„Mit voller Kapelle antreten“

Bönen hofft auf Rückkehr von Lüke und Sprung aus dem Keller
BÖNEN _ Hätte man am vergangenen Sonntag um 17.22 Uhr in der Sporthalle der Pestalozzi- Schule genau hingehört, hätte man von sieben Spielern der TTF Bönen plus Trainer Walter Darenberg ein tiefes Durchatmen vernehmen können. Gegen den SC Bayer Uerdingen war den Tischtennisfreunden nämlich soeben der erste Saisonsieg in der Regionalliga geglückt – und der war dringend nötig gewesen.
„Das war ein Spiel der Kategorie ‚besonders wichtig‘ für uns“, sagte Darenberg. Das hatte viele Gründe. Der sicherlich schwerwiegendste war der, dass Bönen eben seine ersten beiden Saisonspiele verloren hatte – und das eigentlich durchaus anders geplant hatte. „Unser Auftaktprogramm war sicherlich nicht besonders schwierig.
Wir hatten uns da mehr ausgerechnet“, sagte Darenberg.
Dennoch verloren seine Schützlinge zunächst völlig chancenlos gegen den guten, aber keineswegs übermächtigen TTC Schwalbe Bergneustadt II (2:9). Wäre das allein noch zu verschmerzen gewesen, brachte das 5:9 beim TTV Ronsdorf die Bönener schon deutlich mehr ins Schwanken. „Um ehrlich zu sein: Das waren zwei fest eingeplante Punkte“, sagte Darenberg.
Die Wuppertaler gelten als einer der ersten Anwärter für den Abstieg. Vor Ort aber präsentierte sich eher Bönen wie ein Abstiegskandidat. „Wir haben nicht nur schlecht gespielt, sondern auch einem direkten Konkurrenten die Punkte überlassen müssen“, so Darenberg. Hätte sich dieses Schicksal auch gegen Uerdingen wiederholt, das nun drei Niederlagen aus drei Spielen auf dem Konto hat, wäre es im Tabellenkeller der Regionalliga schon arg ungemütlich geworden für Bönen.
Denn die Liga verzeiht in dieser Saison nicht viele Fehltritte. „Wir haben immer im Hinterkopf, dass die wirklich schwierigen Spiele noch auf uns warten“, sagt Darenberg über die Aufgaben gegen die Spitzenteams wie den TTC GW Bad Hamm oder den SV Union Velbert. „Da werden wir in der Regel nicht punkten, zumindest sollten wir uns nicht drauf verlassen müssen“, so Darenberg.
Anders als in den vergangenen Jahren sei seine Vertretung gegen einige Gegner schlichtweg Außenseiter.
Niederlagen gegen schlagbare Teams schmerzen in diesem Spieljahr dementsprechend heftiger.
So war es gegen Bergneustadt und erst recht gegen Ronsdorf, so wäre es gegen den SC Bayer Uerdingen gewesen. In den beiden spielfreien Wochen haben die Bönener nun Zeit zur Konsolidierung – und die ist durchaus nötig. Noch mussten sie komplett auf Jan Lüke verzichten, in der Vorsaison einer der fleißigsten Punktesammler – und als solcher auch diesmal am unteren Paarkreuz eingeplant. Bönen hofft auf eine baldige Rückkehr seiner am Knie verletzten Nummer fünf. „Das würde uns sicherlich schon helfen“, so Darenberg.
Zudem konnten die erkrankten Christoph Waltemode und Jens Berkenkamp jüngst nicht in Bestform antreten.
„Die schlechten Nachrichten haben sich zuletzt doch gehäuft“, so Darenberg. Eine Fortsetzung dessen braucht er mitnichten. Denn mit sieben gesunden wie formstarken Akteuren sieht er seine TTF deutlich stabiler. „Aber wenn du jede Woche wieder aufs Neue schauen musst, bei wem es reicht und bei wem nicht, wer in Form ist und wer nicht, dann verunsichert das natürlich“, sagt Darenberg.
Zum nach der Spielpause anstehenden Doppelspieltag gegen den SC Buschhausen und den ASV Wuppertal, im Vorjahr Zweiter und Dritter der Abschlusstabelle, möchte Darenberg „wieder mit der vollen Kapelle“ antreten.
Dann könnte Bönen in nur 24 Stunden ein riesiger Satz aus dem Tabellenkeller gelingen. _ WA

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