gott schütze ihn) noch einen glänzenden Einfall, um die kleinen Kinder und Anja – die Kinder also – zu bespaßen: Er baute mit dem rumliegenden Kletterseil eine Schaukel quer durch den Gemeinschaftsraum der Hütte.

Abends wurde dann gegrillt. Hat ja schon fast Tradition, bei Regen zu grillen, bei gutem Wetter kann das ja jeder und schließlich ist die Zafernahütte immer noch kein Ponyhof.

Gestern, die Abreise: Es schiffte regnete weiter. Vermutlich, damit uns der Abschied von der Hütte, der Sonna-Alp mit dem wie immer hinreißend geduldigem Team und überhaupt allem Urlaus-Zipp-&-Zapp nicht allzu schwer viel. Mathies erlaubte uns, zwei PKW bis zur Hütte zu holen, damit wir nicht alles Gelumpe durch den Regen ins Tal zu liften brauchten. So kamen Holger und ich noch in den kleinen Genuss einer Joggingeinheit mit anschließendem Off-geteerte-Road-Abenteuer; bin froh, dass ich nicht mein eigenes Auto (?!?) unter mir und über der Piste hatte.

Die Autofahrt verbrachte ich dann gerahmt von zwei der Kids auf der Rückbank im Brazelmeier-Mobil. Hat nicht lange gedauert, dann ist mein Kopf nach hinten gefallen und ich habe, so wurde mir erzählt, nur noch Grunzlaute von mir gegeben.

Navi hatten wir keins im Auto, das besorgte F.J. aus dem vorausfahrenden Auto mit Jochen als Pilot via Honky-Tonky, oder wie dieser neumodische Schnickschnack heißt. Sehr nützlich, wenn 83 % der Strecke aus A 7 in eine Richtung ohne Stau besteht…

Gegen Abend erreichten wir dann wohlbehalten Bönen, wo mich Kunigunde auflas und mir seitdem den Popo nachträgt… Gott schütze sie wink.


Wen dieser Auszug aus unserer 14. Zaferna-Berichterstattung neugierig gemacht hat, darf sich gerne im Blog über Details informieren. Hier stehen euch auch schon ein Paar visuelle Impressionen zur Verfügung.

Sehr zu empfehlen sind Jochens Beiträge unter dem Oberbegriff „Fazit. Diese tief in Hüttendetails gehende Informationen wollte ich euch beim ersten Lesen ersparen, es zu lesen euch aber an dieser Stelle ans Herz legen.

Ich möchte allen „Danke“ sagen, die mich während meiner kurzfristigen isolierten Einzelhaft  persönlich, per Mobiltelefon oder Kurzmitteilung auf dem Laufenden gehalten oder um Rat gebeten haben. Die ein oder andere Information aus dem Kleinwalsertal hat mir den Hals arg fleckig werden lassen…

In diesem Sinne freuen wir uns schon auf den nächsten Sommer, wenn es heißt: Zaferna XV.!

Martin Teumert

Zaferna XIII (01.07.- 11.07.2009)

Die Zafernahütte im Kleinwalsertal. Zwölf Mal sind sie bislang schon dort gewesen: Margret, Wigbert und die anderen Abenteurer der Tischtennis-Freunde. Jedesmal wenn sie zurück kamen erzählten sie unglaubliche Geschichten und spaßige Anekdoten. Dabei umspielte ein Lächeln ihre Lippen und ein heller Glanz schimmerte in ihren Augen.

Servus, ich bin Simon. Es war mein erstes Mal. Und ich werd’ es wieder tun… 

 

Der Spaziergang • Die Gruppe war noch nicht komplett: Innerhalb der nächsten beiden Tage würden noch drei Familien mit sieben Kindern anreisen. Und Timmä fehlte. Für alle Anderen bot sich auf dem ersten gemeinsamen Spaziergang nach Riezlern die Gelegenheit, sich zu beschnuppern (also, fast alle: Manche mussten noch für die Verpflegung der ganzen Bande die Vorräte zur Hütte karren; muchas grazias, amigos).

Der Weg ging stetig bergab und es gab nur wenige, sanfte Anstiege. Also keine technischen Schwierigkeiten. So blieb Zeit, die eigene Ausrüstung auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen. Was soll ich sagen: Ich bin neu hier, ich bin ein Greenhorn! Ich hatte meine wind- und regendichte Jacke vor der Anreise falsch gereinigt und musste nun feststellen, dass sie starkem Regen nicht sehr lange standhielt. An meinen Füßen spürte ich bald Druckstellen. Meine Boots waren stolze 12 ½ Jahre alt, aber auch seit 12 Jahren nicht mehr benutzt. Dafür würden sie sich in Kürze mit Blasen an meinen Fersen rächen.

In Riezlern gönnten wir uns in einem auf Schoko-Gedöns spezialisiertem Café eine Stärkung, ehe es mit dem Bus und Lift zurück zur Hütte ging, wo wir die ersten Neuankömmlinge in Empfamg nehmen konnten. Fernando, Franz-Josef und ich verzichteten auf die Liftfahrt und stiegen mit strammem Schritt zu Fuß den Berg hoch. Es fühlte sich eigentlich ganz gut an, dieses Wandern. Noch…

 

Die Wanderung • Gleich nach dem Frühstück konnten wir neun neue Zafernafahrer begrüßen und auf der Hütte wurde es wunderbar lebhaft! Auf dem Programm stand ein Klassiker der Zafernafahrten, wie ich gehört hatte: Die Wanderung nach Baad. In kleinen Grüppchen ging es bei strahlendem Sonnenschein den oberen Höhenweg entlang in Richtung Süden. Mark und Adalbert legten ein unglaubliches Tempo vor. Sie konnten erst von einem felsigen Bachlauf aufgehalten werden, wo sie sich ihre T-Shirts vom Leib rissen und in die Sonne flackten. Jeder vorbeikommende Wanderer wurde mit wilden Posen begrüßt. Fernando und ich sahen derweil Jochen ein wenig beim Wandern zu. Welcome to Greenhorn Valley: Sein voll gepackter Rucksack war – ähm – auf der Zafernahütte und an seinen strahlend weißen Wander-Turnschuhen haftete zunehmend feuchter Waldboden. Wenige Meter bevor wir die befestigte Straße erreichten, passierte das Unvermeidliche: Jochen ditschte aus, schlug wild mit den Flügeln und maulte sich. Nun klebte der frische Schlamm nicht nur an seinen Schuhen, sondern auch am Shirt, dem Arm, beiden Beinen und der Short. Köstlich!

In Baad trafen wir Margret, Erik und Eva, die es irgendwie geschafft hatten, schneller dorthin zu gelangen als wir. Mit dem Bus, vermute ich mal. Nachdem wir uns ausreichend erholt und verpflegt hatten, stiegen wir hinauf zur Bärgunthütte. Erik, der ganz schön schwer geworden ist, fand wandern mit Mami und dem Onkel irgendwie klasse. Öffentliches Windeln wechseln vor der Hütte dagegen… Während die meisten noch zur inneren Widdersteinalpe weiterwanderten, stieg ich mit Erik, Eva, Anja und Carsten ins Tal ab. Gute Laune wurd’ auch schon mal anders geschrieben: Carsten plagte eine alte Fußverletzung und Anja, Eva und mir machte die zunehmende Hitze zu schaffen. Nur Erik ging’s gut: Er schlief friedlich im Bondolino™ auf Lieblingstante Anjas Bauch. Im Tal ruhten wir uns dann ein wenig im Schatten aus und warteten auf den Rest der Crew. Zurück nach Hause ging es, dann wieder mit der kompletten Truppe, mit dem Bus. Nur nicht für Michael und Martin: Sie wanderten den Weg entlang der Breitach und waren – unglaublich das – genauso schnell wie wir! Man munkelt, eine Baustelle habe den Bus aufgehalten, aber davon wollten die beiden nichts wissen…

 

Der Gipfel • Es versprach ein großartiger Tag zu werden, denn es stand die erste Gipfeltour auf dem Programm. Zunächst ging es sanft bergauf zur Fluchtalpe. An der einzigen steilen Stelle legten Luisa und Michael einen kräftigen Sprint ein. Verrückt, die beiden, aber noch zu toppen: Franz-Josef ließ sich von einer Kuh den Bauch schlecken. Nach ausgiebiger Pause an der gemütlichen Alpe begannen Ben, Lukas, Uta und Thomas mit dem Abstieg ins Tal, wir Anderen stiegen den steilen Weg zur Wannenalpe hinauf (die nicht bewirtschaftet ist und nicht einmal eine Bank für müde Wanderer bereitstehen hat!). Unterwegs kümmerten sich Laura und Martin unentwegt um Wunden und Blasen an fremden Füßen. Rührend. Ich brachte Fernando nach SERVUS und GRÜSS GOTT noch eine weitere wichtige Grußgeste der Alpen bei: Das BERG HEIL. Für später…

Von der Wannenalpe begleiteten Luisa und Laura den zunehmend ermattenden Michael zur inneren Kuhgehrenalpe, wo sie sich etwas erholen und erfrischen konnten. Mark, Adal, Franz-Josef, Fernando, Martin und ich brachen, für mich plözlich und unerwartet, nach kurzer Trinkpause auf zur letzten Etappe auf die Hammerspitze, den die Allgäuer Schüsser nennen. Nicht zu verwechseln mit dem Schüsser, der in Bayern Hammerspitze heißt, ist klar? Es ging zügig bergauf. “au…e,” keuchte Mark. Er meinte PAUSE und nicht RAUCHEN, wie ich zunächst dachte. Auf dem Gipfelgrat ereilte uns dann ein kräftiger Schauer. Aber dessen unbeeindruckt standen wir kurze Zeit später und schneller als erwartet auf dem Gipfel. The Summit! Dazu klarte der Himmel auf und die Sonne beschien unser Gipfelglück. Fernando entrollte eine mexikanische Flagge und ließ sich damit in alle 360 Himmelsrichtungen fotografieren. Sein erster Alpengipfel. Estoy muy orgulloso de Fernando, mi hijo!

Schließlich begannen wir mit dem Abstieg. Franz-Josef, der am Abend noch ein Date in Oberstdorf hatte, Adal und Mark stiegen zügig bergab, um die Anderen an der Kuhgehrenalpe einzusammeln. Für Fernando, Martin und mich ging es etwas langsamer, aber wir trödelten keineswegs: Der letzte Lift zur Zafernahütte fuhr um 16:30 Uhr. Unsere Deadline und wir hatten keine Zeit zu verlieren. “Vamos, amigos. Venga, Fernando, venga VENGA!” An der Alpe hielten wir nur kurz: Martin holte sich einen Wanderstempel (unverzichtbar) und Fernando entfernte ein Steinchen aus seinem Schuh. Innerlich befühlte ich mein zweites Untergeschoss: Der rechte Socken war arg verrutscht und meine Hacken schmerzten. Dort, wo sich kürzlich noch Haut befand, mussten nun zwei gigantische Blutbasen sitzen. Die Rache meiner Wanderschuhe. Ich traute mich nicht, einen Blick darauf zu werfen, denn wenn ich jetzt meine Schuhe auszöge, hätte ich niemals mehr die Füße für den weiteren Abstieg hineinquetschen können. Aber ich wollte nicht die nächste Woche sitzend vor der inneren Kuhgehrenalpe verbringen, und barfuß wandern wär’ auch keine prickelnde Option…

Strammen Schrittes ging es weiter. “Den Lift bekommen wir noch,” prophezeite Martin. Kein Wort glaubte ich ihm davon, NICHT EIN WORT! Die Wetten darauf standen 1:99 bzw. Martin gegen den Rest der Welt. Schnell die Mütze unter kaltes Wasser halten, kühlen Kopf bewahren. Und laufen, immer weiterlaufen. “Das Zeitfenster schließt sich langsam,” hätte Franz-Josef vermutlich gesagt. Im Tal angekommen, kurz vor der Breitachbrücke, sahen wir den Bus, der uns zum Lift hätte fahren können. “Laufen!” entschied Martin und wir begannen den letzten Anstieg vom Bachlauf zum Lift. In unseren Gesichtern spiegelte sich nur noch Müdigkeit, von Fernandos Augen war nur noch das Weiße sichtbar. Im Dorf angekommen begegnete uns wieder der Bus. Martin, wie machst Du das immer mit den Bussen?!? Irre. Um 16:23 Uhr standen wir endlich an der Liftstation. Erschöpft, aber glücklich. Mein Kopf glühte und meine Füße waren Hackfleisch.

Jochen verpasste die grandiose Gipfeltour leider, statt dessen beschritt er den Weg der Erkenntnis: Er hatte ein neues Paar Wanderschuhe erstanden und – ACHTUNG – dazu farblich passende Socken. Seine erste Tour führte ihn von der Talstation des Lifts zu fuß zur Zafernahütte. Danach saß er erschöpft vor der Hütte und wimmerte: “Ich bin so ein schlapper Sack…”

 

Am Sonntag hatte Wigbert Geburtstag. In der Nacht hatten wir ihn schon hochleben lassen und ihn kräftig besungen. Franz-Josef hatte dazu einen stimmgewaltigen Chor auf die Beine gestellt. Ähm, beinahe jedenfalls: Beim Casting waren so ziemlich alle Bewerber durchgefallen, so dass nur Michael, Fernando und ich es mit der Bass-Stimme in die Mottoschow schafften. Tenor, Alt, Sopran und den ganzen Rest übernahm der Boss dann lieber selbst. “Heute feiern wir Geburtstag, darum singen wir ein Lied…” Beschenkt wurde Wigbert natürlich auch.

 

Schwesterchen, übernimmst Du kurz?

 

Die Kutschfahrt • Unser Geschenk für ihn war eine ganz besondere Bergtour: Eine Kutschfahrt zur Melköde. Begleitet wurde er von Margret, den mitreisenden 8 Kindern, deren Müttern und Franz-Josef.

Losgehen sollte es um 14 Uhr, aber da wir früh dran waren, konnten wir beobachten, wie die Pferde, zwei schöne, starke Kaltblüter, gewaschen und vor den Planwagen gespannt wurden. Dann nahmen wir unsere Plätze ein: Zwei Kinder durften vorne beim Kutscher sitzen, wir anderen machten es uns hinten im Planwagen bequem.

zaferna13kutsche

Aufgrund der vielen Steigungen machten wir immer wieder kurze Pausen, damit sich die Pferde erholen konnten. Diese nutzten die Kinder zum Plätze tauschen, damit auch jeder einmal in den Genuss kam, ganz vorne sitzen zu dürfen. Recht bald hatten wir die breite, asphaltierte Straße verlassen und sind in einen engen, geschotterten Fahrweg eingebogen. Hier hat der Kutscher den Tieren noch kurz eine Verschnaufpause gegönnt und dann hieß es: „Gut festhalten!“ und schon starteten die Pferde einen zügigen Trab den Berg hinauf und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Justus rief immer wieder: „So ein Abenteuer!“ – Recht hatte er…

An der Melköde angekommen wurden wir schon vom Rest unserer Gruppe erwartet. Die beiden Pferde hatten sich eine längere Pause verdient und auch wir kamen in den Genuss von frischer Milch, Kuchen, einer Brotzeit oder einem kühlen Bier.

Auf dem Rückweg sind Alex und Uta mit den Anderen zu Fuß gegangen. Dafür haben wir Fernando, der noch nie eine Planwagenfahrt mitgemacht hatte, Thomas und Jochen aufgenommen. Nach und nach haben wir die Wanderer überholt. Alex und Holger waren besonders ehrgeizig und haben noch ganz schön lange mit dem Planwagen mithalten können. Sportlich, sportlich!

Da es schon sehr spät war, als wir wieder am Reiterhof angekommen sind, fuhr natürlich der Lift nicht mehr. Aber Wigberts und Margrets Sorge, dass sie den anstrengenden Weg zur Hütte zu Fuß bewältigen müssten, war völlig unbegründet. Ausnahmsweise durften wir mit dem Auto bis zur Hütte fahren.  •  Eva P.

 

Einkehren (Lady-Tour) • Eigentlich war irgendsoein Gipfel unser Ziel. Aber was tut man, wenn es schifft das Wetter zu schlecht für gute Aussicht vom Berg ist und man sich nur ‘nen nassen Arsch holt eine Erkältung riskiert? Richtig, man wählt einen Weg, an dem möglichst viele Hütten und bewirtschaftete Almen liegen, um so oft wie möglich EINZUKEHREN. Dieses “Einkehren” heißt im Klartext: Man setzt sich in eine vom Kamin erwärmte Stube oder auf eine windgeschützte Terrasse, nimmt eine herzhafte Kleinigkeit zu sich und erfrischt sich mit einem Kaltgetränk. Oder mit Fernandos Worten: Man latscht nur einen Berg hoch, um Bier zu trinken (diese Fehlinterpretation sei ihm aufgrund seiner alpinen Unerfahrenheit verziehen).

Unser Weg führte uns hinauf ins Gemsteltal. Zunächst vorbei an der Alm A (Nebel bei einsetzendem Nieselregen) hoch zur Hütte (starker Regen, Sichtweite bis zum Vordermann), wo wir einkehrten und uns stärkten. Gemeinsam reimten wir ein Sprüchlein fürs Hüttenbuch und ließen uns bereitwillig vom Wirt unsere Gipfelambitionen für diesen Tag ausreden. Dennoch stiegen wir weiter bergan in Richtung Joch, um kurze Zeit später an Tümpel (Kälte, Regen von vorne, der Seite und unten) doch umzukehren. Auf dem Rückweg ließen wir Hütte (windig, trocken, aber sehr stark bewölkt) links liegen und kehrten lieber an Alm A (auflockernde Bewölkung) für eine kräftige Brotzeit mit Bergkäse und diversen Würsten ein. Weiter in Richtung Tal führte unser Weg noch zu Alm B (heiter bis wolkig bei angenehmen Temperaturen), wo wir kurz für einen widerlich schmeckenden Enzian bzw. Marillenbrand einkehrten. Das sich permanent bessernde Wetter und das klare Schnäps’le lockerten die Beine und Stimmung. Nachdem wir vom Tal mit dem Lift den letzten Gegenanstieg überwunden hatten kehrten wir ein letztes Mal ein: in der Sonna Alp (strahlender Sonnenschein!).

 

Ich bin ja lernfähig. Bitte ersetzen sie gedanklich im vorangegangenen Abschnitt Alm A durch Hintere Gemstelalpe, Hütte durch Obergemstelhütte und für Alm B denken sie sich Gemstel-Schönesbodenalpe. Tümpel hat weiterhin bestand, der heißt wirklich so…

 

Bergabenteuer • Am Dienstag wagten sich Wigbert, Ben, Lukas, Uta, Franz-Josef, Jule, Laura, Alex, Elke, Holger und ich trotz regnerischem Wetter an das “Bergabenteuer”. Ein Großteil der Gruppe begleitete uns, um uns dabei zuzuschauen. Nur Luisa und die coolen Jungs nicht. (Ach, soll Martin gleich selbst erzählen…) Nach dem Anlegen des Klettergurts und Anpassen des Helms begann das Abenteuer mit Abseilen und Klettern an einer nassen und glitschigen Felswand. Schon nicht jedermanns Sache, ich hatte schnell einen Puls von 160 Beats. Hochgekommen bin ich trotzdem ohne ins Seil zu fallen, werweisswie. Weiter ging es mit einem gemütlichen Spaziergang in Richtung Pausenplatz, aber zwischen uns und dem Mitagessen lag noch die Breitach, die wir auf einem schwankenden Seil im Zweierteam überqueren sollten. Laura nahm mir das Versprechen ab, sie herüber zuziehen, falls sie ins Sicherungsseil fallen sollte. Brauchte ich aber nicht: Irgendwie hampelten wir beide, glücklicherweise unfallfrei, auf die andere Bachseite. Dort gab’s zur Stärkung erstmal ‘n Antennenbrötchen (“Fühlst Du mal, ob die Wurst heiß ist?” – “AUTSCH! Geht so…”)

zaferna13abenteuer

Nach der Mahlzeit folgte das absolute Highlight: Der “Flying Fox”, ein ca. 30 Meter langes und sehr steil abfallendes Seil über der Breitach, an dem man mit einer Winde herunter rauschte. Das fezte! Franz-Josef schenkte Laura und mir seine Fahrten, er hatte das ja “schon 100 Mal gemacht”. Thanks, F.-J., Gott schütze Dich! Weiter ging es zu fuß talwärts zur höchsten Breitachbrücke weit und breit, von der wir uns am Seil 20 Meter in die Tiefe stürzen konnten. Elke überredete sich, nach anfänglichem Zögern, selbst dazu. Alex holte sich hier den Riesenkick: “Nochmal, ich mach das sofort nochmal!” Tat sie, mehrfach. Ich vermasselte mit unfreiwilliger Slapstick meinen mit Franz-Josef angepeilten Tandemsprung (also, nebeneinander, nicht aneinander): Zuerst vergaß ich, das Brückengeländer los zulassen, dann rutschte ich auf einem nassen Blechschild weg und zappelte wie ein Käfer auf dem Rücken. Der Guide am anderen Ende des Sicherungsseils bewies Weitsicht und liess mich behutsam und sanft, also sehr viel langsamer als Franz-Josef nebenan, zur Talsohle gleiten. Damit endete das Bergabenteuer. Mit einem überfüllten Bus fuhren wir schließlich zurück nach Mittelberg. Wir waren bedient und von den Strapazen des Tages stehend K.O.

 

So, Martin, und jetzt kommst Du!

 

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Canyoning • Luisa, Fernando, Tim, Adal, Mark und ich fuhren mit dem Bulli zum Walserhaus, wo wir uns mit Uli trafen. Nach dem Einkleiden – für Tim die größte Anstrengung an diesem Tag – ging es zum Einstieg ins Schwarzwasser unterhalb der Kletterwand. Nach der kurzen Einweisung ging es sofort mit einer Seilbahn durch einen Wasserfall los. Der folgende Sprung war nicht jedermanns Sache… Dennoch machten alle in ihrem Frosch-Outfit eine gute Figur. Und dass es unterwegs wiedermal regnete, machte uns allen gar nichts. Auf einer Brücke stehend konnten die Bergabenteurer uns beim Abseilen beobachten und Fotos machen. Ach ja Mark, beim Abseilen nicht stehen bleiben! 😉

Nach drei Stunden waten, schwimmen und abseilen wagten wir uns dann zu den finalen Sprüngen an der Naturbrücke. Hier konnten wir auch Fernando zu einem Sprung in das eiskalte Wasser pushen.

Nach dem Umziehen ging es dann wieder zurück. Uli schnell abgesetzt, hochgeliftet und ab in die Sonna Alp. Gegen den Bärenhunger hilft nur eins: „Wiener Wahnsinn“ oder „ein halbes Schwein auf Toast“.  •  Martin Teumert

 

Das Märchenschloss • “Ein Tipp: Seht euch Neuschwanstein von außen und Hohenschwangau von innen an,” sagte Wolle. Und das taten wir auch (ein echter Geheimtipp; leider jetzt nicht mehr geheim). Nachdem ich mich verfahren, den Motor abgewürgt hatte und die Kids zur Toilette waren, kamen wir schließlich wohlbehalten an den bayovarischen Königsschlössern an. Dort herrschte auch Sonnenschein. Endlich, Sonne! Zunächst stand das Mittagessen auf dem Programm. Ich kaufte (einfach so) den hässlichsten und teuersten Regenschirm, den ich je besaß: Das Touristen-Modell “Germany-in-Bildern-bei-gutem-Wetter” (surrealer Trash). Fernando ließ keine Gelegenheit aus, sich mit Touris in folkloristischer Tracht abzulichten. Schließlich schlenderten wir hoch zum Schlößchen, wo Martin unsere Führnung gebucht hatte, genossen die netten An- und Ausblicke und das gute Wetter. Habe ich schon erwähnt, dass die Sonne schien?!?

zaferna13schloss

“Dies ist das sogenannte Billiardzimmer.” So begann unsere Führung in Hohenschwangau, übrigens Anjas Zweitwohnsitz, und so hätte sie meinetwegen auch schon enden können. MOM / WOW: Ein ca. 175 Jahre alter Snookertisch, die Banden aus Leder, das D in den Filz gestickt und nahe des Spots für die gelbe Kugel ein gigantisches Brandloch (damals durfte man wohl noch mit Pils und Fluppe an den Tisch)! Aber die Führung ging auch weiter. Lauras Highlights waren der Schreibtisch und ein gigantischer Lesestuhl und Fernando wollte unbedingt auf einem grünen Chaiselon probe sitzen. Durfte er aber nicht! Alles in diesem Schloß war so gigantisch und prächtig. Und aus jedem Fensterchen gab es eine grandiose Aussicht. Wir waren mächtig beeindruckt, alle, aber sowas von!

Danach taten wir, was alle Touristen hier taten: Hoch zur Marienbrücke (wahlweise mit dem Bus oder zu Fuß), sich gegenseitig auf die Füße latschen und den traumhaften Anblick vom eingerüsteten Schloß Neuschwanstein über den ausgedörrten Feldern Bayerns genießen. Die weltweit bekannteste Aussicht Deutschlands! Nachdem wir gefühlte 1000 Fotos geschossen hatten, pilgerten wir herunter zum Schloß. Gigantisch und traumhaft schön, erst recht der Innenhof. “Das ist die Treppe, wo Aschenputtel ihren Schuh verloren hat,” sagte ich. “Ehrlich?” staunte Lollo. Naja, möglicherweise auch nicht… Auf dem Weg zu den Autos alberten wir noch ein wenig herum. Lauras Interpretation der Mary Poppins mit dem hässlichsten Schirm der Welt dürfte wohl auf ewig unerreicht bleiben. Dazu schien, ihr wisst es bereits, die Sonne. Es war ein wundervoller Tag im Klischee…

 

Donnerstag, 9. Juli. Das Wetter versprach ganz passabel zu werden, zumindest an der Zafernahütte. Ich blieb an der Hütte zum chillen, Sonnenstrahlen-in-Lichtgeschwindigkeit-gegen-den-Körper-prallen-lassen und Kinder bespaßen. Wir spielten Körperverbiegen, Trampolin, den Hang runter rollen und Besenmotor-Kisten-fahren. Michael entpuppte sich dabei als das wildeste und albernste aller Kinder.

 

Martin, was habt ihr denn so gemacht?

 

Horn & Köpfe (Gentlementour) • Am Donnerstag machte Fernando seine erste Gondelfahrt mit der Walmendingerhornbahn, mit ihm die Familien und Margret. Die „Gentlemen“ mit Laura, Luisa und Claudia erklommen den Gipfel zum Walmendinger Horn zu Fuß. Von hier ging’s hinab zur Muttelbergalpe, wo sich die Gruppe trennte. Geführt von Franz-Josef ging es über den Muttelbergkopf und die Ochsenhofer Köpfe hinab in die Scharte, während Jochen, Fernando und ich eine ausgiebige Brotzeit an der Oberen Lüchlealpe genossen. Hier musste Jochen leider feststellen, dass er seine Klümpchenverpackung weiter mitschleppen muss. „Was soll ich mit deinem Müll?“ fragte der freundliche Öhi.

Kurz vor der Ochsenofer Scharte holte uns dann das Mistwetter mit einem Graupelschauer ein. Franz-Josef hätte zu gerne den Abstieg durch Schwarzwassetal gemacht, wurde aber von der Vernunft darauf hingewiesen, doch über die Starzelalpe nach Baad abzusteigen.

An der Starzelalpe teilte sich die Gruppe erneut. Die Jüngeren stiegen trocken ab, während die „Väter“ noch im Stierhof einkehrten. Da wir noch auf den Bus warten mussten, rasteten wir „kurz“ am Starzelhaus und noch einmal kurz vor der Bushaltestelle. Zum Bus mussten wir dann rennen… Schließlich wurden wir auf der Sonna Alp ja schon erwartet.  •  Martin Teumert

 

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Die Breitachklamm • Zum Abschluss der Zafernafahrt wollten wir gemeinsam die Breitachklamm bei Oberstdorf durchwandern. Also fuhren wir mit dem Bus zur deutschen Grenze und stiegen zum unteren Ende der Klamm ab. Naja, nicht alle: Die kleine “Prinzessin” Jule ritt auf drei edlen Rössern zu Tal, wahlweise Michael, Laura oder mir. Justus wusste alles, wirklich ALLES, über “Cars” und nuzte die Zeit, um krasse Bildungslücken bei Luisa zu schließen. Unterdessen kümmerte sich Jochen rührend um Erik, der auf Mamis Bauch festgebunden war, und Marco kämpfte tapfer mit dem Kinderwagen gegen den steinigen Untergrund.

Die Klamm bot grandiose Naturschauspiele: Die Breitach hatte sich im Laufe der Jahre eine tiefe Schlucht in den Fels gegraben und bei diversen Hochwassern allerhand Fels- und Baumgedöns in der Klamm abgeladen. Dazu gab es riesige Wassermühlen, enge Stromstellen und metertiefe Wasserbecken. Sonnenlicht gab es tief unten in der Klamm kaum, aber sagenhaftes Getöse vom Rauschen der Breitach. Schummerig schön!

Oberhalb der Klamm, wo die Breitach sanft und träge vor sich hin fließt, machten wir Päuschen an einem Park mit hunderten großen und kleinen Steinmännern. Wir ließen Steinchen springen, das Wasser spritzen und alberten ein wenig herum. Ben, Lukas, Uta und Franz-Josef blieben noch ein wenig länger dort als der Rest der Gruppe: Sie hatten den Ehrgeiz, den größten Steinmann noch zu übertreffen und bauten bei dieser Gelgegenheit dann das – ähm – ZWEITGRÖSSTE Steinmännchen an der Breitach! Wir anderen wanderten bereits gemütlich weiter zum Waldhaus, wo Thomas, der den strapaziösen Weg durch die Klamm ausgespart hatte, auf die eben Erwähnten wartete. Das Waldhaus bot nicht genug Platz zum ausruhen für uns alle und so stapften wir, nach kurzer Babywickelpause, hoch zur nächstgelegenen Busstation.

Den Abschluss des Urlaubs begingen wir gemeinsam ein letztes Mal auf der Sonna Alp. Und dann hieß es Abschied nehmen von Götzi-Mausi, “Prinzessin” Jule, der großen Jule, Néle, Justus und ihren Eltern, die die Heimreise antraten. Und vom Team der Sonna Alp, die uns bestens versorgt und tapfer ertragen hatten. Am Abend wurde dann noch mit Franz Josef abgerechnet (“Walserkarte!” – “Hier.” – “Bergabenteuer?” – “Ja.” – “Neuschwanstein?” – “Klar!” – “Dazu noch die Getränke…”) und ich war – wie die Breitach – KLAMM! Gulia, Fernando und Mark hatten schließlich noch eine ganz andere, schwere Prüfung zu bestehen: Sie machten den Zaferna-Führerschein und bestanden alle. Gott, bin ich froh, dass ich nicht musste! Ich hätte mir bestimmt, apropos klamm, vor Aufregung ‘ne feuchte Buchse geholt…

 

Der letzte Abschnitt ist dem Epilog von Jon Krakauers “In eisigen Höhen” entlehnt.
Bis auf die Grundstimmung: Krakauer heulte und kiffte (Anmerkung des Autors).

 

Die Abreise • Nachdem unser Gepäck mit Yaks vom Basislager mit dem Lift ins Tal gebracht war, kehrte ich allein zur Hütte zurück. Ich sah noch einmal vom Weg durchs Fenster in den Duschraum der Herren (so wie ein paar Tage zuvor meine Schwester, als ich dort in Shorts stand) und betrat ein letztes Mal die weiche Wiese, wo sich einst unsere Chilling-Lounge befand und Michael und ich tote Tiere gegrillt hatten. Ich genoss den Anblick des Bergpanoramas: die Touren, die wir gemacht hatten und jene, die ich auf jeden Fall und unbedingt noch machen muss. Eine kleine Gruppe von Wanderern kam um die Hütte gepilgert und fragte nach dem Weg ins Tal. Sie hatten sich verlaufen. Ich wies ihnen den rechten Weg. Ich war nun kein Greenhorn mehr.

Zurück in Westfalen kaufte ich mir ein weites Paar Turnschuh und weiche Tennissocken (mittlerweile ja wieder total en vouge auf den Laufstegen in Mailand und Paris). Es würde wohl noch ein paar Tage dauern, bis meine offenen Fersen aufhören würden zu nässen und sich endlich Schorf bildet. Dennoch spürte ich keine Schmerzen. Es überwog das Gefühl tiefer Zufriedenheit nach diesem großartigen Urlaub. Es war mein erstes Mal. Und ich werd’ es wieder tun…

Simon Teumert

Zaferna XII (25.06.- 06.07.2008)

Die zwölfte Zaferna-Fahrt sollte die bisher längste in der Geschichte werden. Bereits um kurz nach 7 Uhr machte sich am letzten Schultag eine kleine Gruppe auf, um den Einzug der Tischtennis-Freunde vor zu bereiten. Neben Gepäck und Verpflegung für die Gruppe nahmen sie auch einen kleinen Fernseher mit, um das Halb- und Finale der Fußball-Europameisterschaft in 1.400 m Höhe verfolgen zu können.

 

Da der Rest die Hütte erst in der Nacht erreichte, gab es am Donnerstag ein spätes erstes Frühstück. Danach stand ein gemütlicher Spaziergang nach Riezlern auf dem Programm. Leider versperrten Wolken den Blick auf die Allgäuer Bergwelt.

 

Am Freitag machte die gesamte Gruppe den obligatorischen Gang über Bühl- und Stutzalpe nach Baad. Auf der Bärgunthütte kosteten die Zaferna-Neulinge ihren ersten Enzian. Zur schönen Überraschung hatte auf halbem Weg ins Tal die Widderstein-Alpe in modernem Ambiente ihren Wirtschaftsbetrieb eröffnet. Der neue Panoramaweg erleichterte den Abstieg hinab über Stufen und eine kleine Brücke. Beim Einstellen der Sender gab der Fernseher den Geist auf… Schock, denn das Finale rückte immer näher! Gut, dass Herr Mathies einen kleinen Fernseher für das Finale übrig hatte…

Am Samstag lud die strahlende Sonne zur Besteigung der Kanzelwand ein. Leider hatten Martin und Franz-Josef den direkten Abstieg nach Riezlern falsch eingeschätzt. So fiel der vermeintlich einfache Wanderweg den kleinen Beinen von Lukas und Ben schwerer, als der restlichen Gruppe der Weg über die Hammerspitze, Wannenalpe und Innere Kuhgehrenalpe ins Höfle. Dort waren Claudia und Bruno allerdings froh, dass sie von hier aus mit dem Bus und dann mit dem Lift hinauf nach Zaferna fahren durften.

 

Sonntags legten die Meisten einen Pausetag ein, um sich auf das EM-Finale vorzubereiten. Manu, Laura und Martin erstiegen das Walmendinger Horn und verdienten sich so den Apfelstrudel auf der Sonna-Alp.

 

Nach einer kurzen Nacht und einem späten Frühstück am Montagmorgen teilte sich die Gruppe. Der eine Teil fuhr zur Heini-Klopfer-Skiflugschanze, der andere nach Oberstdorf zum Shopping. Anschließend lockten die Sommerrodelbahn und die Spielplatz-Seilbahn zum jährlichen Wettstreit. Abends konnte draußen endlich der Nagelblock eingeweiht werden (mit 5 kg Nägeln und frischem Rote-Grütze-Tee). Um Mitternacht kamen dann alle rein, um Uta ein Geburtstagsständchen zu bringen.

 

Am Dienstag stand eine Wanderung vom Walmendinger Horn über die Obere Lüchlealpe zur Ochsenhofer Scharte an. Von da betraten die Bergsteiger „Neuland“, denn auf dem Grünhorn war vorher noch keiner der TTF aus Bönen. Franz-Josef und Manu wagten, trotz einbrechenden Gewitters, die Überschreitung des Hochstarzel. In Baad angekommen waren alle völlig durchnässt, fuhren mit dem Bus zurück und freuten sich auf die heiße Dusche.

 

Am heißesten Tag der Woche zog es (fast) die ganze Gruppe zur Abkühlung in die Breitachklamm. Zum Glück ließ der Regen der vergangenen Tage die Fluten zu einem grandiosen Naturschauspiel anschwellen. Nach einer kurzen Rast auf der Alpe Dornach (die Bedienung war noch schleppender als im letzten Jahr) zog es die Zaferna-Freunde zur Stärkung auf die geliebte Sonna Alp, wo sich die Gruppe auch abends zum Hüttenabend versammelte.

 

Donnerstags stand erneut eine Tour auf dem Programm. Nach einem frühen Abstieg stiegen wir durchs Gemsteltal hinauf zum Gemstelpass, wo sich Manu und Markus ihren blumigen Gefühlen hingaben. Die Überschreitung des Gemstelkoblach bot neben der grandiosen Landschaft immer wieder einen Blick auf die gegenüber liegende Zaferna-Hütte. Kurz vor dem Gewitter lockte das Geißhorn Martin und Manu hinauf zum Gipfel. Auf dem Abstieg holte die Bergsteiger erneut ein Gewitter ein. Einen Blitz in unmittelbarer Nähe hatte noch niemand einschlagen gesehen… Cool!

 

Den Freitag genossen alle als Ruhetag. Während die Einen ins Tal hinab fuhren, genossen Andre schon beim Frühstück Bayerns Grundnahrungsmittel oder den Sekt-Frühshoppen. Schließlich sollte man für den nächsten Tag schon viel Flüssigkeit aufnehmen. Nach dem Grillen gab es etwas Obst in fester (gegrillter) und flüssiger (gebrannter) Form. Rund um das Feuer feierten alle singend in Wigberts Geburtstag hinein. Danach genossen die Zaferna-Freunde den Blick in den weiten Sternen-Himme. Leider brachten die Kometen, Sternschnuppen und Steroide nicht das vollkommene Entertainment…

 

Am letzten Tag wollten Markus, Manu und Martin es noch einmal wissen. Die gut 1.000 Höhenmeter zum Kemptner Köpfle schafften sie in 3 Stunden. Damit der (kurze) Abstieg nicht zu steil würde, zogen sie den Weg über die Mindelheimer Hütte und durch Gemsteltal vor. Weil am Donnerstag die Sicht auf dem Gipfel vernebelt war, schlug Markus gerne eine erneute Besteigung des Geißhorns vor J. Der längere Abstieg war nicht lang genug, denn der Lift wurde locker erreicht. Oben auf der Sonna-Alp lockte schließlich das letzte „halbe Schwein auf Toast“. Das TT-Turnier fand seinen Abschluss unter freiem Himmel. Hier besiegte Franz-Josef Tim in einer feuchten Rutschpartie in fünf Sätzen.

 

Sonntags stand das Aufräumen und Putzen der Hütte auf dem Programm. Die Reinigung der Hütte war gut eingeteilt, auch der Müll war schnell getrennt. Nachdem der Gepäcktransport gazelloid abgewickelt wurde, freute sich der verbliebene Teil der Gruppe auf den gewohnten Abschluss auf der Alp. Noch vor dem einsetzenden Regen wurde die Restrechnung beglichen, alle in die Autos verteilt. Nach (un-)sicherer Fahrt erreichten alle Bönen ohne Schaden.Schaden..

Mit der Gewissheit, dass im nächsten Jahr weitere schöne Erlebnisse auf uns warten, freuen wir uns auf Zaferna XIII.

Martin Teumert

Zaferna XI (26.07.- 04.08.2007)

In diesem Jahr konnten sich die Zaferna-Freunde auf eine Neuerung freuen. Sie trafen sich donnerstags früh an der Sporthalle, um zum elften Mal ins Kleinwalsertal zu fahren. Diesmal sollte es für 10 Tage sein!

 

Mit fünf Pkw aus Bönen reiste man mit zügiger Geschwindigkeit als Kolonne in Richtung Süden. Dort wurden die 19 Zaferna-Begeisterten schon von Familie Grundmann aus Darmstadt erwartet. Schnell war das Gepäck hinauf zur Hütte (1.400 m) gebracht, so dass man gegen 16 Uhr gemeinsam Kaffee trinken konnte.

 

Der Freitag begann mit einem ausgedehnten Frühstück, an das sich der obligatorische „Spaziergang“ nach Baad anschloss. Auf der Bärgunthütte erwartete den Großteil der Gruppe eine Jause und der erste Enzian des Urlaubs. Nach dem gemütlichen Rückweg zum Zaferna-Lift konnten wir schließlich auch das Team der Sonna-Alp begrüßen, das uns natürlich gleich wieder erkannte.

 

Am Samstag unternahmen wir gleich eine ausgedehnte Wanderung. Nach der Bergfahrt mit der Walmedingerhornbahn erklommen alle (die mitgekommen waren) den Gipfel. Von dort ging es hinab zum Abzweig, wo sich die Gruppe teilte. Franz-Josef führte einen Teil über den Muttebergskopf und die Ochsenhofer Köpfe. Andere gingen über den Höhenweg unten herum zur Ochsenhofer Scharte, wo man sich mit dem Rest treffen wollte. Nach einer gemeinsamen Rast auf der Schwarzwasserhütte ging es hinab zur Melköde, wo frischer Bergkäse wartete. Da es schwer erschien, den Lift pünktlich zu erreichen, nahm die Gruppe den direkten Weg zur Hütte zurück.

 

Sonntags lockte die Breitachklamm, die im letzten Jahr wegen Unwetterschäden nicht passierbar war. Mit dem Bus ging es zur Walserschanz. Als 24-köpfige Gruppe war der Weg durch die Klamm ein einmaliges Gruppenerlebnis, das mit dem Mittagessen auf der Alpe Dornach seinen Abschluss fand. Ein gut organisierter Fahrdienst erleichterte den Älteren den Weg.

 

Da für Montag wechselhaftes Wetter angekündigt war, unternahm ein Teil der Gruppe einen Ausflug nach Hohenschwangau, um die dortigen Königsschlösser der Bayernkönigs Ludwig II. zu besichtigen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch Kleinstadt-Wege erwiesen die Touristen organisatorisches Geschick, was die Wartezeit vor Neuschwanstein um ca. 2,5 Stunden verkürzte. Diese wurde zu einem Spaziergang auf die Marienbrücke genutzt, von wo das Schloss „genau so wie im Legoland“ aussah.

 

Einen weiteren Höhepunkt erlebte die Gruppe beim Canyoning[en] am Dienstag. Während die mutigen 7 durch die Fluten des Schwarzwassers wateten, rutschten, sprangen oder abseilten, verfolgte der Rest das Spektakel vom Talweg aus. Am Ende der Tour standen Sprünge von 8, 10 und 12 Metern in das sprudelnde Wasser an. Jens schaffte es sogar, die Schaulustigen auf der Brücke mit einer Ar…bombe nass zu spritzen (Note: 10,0).

Da Franz-Josef am nächsten Morgen leider abreisen musste, wurde er abends für sein 10. Zaferna-Jubiläum geehrt (Danke an das Fasan-Junge!). Dann absolvierte ein Teil der Gruppe den Zaferna-Führerschein. Um 0 Uhr stimmten alle „Happy Birthday“ zu Carstens Geburtstag an. Margret trug ein selbst geschriebenes Gedicht vor.

 

Am Mittwoch war bestes Bergwetter angesagt. Dies nutzten 6 Bergvagabunden zum Besteigen des Großen Widdersteins. Nach dem Abmarsch um viertel nach sechs in der Früh erreichten sie nach dem Aufstieg durchs Gemsteltal die Widdersteinhütte. Nach einer längeren Trinkpause (o.ä.) war man gestärkt für den letzten großen Anstieg. Um viertel nach 11 genossen die Bergsteiger den herrlichen wolkenlosen 360°-Blick. Per Funk wurde ein Gruß an die Hütte gesandt. Der Abstieg über die Bärgunthütte endete mit einem Sprint um den Bus. Schließlich lockten auf der Alp Apfelstrudel und Weizen.

 

Dort warteten schon die, die nach spätem Frühstück einen Sonnentag auf der Hütte eingelegt hatten. Andere kehrten unterdessen aus dem Schwimmbad in Riezlern heim.

 

Nach dem Abendessen gingen alle zum Hüttenabend herüber. Neben Heimatklängen und Schlagern stimmte der Akkordeon-Spieler extra für Carsten einen Shanty an. Wie auf der Hütte Brauch, durfte er dann mit einer Dame seiner Wahl tanzen. Wieder zurück auf unserer Hütte, wurde bis tief in die Nacht weiter gefeiert…

 

Am Donnerstag wurde spät gefrühstückt. Nachmittags wurden dann auf der Sommerrodelbahn Rekorde aufgestellt und gebrochen. Carsten und Wolle schafften es immerhin auf 40 km/h bei einer gemeinsamen Fahrt. Auch Margret; Wigbert und Helmut waren mit von der Partie. Abends wurde genagelt und bald loderte das erste kleine Schwedenfeuer vor der Hütte („hey hoh hey…“).

Der Freitag begann schon mit Regen. Daher war in der Hütte Aufräumen angesagt. Mit ersten Taschen und Leergut wurde schon der Auszug aus der Hütte vorbereitet.

 

Als die letzten vom Einkaufen zur Hütte zurück kehrten, heizte der „Grillmeister“ schon den Grill an. Leider ließ die Kälte ein Essen unter freiem Himmel nicht zu. Das Küchenfenster diente als Durchreiche, damit man mit dem Grillgut nicht erst um die Hütte herum laufen musste.

 

Nach dem Zaferna-Führerschein der letzten Neulinge lichteten sich die Reihen. Man sollte ja am nächsten Morgen früh aufstehen. Eine kleine Gruppe harrte noch aus, um in Alex’ 15. Geburtstag hinein zu feiern. Neben dem Geburtstagslied erklangen die zwei Zaferna-Lieder. Das neue wurde von unserem „Poeten“ Manuel geschrieben und vertont.

 

Am Samstag überreichte Martin beim Frühstück Alexander das Geburtstagsgeschenk der Gruppe und einen Wanderpass. In den letzten zwei Jahren hatte Alex schon 150 Punkte und somit die silberne Wandernadel erwandert. Margret und Wigbert erhielten ebenfalls die Wandernadel für 11-jährige Zaferna-Treue.

 

Jeder übernahm eine Rolle, um die Hütte auf Vordermann zu bringen und das Gepäck zu den Autos zu transportieren. Um viertel vor 11 hatte Herr Mathies seinen Rundgang beendet und sprach den TTF- und Zaferna-Freunden ein großes Lob aus. Nach kurzem Abschluss auf der Sonna-Alp machte sich die Gruppe auf die Heimreise, um schon um 18:40 die heimische Sporthalle zu erreichen.

In der Hoffnung, dass wir auch im nächsten Jahr mindestens 10 Tage auf der Zaferna-Hütte verbringen können, freuen sich alle Mitfahrer schon auf Zaferna XII.

Martin Teumert

Zaferna X (24.06.

Wie in jedem Jahr trafen sich am frühen Samstagmorgen einige Tischtennis-Freunde, um zum zehnten Mal zur Zaferna-Hütte aufzubrechen. Doch die Jubiläumsfahrt begann mit einigen Komplikationen: Guide Franz-Josef musste nach einer Arthroskopie im Knie seine Teilnahme absagen. Er hatte im Vorfeld die Organisation an Martin übertragen. Der sollte, ebenso wie Anja, mit Evas großem Auto am Sonntag nachkommen.
Um 8:15 Uhr verlies die Kolonne aus 3 Autos den Parkplatz vor der Sporthalle. Nach unbeschwerter und zügiger Fahrt erreichten sie den Zaferna Lift. Oben auf der Hütte (1.400 m) warteten schon Margret und Wigbert, die mit Susi und Conny den Weg über Darmstadt genommen hatten.
Carsten organisierte den schnellen Transport des Gepäcks zur Hütte und kümmerte sich, wie in jedem Jahr, um die Getränke. Zum 10-Jährigen gab es eine weitere Neuerung. Zum ersten Mal in der TTF-Geschichte wurde auf der Hütte ferngesehen. Ein Briefmarkenschirm ermöglichte das visuelle Verfolgen des WM-Achtelfinalspiels Deutschland – Schweden. Da der Ton nicht zu empfangen war, wurde der Radiobericht aus Volkers Ghetto-Blaster zugeschaltet.
Am Sonntagmorgen machte sich der ältere Teil der noch unvollständigen Gruppe zu einem Spatziergang nach Riezlern auf. Die Jugendlichen zog es unterdessen zu einem großen Schneefeld im Wildental. Als die Nachzügler aus Bönen endlich mit dem Lift die Bergfahrt antraten, war die Gruppe schon zurück an der Hütte und genoss auf Liegestühlen den herrlichen Sonnenschein.
Vor dem Abendessen hielt Martin dann, stellvertretend für Franz-Josef- die obligatorische Ansprache. Seine autoritäre Art und Weise brachte ihm schnell den Titel „General Father“ ein. Abends spielten Tim und Manu vor der Hütte auf der Gitarre, die Anderen sangen dazu aus den neuen Liederbüchern.
Der Wetterbericht verhieß gutes Wetter. Montags trat die gesamte Gruppe den Gang nach Baad (1.244 m) an, den Carsten für die Nachreisenden aufgehoben hatte. Der Teil, der weiter zur Bärgunthütte (1.392 m) ging, kam in den Genuss einen Alphornbläser spielen zu hören. Dabei kam Wolfgang auf den Enzian-Geschmack, der ihn die ganze Woche nicht mehr loslassen sollte. Ein Bad im Bärguntbach kühlte ihn auf dem Abstieg etwas ab.
Für Dienstag hatte Martin mit Michael eine Tour ausgesucht, bei der man über die Herausforderungen an die Gruppe (nicht) streiten kann. Der erste Teil des Wegs führte von Baad aus zur Mittleren Spitalalpe (1.580 m). Nach dem steilen Anstieg splittete sich hier die Gruppe. Während ein Teil den direkten Abstieg nahm, stiegen die Anderen weiter hinauf über die Obere Spitalalpe zur Derraalpe (1813 m). Nach der Mittagspause teilte sich die Gruppe zum zweiten Mal. Carsten führte den einen Teil auf anderem Wege hinab ins Tal. Hier waren Lawinenreste über einige Bachläufe zu überwinden, die den Anspruch dieser Tour unterstrichen. Der Rest stieg zum Derrajoch hinauf und weiter auf den Kamm des Hochstarzel. Nach einem Foto auf einer Kuppe folgten sie der Gruppe um Carsten. Leider konnten sie dem nahenden Regen nicht entkommen. Nach der Busfahrt nach Mittelberg war man allerdings schon wieder trocken und konnte das erste Bier des Tages auf der Sonna-Alp (1.420 m) genießen. Abends bereiteten Michael und Carsten die Einzel- und Doppelturniere vor. Danach begannen die heiß umkämpften TT-Begegnungen.
Mittwochs sollte ein Pausetag eingelegt werden. Bei bedecktem Wetter fuhr der Großteil der Gruppe in Richtung Oberstdorf, andere zur Heini-Klopfer-Skipflugschanze. Mittags fuhren alle gemeinsam zur neuen Sommerrodelbahn. Dort kamen Jung und Alt auf ihre Kosten. Nach dem Heraufliften lockten an der Sonna-Alp Weizen, Radler und Enzian. Nicht zu verachten sind Bienenstich und Apfelstrudel. Nach dem Abendessen stand der Hüttenabend dort auf dem Programm, von dem alle singend zurückkehrten. Die Brötchenhol-Session von Manu und Martin machte zwar Eindruck, hatte für beide aber auch kleine Auswirkungen…
Am Donnerstag war der Durchzug einer Gewitterstörung angekündigt. Da die Breitachklamm erneut wegen Sturmschäden geschlossen hatte, bestieg die TTF-Gruppe von der Hütte aus im Nieselregen das Walmedingerhorn (1.990 m). Manu lugte sehnsüchtig zum nahen Hohen Ifen hinüber. Zum Abstieg hin klarte es auf, so dass man trocken die Hütte erreichte. Wolfgang musste erkennen, dass an der Nachbarhütte das Wiener Schnitzel mit Pommes doch eine Portion größer ist, als man es von der westfälischen Küche gewöhnt ist.

Für Freitag stand das Bergabenteuer mit der Bergschule Kleinwalsertal auf dem Programm. Nach dem frühen Frühstück stieg die Gruppe ins Schwarzwassertal ab. Im Klettergarten übten sie Klettern und Abseilen. Danach ging es entlang des trockenen Flussbetts zum Seilgarten. Wohlbehalten kamen alle auf der anderen Seite der Schlucht an, nachdem sie das gespannte Seil überquert hatten. In diesem Jahr fiel niemand in den reißenden Gebirgsbach…
Nach dem Flying Fox und der Brotzeit wanderten wir weiter nach Außerschwende zur großen Brücke. Fast alle bewiesen den Mut, sich über 50 Meter in die Tiefe zu stürzen. Dem ein oder anderen verlangte diese Aktion einige überwindung ab. Pünktlich zum Viertelfinale gegen Argentinien versammelten sich alle im Gastraum der Hütte. Der geplante Grillabend wurde durch die Verlängerung mit Elfmeterschießen und den scharfen, kalten Wind erschwert.
Da Familie Both am folgenden Mittag leider schon abreisen musste, hatte der Freitagabend schon etwas den Charakter des letzten Hüttenabends. Margret ließ es sich nicht nehmen, Andy zum bestandenen Abitur zu gratulieren und überreichte ihm ein kleines Präsent. Danach ergriff Wigbert das Wort und erinnerte die Anwesenden daran, dass er und seine Frau in diesem Jahr Zaferna-Jubiläum feierten. Sollten es denn alle vergessen haben?
Natürlich nicht! Stellvertretend für Franz-Josef überreichte Martin ihnen eine Urkunde für „10 Jahre Zaferna-Treue“ und dankte ihnen für die jahrelange Unterstützung, die die Organisation und das Hüttenleben sehr vereinfacht hatten.
Der Samstag sollte der Höhepunkt der Woche werden. Während alle noch schliefen machten sich Alex, Tim, Volker, Manu, Michael und Martin auf, um bei strahlendem Sonnenschein den Hohen Ifen (2.230 m) zu besteigen. Vom Abmarsch an der Auenhütte (1.275 m) brauchte die Riege über die Ifenhütte (1.586 m) nur knappe 2 Stunden bis zum Gipfel. Ein kurzes Telefonat mit Wigbert bestätigte, dass die zurück Gebliebenen gerade mit dem Frühstück fertig waren. Nach der Gipfelrast stieg die Riege den Eugen-Köhler-Weg zur Ifersguntalpe (1.750 m) und weiter zur Schwarzwasserhütte (1.651 m) ab. Nach dem Einkaufen und Probieren an der Melköde (1.346 m) – neben dem Almkäse verzichteten Michael und Martin auf den Enzian – kamen die 6 in einer Rekord verdächtigen Zeit wieder an der Auenhütte an und waren mit dem Lift schon um halb vier an der Sonna-Alp. Schnell waren Wolfgang und Carsten alarmiert, die sich vor der Hütte sonnten. Der Abschlussabend begann auf der Alp mit einer Runde auf Kosten des Hauses, gefolgt von mehreren Enzian.
Nach dem Abendessen klang der letzte Abend ruhig aus. Die Sieger der Einzel- und Doppelkonkurrenzen wurden mit kleinen Sachpreisen belohnt. Danach heftete Michael, stellvertretend für die Gruppe, dem „General“ einen Orden an und dankte Martin dafür, dass er so kurzfristig für den Leader eingesprungen sei und die Organisation übernommen hatte.
Das Räumen der Hütte verlief, wie auch in den letzten Jahren, problemlos. Nach dem frühen Frühstück waren die Zimmer und der Rest der Hütte schnell aufgeklart, das Gepäck ins Tal geliftet und in den Autos verstaut. Während man auf Herrn Mathies wartete, genoss die Gruppe ein letztes Getränk auf der Sonna-Alp, wo man sich letztendlich schweren Herzens von Gudrun und der Crew verabschieden musste. Fast von den Anderen unbemerkt steckte Manu Carmen zum Abschied noch ein selbstgeschriebenes Gedicht zu…
Die zügige Rückfahrt wurde von einem kleinen Zwischenfall im Stau überschattet. Dennoch erreichten alle Insassen der 4 Pkw wohlbehalten die Sporthalle, wo Jens schon mit Bratwürstchen und Getränken auf sie wartete. Hier konnte auch endlich der Rest Leberkäs’ genossen werden.
Mit der einhelligen Meinung, dass eine Woche viel zu kurz ist, freuen sich alle auf Zaferna XI. im nächsten Jahr.

Martin Teumert

Zaferna IX (16.07.

Am Samstagmorgen um 07:30 Uhr trafen sich die Tischtennis- und Berg-Freunde, um ein weiteres Mal zur Zaferna-Hütte (1.440 m) ins Kleinwalsertal zu fahren. Mit dem Bulli der Gemeinde und drei Pkw wurde in einer klassischen Kolonnen-Fahrt die Strecke von 660 km bewältigt. Nach Pausen am Riedener Wald und Rasthof Illertal zum Tanken, erreichten wir pünktlich den Lift. Die Sachen waren schnell in die Hütte gebracht, wo Sieglinde und Udo uns bereits erwarteten. Jürgen aus Caputh erreichte uns am späten Nachmittag.
Carsten legte pflichtbewusst die Hopfen- und Weizen-Kaltschalen in die Kühlung. Sven, der in dieser Woche die Oberhand in der Küche behalten sollte, machte sich ans Werk, um die Zubereitung der Spaghetti Bolognese zu unterstützen.
Nach dem Frühstück machte sich die Gruppe bei sonnigem Wetter zu ihrem Spaziergang nach Baad auf. Der obligatorische Besuch der Kirche St. Martin durfte da nicht fehlen. Am Dorfplatz stärkten wir uns. Während ein Teil entlang der Breitach zu Fuß nach Mittelberg zurückkehrte, wanderten die Anderen hinauf zur Bärgrunt-Hütte, um nach einer Jause den Abstieg anzutreten. In Baad teilten wir uns erneut in Busfahrer und Wanderer. Die Kartoffeln zum Abendessen wurden vor der Hütte geschält, begleitet von Gesang zu Klängen aus Manuels Gitarre.
Am Montag stand die Besteigung der Kanzelwand auf dem Programm. Die, die in der Hütte blieben, vertrieben sich die Zeit in Oberstdorf. Nach der Bergfahrt mit der Kanzelwandbahn erreichten wir den Gipfel der Kanzelwand (2.058 m). Von dort stiegen wir hinab bis zu einem Schneefeld am Weg. Nach einem "Männerfoto" querten wir weglos den Talkessel, um auf den unterhalb verlaufenden Normalweg zu stoßen. In der Scharte teilten wir uns. Ein Teil der Gruppe erklomm die Kuhgehrenspitze (1.910 m). Von hier aus blickten wir herab zur Hütte und winkten. Adalbert stieg alleine auf die Hammerspitze (2.170 m). Auf der Äußeren Kuhgehrenalpe ("erbaut 1973") stärkten wir uns und lauschten 3 Einheimischen, die ihren Enzian 3-stimmig mit einem Lied besangen. Nach einer Runde von uns, sangen sie erneut 12 Strophen. Auf dem Abstieg kamen wir an der Inneren Kuhgehrenalpe (1.730 m) vorbei. Dass der Elektrozaun nicht geladen war, merkte Martin, nachdem er den Kopf in der Tränke abgekühlt hatte… Pünktlich zum Einbruch des Gewitters fuhren wir mit dem Lift hinauf.

Der Dienstag begann regnerisch. Der Eine fuhr nach dem Frühstück hinab nach Mittelberg, um sich die Kirche St. Jodok und ihre Lourdes Kapelle anzusehen, der Andere nach Oberstdorf. Ein kleiner Teil der Gruppe fuhr mit dem Bus nach Riezlern, ein anderer Teil wanderte dorthin. Am Nachmittag wurde dann Tennis gespielt. Abends warteten alle gespannt bis 24 Uhr, um in Jürgen Marx' Geburtstag hinein zu feiern.
Am Mittwoch durfte Jürgens neue Tasse beim Frühstück nicht fehlen. Mit dem Bus fuhren wir anschließend zur Walserschanz, um durch die Breitachklamm zu spazieren. Auf der Alpe Dornach erwarteten uns Leberkäs, Weißwurst, Pfannkuchen, Weizen und Enzian. Sven: "Nach dem Essen bestelle ich mir noch mal Weißwurst." Nach der Bergfahrt mit dem Zaferna-Lift genossen wir den Sonnenschein auf der Sonna Alp.
Ohne frische Brötchen machte sich am Donnerstag um 7 Uhr eine neunköpfige Gruppe auf, um den Hohen Ifen zu besteigen, während die Anderen auf die erste Talfahrt des Liftes warteten, um mühelos frische Brötchen zu bekommen.
Nach dem Abstieg ins Tal fuhren wir mit dem Bulli zur Auenhütte (1.275 m). Da der Lift nur bei Sonne den Betrieb aufnimmt, marschierten wir im Nieselregen hinauf zur Ifanhütte (1.586 m). Von dort ginge es entlang der Felsen des Ifen-Massivs zur Ifenmulde. Hier begann der steile Anstieg auf das Plateau. Um Punkt 12 Uhr erreichte die Gruppe den Gipfel (2.230 m). Leider sollte der Wetterprophet nicht Recht behalten, die Sicht blieb durch dicke Wolken versperrt. Der Abstieg führte uns über den Eugen-Köhler-Weg hinab zur Ifersguntalpe (1.750 m). Nach kurzer Jause und der Information, dass der direkte Abstieg verboten sei, machten wir uns auf den Weg. Vorbei an der Schwarzwasserhütte (1.651 m), wo ein Helikopter den Beton für die Terrasse einflog, an der Melköde (1.346 m) vorbei, erreichten wir nach zwei Stunden Umweg wieder die Auenhütte. Nach der Fahrt nach Mittelberg stand uns noch der Hüttenanstieg bevor. Franz-Josef trug den dampfenden Leberkäs auf dem Rücken und wurde mit einem Weizen empfangen.
Der Freitag sollte ein Pausetag werden. Nach dem späten Frühstück fuhren wir mit zwei Autos nach Oberstdorf, um uns die neue Erdinger-Arena mit den Schattenberg-Schanzen anzusehen. Nach den letzten Besorgungen fuhren wir zurück zur Zaferna-Hütte, wo Wigbert mit dem aufgebauten Grill schon auf das Fleisch und die Würstchen wartete. Nach einem gemeinsamen Dart-Spiel machten sich vier Jungs auf, um die Beach-Pool-Party an der Talstation zu besuchen. Sie verpassten Margrets Lesung aus ihrem Buch, den Vortrag eines von Manuels Gedichten und Franz-Josefs "Fahrt zum Mond". Zum Abschluss wurde das neue Zaferna-Lied gesungen.
Am nächsten Morgen wurde um halb 8 gefrühstückt, bevor man sich an das Aufräumen der Hütte begab. Der Auszug verlief ebenso schnell und reibungslos, wie der Einzug. Nach dem Mittagessen im Café Westegg trennten sich teilweise unsere Wege. Doch der Großteil der Gruppe traf sich abends an der Halle wieder, um bei Würstchen den Urlaub revue passieren zu lassen.
Und so freuen wir uns alle schon auf das nächste Jahr, wenn Franz-Josef, Margret und Wigbert ihr 10-jähriges Zaferna-Jubiläum feiern.

Martin Teumert

Zaferna VIII (24.08. – 31.08.2004)

Nach nur einem dreiviertel Jahr Pause machten sich die Zaferna-Freunde unseres Vereins am Samstag Morgen früh auf, um in das geliebte Kleinwalsertal zu fahren. Reibungslos klappte die Fahrt mit den drei PKW und dem Kleinbus der Gemeinde und so stand die Gruppe gegen 14.50 Uhr an der Talstation des Liftes. Als alles Gepäck hinaufgeliftet und die Hütte (1.450 m) bezogen war, hielt Franz-Josef seine ausführliche Einführungsrede, da in diesem Jahr viele neue Gesichter mit dabei waren. Volker begann danach mit seiner ersten Trainingseinheit. Wie in jedem Jahr wurde der Spüldienst per Dart-Turnier bestimmt.
Am Sonntag begann die Woche bei strahlendem Sonnenschein und dem altbewährten Spatziergang nach Baad. Dort lud das Dorffest zu einer kühlen Erfrischung ein. Margret und Wigbert gewannen als erstes Tanzpaar vor der Bühne eine CD, die an den Abenden alpenländische Klänge in die Hütte brachte. Während ein Teil der Gruppe weiter zur Bärgrunthütte (1.408 m) ging, fuhren Andere mit Bus und Lift zurück, um die strahlende Höhensonne vor der Hütte zu genießen…
Montags stand das Bergabenteuer auf dem Programm. Nachdem einige Teilnehmer sich zunächst zierten den Gurt anzuziehen, waren hinterher alle am Kletterfelsen aktiv. Alle Teilnehmer meisterten den Balanceakt über die Schlucht und rasten anschließend über den “Flying Fox”. Nach einem weiteren Fußmarsch seilte man sich 40 Meter von der Talbrücke ab und wurde mit einem herrlichen Kuchen in Riezlern belohnt. Abends kamen die Nägel zum Einsatz, die Franz-Josef und Wigbert tags zuvor im Bärgrundtal erstanden hatten.

Nach einem Pausetag am Dienstag – den manche zum Ausflug nach Oberstdorf nutzten – machte sich die Gruppe auf, um mit der Gondel hinauf zum Walmedingerhorn (1.940 m) zu fahren. Auf dem Gipfel bot sich ein grandioser Blick auf den Hohen Ifen, den Großen Widderstein und die drei Schafalpenköpfe. Die Gruppe teilte sich. Einige wählten den Höhenweg, der andere Teil ging den Weg über den Kamm und die Ochsenhofer Köpfe (1.900 – 2.000 m), bis man sich schließlich in der Ochsenhofer Scharte traf, um den gemeinsamen Rückweg über die Schwarzwasserhütte (1.651 m) anzutreten. Nach der Jause splittete sich die Gruppe an der “Badewanne”, wo Franz-Josef, Wigbert und Martin ein Bad unter einem Wasserfall genossen. An der Melköde (1.346 m) gab es frischen Bergkäse und einen (oder vielleicht auch zwei) Obstler zu kaufen. Wer glaubt, dass man mit dem Bus fahrend eher auf der Zaferna Hütte ankommt, hat sich um längen verschätzt… Die Gerichtsverhandlung des Mörder-Spiels rundete den Abend ab.
Die Cracks machten sich am Donnerstag um kurz nach sechs Uhr auf, um TTF-Zaferna-Geschichte zu schreiben. Hinab nach Mittelberg, durch das Gemsteltal hinauf zum Gemstelpass (1.971 m) und an der Widdersteinhütte vorbei, erreichten Frederic, Sven, Volker und Martin, angeführt von Franz-Josef, um 11.20 Uhr den Gipfel des Großen Widderstein (2.533 m). Die lange Schlusspassage mit Schneefeldern und Kletterei wurde mit einem grandiosen Gipfelblick auf die mehr als eintausend Meter tiefer liegende Zaferna-Hütte belohnt. Belohnt wurde auch Franz-Josef, der sich bei einem Bad im Hochalpsee (1.930 m, ca. 8°C Wassertemperatur!) abkühlte. Der Abstieg führte erneut zur Bärgrunthütte und hinab nach Baad. Die Anderen genossen einen freien, sonnigen Tag an der Hütte, einige fuhren nach Kempten zum Stadtbummel. Wie in jedem Jahr stand am Freitag ein Besuch der Breitachklamm auf dem Programm. Mit dem Bus fuhren die Tischtennis-Freunde zur Walserschanz und machten – nach zwei Besuchen im Winter bei Schnee und Eis – einen herrlichen Spatziergang durch die Klamm. Beim anschließenden Mittagessen genoss man mit den Wirtsleuten der Alpe Dornach ein Begrüßungsschnäpschen, da man dort, seit vielen Jahren bekannt, gerne einkehrt um Leberkäs’ und Weiswurst zu verzehren. In Mittelberg lockte der Minigolfplatz zu einem Wettstreit. Am Nachmittag wurde im Internet per Webcam an der Sonna Alpe ein Gruppenfoto aufgenommen.
Abends wurden im Freien die Finalspiele des Tischtennisturniers ausgespielt. Beim Grillen und dem anschließenden Lagerfeuer blieb man lange draußen sitzen.
Am Samstag teilte man sich zur Rückfahrt in zwei Gruppen auf. Der erste Teil stieg zu Fuß ab (der Lift fuhr um 7.00 Uhr noch nicht), um den Kleinbus wie vereinbart zwischen 15 und 16 Uhr in Bönen an die Absolventen des Trainingslagers in Montpellier zu übergeben. (Wir waren zur vereinbarten Zeit an der Halle…)
Der andere, größere Teil räumte die Hütte auf, putzte und rundete den Urlaub mit dem obligatorischen Essen im Café Westeck ab.
Nachdem die Heimfahrt ohne Probleme überstanden war – Martins Polo kam vor Evas Zafira an!!! – lockten zum Abschluss der schönen Woche Grillwürstchen und kühle Getränke die Zaferna-Fahrer zur Sporthalle. Diese Neuheit fand große Zustimmung und wird bestimmt in das feste Programm aufgenommen.

Martin Teumert

Zaferna VII (25.10. – 01.11.2003)

Am Samstag, den 25. Oktober 2003 trafen wir uns früh vor der Sporthalle an der Woortstraße, um zum siebten Mal zur Zaferna-Hütte (1.420 m) aufzubrechen. Ohne große Probleme erreichte unsere Kolonne gegen 14 Uhr die Talstation. Schnell war alles, Personen und Gepäck, per Lift nach oben transportiert. Das verschneite Kleinwalsertal glänzte in der Herbstsonne und zeigte sich als eine grandiose Winterlanschaft. Franz-Josef hielt vor dem Abendessen wie in jedem Jahr eine kurze Ansprache und wünschte den Tischtennis-Freunden eine gelungene Woche.
Am Sonntagmorgen machten wir den obligatorischen Gang über den Naturlehrpfad nach Baad (1.244 m). Eine Gruppe fuhr direkt mit dem Bus zurück nach Mittelberg, die Anderen wanderten hinauf zur Bärgrunt-Hütte (1.408 m). Max entdeckte ein wunderbares Souvenir, dass er sogleich abbrach, um es seiner Mutter mitzubringen. Leider hält ein Eiszapfen nicht ewig… Der Rückweg führte uns entlang der Breitach, wo sich Herbstlaub und herrliche Schneekristalle zu einem stimmungsvollen Bild vereinten. An diesem Abend entdeckte Stefan seine Neigung zum Tischtennis.
Der nächste Tag begann mit Bilderbuchwetter. Wahrscheinlich meinte es der Herrgott gut mit unserem Geburtstagskind Wilfried. Bei einem festlichen Frühstück ließen wir ihn hochleben. Mit dem Lift begaben wir uns ins Tal, um mit der Gondel zum Walmedingerhorn hinauf zu fahren. Auf dem Gipfel bot sich uns ein wunderbarer Rundblick auf die Schafalpenköpfe, den Großen Widderstein und den Hohen Ifen mit dem Gottesacker. Beim Abstieg zeigte sich, wie wichtig gutes Schuhwerk sein kann. Einmal mehr war es Stefan, der nicht nur die Blicke unserer Gruppe auf sich zog. Seine Ankunft an der Bergstation wurde mit lautem Jubeln gefeiert. Der Abstieg führte uns durch den herrlichen Schnee über die Stutzalpe zurück zur Hütte.
Dienstags stand der Besuch der Breitachklamm auf dem Programm. Die Welt aus gefrorenem und fließendem Wasser faszinierte alle. Unter der Markise der Alpe Dornach (1.000 m) ließen wir uns Weiswurst, Leberkäs’ und Weizenbier gut schmecken. Der Rückweg zur Walsrschanz führte uns oberhalb der Klamm über die Brücke, die noch einmal einen Herrlichen Blick auf das tosende Wasser bot. Nach dem Abendessen legten die Neulinge auf der Hütte die Prüfung zum Zaferna-Führerschein ab.
Am Mittwoch fuhren wir mit den Autos nach Oberstdorfum die Heini-Klopfer-Skiflugschanze zu erklimmen. Dort bot die klare Winterluft einen grandiosen Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Danach ging es zum Mittagessen und Einkaufen in die Stadt. Zum Nachmittag hin trübte es sich ein, es begann zu regnen und in der Nacht zu schneien.

Der Neuschnee lud am nächsten Morgen zu einer Schneeballschlacht ein, an der sich fast alle beteiligten. Nach einer Brotzeit machten sich die Älteren zu einem Spatziergang nach Rizlern auf. Dort lockten Kaffee und Kuchen. Hier kaufte man Plastikschalen zum Rodeln, die gemein hin auch als Wok bekannt sind. Der Abhang hinter der Hütte wurde präpariert und dann ging die Rodelpartie los. Stefan und Martin entdeckten abends ihre Neigung zu Glorias schönen Töchtern Maria Theresia und Elisabeth und schrieben der Fürstin einen Brief.
Am Freitag machte sich ein kleiner Teil unserer Gruppe zu Fuß auf ins Tal, um nach Oberstdorf zum schwimmen zu fahren. Nach dem Anschließenden Imbiss in der City, wo man auch einen anderen Teil unserer Gruppe traf, stellten viele ihre Fitness beim Badminton oder Squash im Sportpark Fischen unter Beweis. Krönender Abschluss des Tages war das von Franz-Josef inszenierte “Drama im deutschen Wald”.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen begannen wir mit packen, aufräumen und dem Materialtransport zum Lift. Überschattet wurde der letzte Tag von einem Haushaltsunfall. Bei guter Erstversorgung in der Hütte und dem Abtransport zum Arzt durch die Bergwacht konnte Eva beim Abschlusstreffen in der Raststätte “Allgäuer Tor” schon wieder lächeln. Am frühen Abend kamen alle wohlbehalten in Bönen an und freuten sich schon auf Zaferna VIII. im Sommer 2004.

Martin Teumert

Zaferna VI (12.10. – 19.10.2002)

Was wäre ein Jahr ohne die Fahrt zur Zaferna-Hütte (1420 m) im Kleinwalsertal. Es war für alle ein neues Erlebnis, da dieses Abenteuer noch nie in den Herbstferien stattgefunden hatte.
Am Morgen des 12. Oktober traf man sich um 7 Uhr an der Hellwegschule. Noch vor Einbruch der Dämmerung ging es los. Wigbert, Franz-Josef und Martin hatten ihre Wagen bis oben hin voll gepackt. Nach dem ersten Fahrerwechsel stellte man schnell fest, dass Hürmanns Berlingo schneller fahren konnte und Anja voraus die Fahrt sehr beschleunigte. In Mittelberg angekommen fuhren wir bei Regen mit dem Lift zur Hütte hinauf. Nach einer kleinen Einführung von unserem Guide ließen wir uns das erste Abendessen richtig schmecken. Die Rollen waren schnell verteilt, auch für die schwierige Mülltrennung fand man intelligente Helfer. Die Tischtennis-Platte stand fast genau so schnell, wie das erste Weizen eingegossen war… Am Sonntag morgen weckte uns der Duft frisch gebackener Brötchen, doch dies war nur der erste Streich von Josef… Nachdem das erste blaue Loch am Himmel gesichtet wurde machten wir uns auf zur ersten Wanderung. Über den Naturlehrpfad Zaferna ging es hinab nach Baad (1244 m), dem letzten Ort im Tal, von dort aus durchs Bärgrunttal zur Bärgrunthütte. Der Regen des letzten Tages machte bei unseren jungen Teilnehmern die Sehnsucht nach Wasser wach. Jarek und David zogen es vor, den Fahrweg zu verlassen und sich ihren Weg am Bach entlang zu bahnen. Da durften unserer Schüler und Jugendlichte nicht fehlen. Fast alle holten sich im kalten Schmelzwasser nasse Füße. Nach der Stärkung an der Hütte ging es wieder hinab ins Tal. Einige fuhren von Baad mit dem Bus zurück, andere genossen den Weg an der Breitach entlang und freuten sich nach ihrer Rückkehr über Kaffee und Kuchen. Vor der Hütte genossen wir die letzten Sonnenstrahlen des goldenen Oktobers und hielten uns bei kleinen Spielchen wie Seilziehen auf Kästen oder Seilchenspringen bei Laune.
Den Montag mussten wir wegen Regens mit Freizeitaktivitäten überbrücken. Bei Badminton, Sauna und Kart-Fahren genossen wir das Leben. Ein kleiner Ausflug nach Oberstdorf war von einer Polizeikontrolle überschattet. “Herr Pütz, haben sie Ihre Geldbörse dabei? Geh’n wir doch mal kurz darüber…” Diesen Schock verkraftete David nur schwer und ging früh schlafen. Unterdessen wurde neben dem Beginn des TT-Turniers im Gastraum ein lustiger Spieleabend veranstaltet – und die Zahl wird nicht wiederholt!
Bleibt noch zu erwähnen, dass der Lift bei schlechtem Wetter seinen Betrieb eingestellt hatte und der Weg von Mittelberg zur Hütte doch recht beschwerlich wurde. Wer geht denn da noch freiwillig Brötchen holen?!
Am Dienstag fand bei diesigem Wetter das Bergabenteuer statt. Für die neuen, aber auch die erfahrenen Zaferna-Fahrer ein Höhepunkt, der dem Ein oder Anderem seine Grenzen zeigte. Ob im Klettergarten, beim Balancieren über eine Schlucht oder Flying-Fox, alle hatten Spaß und waren mit Elan dabei. Nur beim Abseilen von der Brücke schieden sich die Geister. Max kletterte über das Geländer der 40 Meter hohen Brücke, als ob es nichts wäre, andere zogen beim Anblick der Tiefe sofort den Klettergurt aus. Am meisten hatte ich zu leiden: “Ich klatsch Dir eine, sobald wir hier runter sind”, “für Martin den Super-Turbo” oder “ich zähl bis drei” waren nur einige Unverfrohrenheiten des Tages. Nach der Bergfahrt (Carmen erwartete uns schon) ließen wir uns auf der Hütte eine herrliche Schwarzwälder-Kirsch-Torte schmecken. DANKE Josef!!!
Mittwochs teilte sich unsere Gruppe. Franz-Josef machte sich mit vier wagemutigen Bergsteigern auf, den Mindelheimer Klettersteig zu begehen. Um sechs Uhr früh verließ die Gruppe bei Dunkelheit die Hütte und kehrte erst in der Abenddämmerung zurück. Beim leckeren Abendessen erzählten sie von ihren vielen schönen und spannenden Eindrücken. Der andere Teil der Gruppe genoss den herrlich warmen Tag in Oberstdorf. Beim Besuch der Schattenbergschanze traf man auf zwei Berühmtheiten: die Wildecker Herzbuben. Wigbert ergatterte sogar ein Autogramm für Margret. Von der oberen Plattform der großen Schanze genossen sogar die von Höhenangst geplagten den wunderbaren Ausblick.
Nach Föneinfluss am Mittwoch suchte uns am Donnerstag der Regen heim. Mit dem Ziel Breitach Klamm fuhren wir zur Walserschanz (991 m). Nachdem wir bei der Durchquerung der Klamm so furchtbar nass geworden sind, wärmten wir uns in der Alpe Dornach (970 m) auf. Auf dem Rückweg machten wir in Mittelberg die letzten Besorgungen und fuhren dann mit dem Lift hinauf. Wie erwartet begann es am frühen abend zu schneien.

Am Freitag morgen blickten wir schon vor dem Frühstück hinaus in die weiße Pracht. Bis ca. 1100 m über NN hatte es geschneit, nur auf der Talsohle ließ sich ein mattes Grün erkennen. Nach dem ausgiebigen Frühstück standen Schneemann bauen uns Schneeballschlacht auf dem Programm. Bleibt noch zu erwähnen, dass Wigbert beim filmen nicht im Auslauf der Piste stehen sollte, so eine Kamera ist doch teuer… Am späten Vormittag fuhr man hinab nach Mittelberg. Die Einen, um Tennis zu spielen, die Anderen, um gleich wieder hinauf zu fahren. Nach der Bergfahrt mit der Walmedingerhornbahn erklomm man die letzen Höhenmeter zum Walmedingerhorn (1990 m). Nach Herrlichem Gipfelblick und einer schönen Wanderung durch den hohen Neuschnee erreichten wir nach ausgiebiger Rast an der Stutzalpe (1500 m) wieder die Zaferna Hütte.
Abends versuchten wir zu grillen. Wir hätten die Schneemänner nicht mit den letzten Kohlestücken schmücken sollen. Feucht brennen die nicht so gut, oder? Dennoch ließen wir uns das letzte Abendessen auf der Zaferna-Hütte gut schmecken.
Allen hatte es gefallen. Sogar die, die sonst mit Sport nicht viel zu tun haben, möchten beim nächsten Mal wieder dabei sein.
Nachdem am Samstag morgen die Hütte gesäubert und geräumt war, genossen wir die Henkers-Mahlzeit im Bergcafé Westeck in Riezlern. Die Jungen stopften ihre großen Mägen und waren so fitt für die Rückfahrt. Nach der Verabschiedung am Rasthof Illertal trennten sich unsere Wege, bis es am 25. Oktober 2003 heißt: Zaferna, die Siebte!

Martin Teumert