TTF Bönen: Zusammenhalt ist der Trumpf im Oberliga-Abstiegskampf

Es ist ein Novum in der Vereinsgeschichte: Die Tischtennisfreunde Bönen schicken eine Damenmannschaft auf der Bundesebene ins Rennen. In der vergangenen Saison stieg sie von der NRW-Liga in die Oberliga auf.
Bönen – Während der ersten Halbzeit in der neuen Liga gab es für die Bönenerinnen Licht und Schatten. Das Ziel Klassenerhalt ist weiterhin in Reichweite, die Situation hätte für die TTF-Damenmannschaft dennoch auch komfortabler sein können.

Zur Situation

Nach neun Spieltagen stehen die TTF Bönen auf dem achten Tabellenplatz, dem Relegationsrang. Punktgleich mit dem TTC Bärbroich, der auf dem ersten direkten Abstiegsplatz und zwei Zähler hinter dem rettenden Ufer steht. Zum Saisonauftakt spielten die Bönenerinnen stark auf. Ohne Spitzenspielerin Viktoria Diekel schlugen sie den direkten Konkurrenten TuS Hiltrup. Am zweiten Spieltag folgte ein kampfloser Sieg, da der ASV Einigkeit Süchteln die Reise nach Bönen nicht antrat. Nach zwei Spieltagen schienen die Tischtennisfreundinnen bereits auf einem guten Weg. In den weiteren sieben Begegnungen gelang ihnen jedoch nur noch ein Punktgewinn beim Unentschieden gegen den TTC GW Brauweiler. Deutliche Niederlagen setzte es allerdings nur gegen die beiden Top-Teams der Liga, SV DJK Holzbüttgen II und TTC Mennighüffen. Gleich viermal mussten sie die TTF hingegen mit 4:6 denkbar knapp geschlagen geben.

Stärken

Bönens stärkste Waffe ist vor allem Sophie von Buttlar. Sie ist die einzige Spielerin im Kader, die mit 8:6 eine positive Bilanz aufweisen kann. Auch Neuzugang Barbara Pernack ist zumindest am unteren Paarkreuz eine zuverlässige Punktesammlerin. Lediglich am oberen Paarkreuz ist sie noch ohne Erfolg und steht bei einer 5:7-Bilanz. Außerdem weisen die Bönenerinnen mit 8:8 eine ausgeglichene Doppel-Bilanz auf. In der Regel konnten sie mit einem Sieg bei einer Niederlage in den Doppeln einen frühen Rückstand verhindern – allerdings auch umgekehrt sich zu selten eine frühe Führung erspielen.
Außerdem sieht Mannschaftsführerin Viktoria Diekel den Zusammenhalt im Team als Stärke an: „Wir als Mannschaft funktionieren. Wir haben Spaß und verstehen uns.“

Schwächen

Auffällig ist vor allem der Leistungsabfall von Spitzenspielerin Diekel. Im vergangenen Jahr mit einer 18:3-Bilanz noch maßgeblich am Aufstieg beteiligt, kann sie in der aktuellen Saison daran noch nicht anknüpfen. Sie verbuchte bislang lediglich drei Siege für sich bei elf Niederlagen. Während ihre Niederlagen häufig durch die Siege von Von Buttlar ausgeglichen werden können, geraten die Bönerinnen vor allem am unteren Paarkreuz zu oft in den entscheidenden Rückstand. Stefanie Burgdorf steht bei einer 4:12-Bilanz, Johanna Bambach bei 2:6.
Den Umstand, dass Bönen fünf Spielerinnen einsetzt und daher nicht immer in Bestbesetzung antritt, lässt Diekel jedoch nicht als Schwäche gelten. Bereits vor der Saison sagte sie über Bambach, die aufgrund des Wechsels von Pernack auf Position fünf gerutscht ist: „Sie gehört zum Team und hat uns zum Aufstieg verholfen. Wir hauen sie jetzt nicht einfach raus, bloß weil wir wen Neues haben.“ Trotz der rotierenden Aufstellung sei ihr Team im Soll. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt gehe und der sei weiterhin gut möglich. „Wir wollen einen Platz hoch – darum geht’s. Mehr war nicht das Ziel. Wir sind nicht so ambitioniert, dass wir gleich oben mitspielen wollen“, erläutert Diekel die Gründe, nicht immer in bestmöglicher Aufstellung zu spielen.

Ob in Bestbesetzung oder nicht – vor allem an ihrer Nervenstärke dürfen die Tischtennisfreundinnen arbeiten. Gleich vier Niederlagen fielen mit 4:6 vermeidbar eng aus. Gegen den TuS Wickrath verloren die Bönenerinnen zudem vier von fünf Fünf-Satz-Spielen. Gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt und die TTVg WRW Kleve II gingen sie mit je zwei Doppel-Erfolgen 2:0 in Führung, gegen Bergneustadt bauten sie diese Führung gar zum 4:1 aus – am Ende standen dennoch zwei weitere Niederlagen. „Die 4:6-Niederlagen waren blöd. Da wäre das eine oder andere Unentschieden gerecht gewesen. Und wenn du 2:0 in Führung gehst, sind so knappe Niederlagen umso ärgerlicher“, gibt sich Diekel selbstkritisch.

Personal

Der Kader bleibt mit den fünf Spielerinnen so bestehen. Auch in der zweiten Serie sollen alle Spielerinnen eingesetzt werden. Wichtig sei vor allem, so Diekel, die Spiele gegen die direkten Konkurrenten zu gewinnen.

Prognose

Die TTF-Damen haben zur Rückrunde noch alle Möglichkeiten selbst in der Hand. Das Ziel ist der direkte Klassenerhalt und somit einen Tabellenplatz nach oben zu klettern. Treten die Damen in den wichtigen Spielen gegen die anderen Abstiegskandidaten in bester Aufstellung an und sollte es ihnen gelingen, in den engen Spielsituationen die Nerven zu bewahren und die knappen Spiele zu gewinnen, dann steht dem Klassenerhalt nichts im Weg. ath