TTF sucht das Gute im derzeit Schlechten

BÖNEN – Am Ende stand Saisonniederlage Nummer fünf in Saisonspiel Nummer sechs.  Und dennoch hatte die 6:9-Heimpleite der TTF Bönen am vergangenen Sonntag gegen den SV Union Velbert für die Gastgeber ihre durchaus positive Färbung. Bönen spielte gegen den hoch favorisierten Tabellenzweiten noch nicht gut, aber besser als in nahezu allen seiner bisherigen Partien.
Und Bönen – beinahe noch bedeutender – spielte: erstmals in dieser Saison in seiner Stammbesetzung. Alle sieben Spieler des Kaders waren gegen Velbert im Einsatz, darunter der zuletzt fehlende Kapitän Andreas Rosenhövel und auch der noch immer leicht angeschlagene Jan Lüke. „Wir können dem Spiel durchaus etwas Positives abgewinnen“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg im Rückblick.
Das mag auch daran liegen, dass sich seine TTFler derzeit natürlich Mühe geben müssen, nach dem Guten im überwiegend Schlechten zu suchen: 2:10 Punkte bedeuten für die Bönener nicht nur den achten und damit drittletzten Tabellenplatz, sie bedeuten auch bereits vier Punkte Rückstand auf Platz sieben, dem ersten Rang, der den ganz sicheren Ligaverbleib verspricht. Konkurrent SC Bayer Uerdingen gelang es, am vergangenen Wochenende beim TTV Ronsdorf seinen dritten Saisonerfolg einzuheimsen und Bönen nunmehr deutlich zu distanzieren. „Die Tabelle gucken wir uns derzeit nicht gerne an, aber wir sind zuversichtlich, dass sich das noch ändern kann“, so Darenberg.
Allerdings: Auf ganz akuten Auftrieb dürfen die Bönener wohl nicht hoffen. Am kommenden Wochenende geht es für sie zum aktuell besten Team der Regionalliga – und das ist ausgerechnet der Lokalrivalen TTC GW Bad Hamm. „Auswärts gegen Hamm – das ist wohl das sportlich schwierigste Spiel der Saison“, sagt Darenberg mit Blick auf die erste der drei noch verbliebenen Hinrunden-Begegnungen. Nach dem Derby folgen das Heimspiel gegen Lampertheim und die Auswärtspartie in Brühl-Vochem, dem Fünften und Neunten der Liga.
Bönens Trainer möchte der aktuellen Aufgabe bei den Grünweißen jedenfalls das Bestmögliche abgewinnen: Das könnten bei idealem Verlauf natürlich Punkte werden – eventuell aber auch einige gute Spiele, die Selbstvertrauen bringen. „Es ist ja kein Beinbruch, wenn wir gegen Hamm nicht punkten, aber wir können da ja auch nicht wirklich viel verlieren“, so Darenberg.
Vielen seiner Spieler fehle noch der Rhythmus, etwa Jens Berkenkamp am oberen Paarkreuz (aktuell 1:11 Siege) und Kapitän Andreas Rosenhövel (2:7), aber natürlich auch Jan Lüke, der mit einer chronischen Sehnenreizung im Knie fast ein halbes Jahr hatte pausieren müssen und allmählich wieder schmerzfrei ist.
Schon gegen Velbert war ein Punktgewinn im Bereich des Möglichen gewesen, obwohl noch längst nicht alles klappte, was hätte klappen können. Weshalb sich die stabileren Gäste letztlich auch nicht unverdient durchsetzen. „Jeder Wettkampf bringt uns jetzt weiter. Das müssen wir nutzen“, sagt Darenberg. Ob das dann auch für eine Überraschung in Hamm reicht? „Das hängt letztlich auch von Hamms Aufstellung ab“, so Darenberg, der Hamms erste Sechs mit den Weißrussen Illia Barbolin, Vadim Yarashenka und Aliaksandr Khanin sowie den Esten Vallot Vainula, den holländischen Neuzugang Cosmin Stan und das Toptalent Gerrit Engemann für die mit Abstand beste der Liga hält: „In den vergangenen Jahren gab es in den Derbys selten einen Favoriten, diesmal ist das anders.“ Ein 8:8-Unentschieden, das Endergebnis beider Duelle in der Vorsaison, würde Bönen am Sonntag zumindest besser zu Gesicht stehen als Hamm. – jan

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