Gestärkt in die Rückrunde

TTF-Kapitän Andreas Rosenhövel über die Perspektiven des Regionalligaabschieds
BÖNEN : In einer unglücklichen Situation befinden sich die Regionalliga-Tischtennisfreunde. Die erste Mannschaft kämpft als Tabellen-7. punktgleich mit Porz auf dem Relegationsplatz sportlich gegen den Abstieg. Außerdem ist seit Dezember 2015 bekannt, dass der Verein das Team zur kommenden Saison zurückziehen wird (WA berichtete). In einem Interview bezieht TTFKapitän Andreas Rosenhövel Stellung.
WA: Herr Rosenhövel, wie geht man in eine Rückrunde, in der man auf der einen Seite gegen den Abstieg kämpft, auf der anderen Seite aber weiß, dass nach der Saison sowieso Schluss ist mit der Regionalliga? Gibt es da Motivationsprobleme?
Rosenhövel: Nein, absolut nicht. Motivationsprobleme gibt’s da keine. Wir sind eine Mannschaft, in der der eine für den anderen kämpft. Nach der Bekanntgabe des Rückzugs haben sofort alle gesagt, dass wir uns vernünftig aus der Liga verabschieden wollen und am Ende der Saison auf gar keinen Fall auf einen Abstiegsplatz stehen möchten. Wir treten ja auch an, weil wir den sportlichen Wettkampf mögen. Daran hat sich nichts geändert.
WA: Fangen wir mit dem Sportlichen an: Wie gut stehen Ihrer Meinung nach die Chancen, dass ihr Team am Saisonende über dem Strich steht?
Rosenhövel: Da bin ich sehr optimistisch, da wir in den Rückrunden meistens besser gespielt haben – und wir gewinnen personell ja auch noch mal an Qualität dazu.
WA: Wo Sie es ansprechen. Wie wichtig ist es, dass mit Florian Wagner jetzt endlich der zweite Neuzugang auch zur Verfügung steht? Wie groß ist da der Unterschied?
Rosenhövel: Wir werden durch Flo noch mal einen richtigen Schub bekommen. Nicht nur durch seine Siege am oberen Paarkreuz. Auch dadurch, dass alle anderen Spieler eine Position nach unten rutschen, wenn er dabei ist. Dann sind wir auch für die Top-Teams der Liga ein schwerer Brocken.
WA: Drei Niederlagen, dann drei Siege, dann wieder drei Niederlagen. Wie kommt es, dass Ihre Mannschaft in der Vorrunde derart wechselhaft agierte.
Rosenhövel: Es fehlten immer nur Kleinigkeiten und vor allem: die richtigen Doppelpaarungen. Bei einer ausgeglichenen Liga sind die von besonderer Bedeutung. Durch den schlechten Saisonstart gegen Porz [6:9-Heimniederlage; Anm.] haben wir uns das Leben auch nicht einfacher gemacht. So hatten wir von Anfang an Druck. Als wir dann endlich unseren Rhythmus gefunden haben, hatten wir wieder spielfrei. Da kam eins zum anderen.
WA: Sie sind schlecht in die Saison gestartet, als sie mit Porz gegen eines der schwächsten Teams der Liga verloren. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass es beim Rückrundenstart beim ASV Einigkeit Süchteln (31. Januar) besser läuft?
Rosenhövel: Es wäre schon wichtig, damit wir mit etwas weniger Druck in die anderen Spiele gehen können. Zuversichtlich stimmt mich, dass keiner nach der Hinserie mit seinen Leistungen zufrieden war und ich den Eindruck habe, dass jeder nochmal zeigen möchte, was er kann – für sich selbst, aber auch für die Mannschaft und den Verein.
WA: Die Entscheidung des Vereins und des Vorstands, in der kommenden Saison auf einen Start in der Regionalliga zu verzichten, liegt jetzt einige Woche zurück. Mussten Sie das selbst auch erst sacken lassen? Wie ist die Stimmung diesbezüglich?
Rosenhövel: Als Vorstandsmitglied habe ich die Entscheidung ja mitgetragen. Natürlich ist uns die Entscheidung sehr schwer gefallen, aber das derzeitige Umfeld mit den Rahmenbedingungen ließ eigentlich keine Alternative zu. Aber ja, in der letzten Mannschaftssitzung musste ich schon sehr um Worte ringen und danach ging es mir auch nicht so gut, obwohl ich schon vorher für mich entschieden hatte aufzuhören. Nur war es dann endgültig und es wurde einem bewusst, dass man einige, mit denen man jahrelang zusammengespielt hat, nicht mehr so regelmäßig sehen wird. Das ist schon eine Zäsur. Auch für jeden von uns.
WA: Gibt es schon Genaueres, wie es mit der ersten Mannschaft in der kommenden Saison weitergehen wird? Und mit den Spielern?
Rosenhövel: Es gibt viele Optionen. Am wahrscheinlichsten ist es derzeit, dass wir in der Verbandsliga an den Start gehen werden. Die Mannschaft wird dann größtenteils aus den Spielern der jetzigen Zweiten bestehen. Zu meinen Mannschaftskollegen kann ich bisher wenig sagen. Ich habe noch nichts davon gehört, dass einer einen neuen Verein gefunden hat.  WA

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