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Verletzungspech beschert TTF den Relegationsplatz nach der Hinrunde in der Regionalliga
BÖNEN  Den Blick auf die Hinrunden- Abschlusstabelle hatten sich die TTF Bönen anders vorgestellt.
Denn das Ranking der ersten Saisonhälfte in der Regionalliga fällt für die Bönener überhaupt nicht blendend aus: Die TTFler beenden das Jahr mit 6:12 Punkten auf Platz acht, dem Relegationsrang.
„Wir befinden uns im Abstiegskampf – und das wird sich auch bis zum Saisonende nicht mehr ändern“, sagt TTF-Kapitän Andreas Rosenhövel, dessen Team derzeit zwischen den direkten Nicht- und den direkten Abstiegsrängen steckt. Rosenhövel zieht für das erste Halbjahr eine durchwachsene Bilanz: „Wir hatten viel Personalpech. Das hat sich durch die gesamte Runde gezogen – und ist sicherlich auch dafür verantwortlich, dass wir nun etwas unter Druck geraten sind“, sagt Rosenhövel.
Nur in einem Saisonspiel standen Bönen alle seine sieben Akteure zur Verfügung. Vor allem zwei Verletzungen machten den TTFlern zu schaffen: Zunächst plagte Jan Lüke über lange Zeit eine chronische Sehnenreizung im Knie. Und gerade als der Bönener Punktegarant zum Ende der Hinrunde wiedergenesen war, ereilte Bönen das Verletzungspech an anderer Stelle: Nils Maiworm riss sich beim Top-24-Turnier der Jungen im Marpingen mehrere Bänder im Knie und wird noch bis weit ins kommende Jahr fehlen. „Wir hatten in den vergangenen Jahren eigentlich zumeist eher wenige Probleme mit Krankheiten und Verletzungen, diesmal kommt dann scheinbar alles zusammen“, so Rosenhövel. Dennoch herrscht die Zuversicht beim Vorjahres Vierten Bönen.
Wie erwartet nehmen derzeit die beiden Aufsteiger TTV Ronsdorf (4:14 Punkte) und TTC Brühl-Vochem (2:16) die zwei Abstiegsplätze den TTF ein. Vor Bönen geht es ebenfalls eng zu: Mit dem TTC Lampertheim (8:10), und dem im Hinrundenfinale überraschend starken SC Bayer Uerdingen (10:8), der fünf seiner letzten sechs Spiele gewann, kommen zwei weitere Teams in Frage, an denen Bönen vorbeiziehen könnte, um nicht im April in die Relegationsspiele um den Ligaverbleib zu müssen. „Wir haben natürlich primär das Ziel, vor Ronsdorf und Brühl zu bleiben. Aber natürlich würden wir am liebsten den direkten Klassenerhalt realisieren. Da sind Lampertheim und Uerdingen aber zwei starke Gegner“, sagt Rosenhövel.
Dass der Weg dorthin durchaus lang und beschwerlich werden könnte, haben sich die TTFler im Verlauf der Hinrunde selbst beschert. Bis vor dem finalen Doppelspieltag hatte Bönen nur einen Sieg über den SC Bayer Uerdingen gesammelt (9:4), unnötig gegen den TTV Ronsdorf verloren (5:9) und in weiteren Partien wie gegen Schwalbe Bergneustadt II (3:9), ASV Wuppertal (4:9) oder den Wintermeister TTC GW Bad Hamm (3:9) seine Außenseiterchancen nicht genutzt. „Wir haben in diesen Spielen zu selten alle am Leistungsmaximum gespielt“, so Rosenhövel. Zumindest in den beiden jüngsten Begegnungen mit Lampertheim (9:5) und Brühl (9:3) verkaufte sich Bönen ordentlich – und polierte seine Bilanz auf. „Das war unglaublich wichtig. Damit haben wir unsere Situation schon enorm verbessert“, sagt Rosenhövel.
Maßgeblichen Anteil am geglückten Hinrundenausklang hatte Spitzenspieler Christoph Waltemode, der mit 9:7 Siegen eine solide Runde spielte – und vor allem in den entscheidenden Spielen zur Stelle war. Anders als Jens Berkenkamp, der mit nur drei Erfolgen unter seinen Möglichkeiten blieb. Auf eine fast ausgeglichene Bilanz brachte es das mittlere Paarkreuz der TTF, wo es bei Anton Adler für 10:5, bei Rosenhövel für 5:9 Siege reichte. Der lange verletzte und schließlich mit großen Trainingsrückstand in die Saison gestartete Lüke deutete mit einer 4:1-Bilanz am hinteren Paarkreuz an, dass er ebendort in der Rückrunde zum fleißigen Punktesammler werden könnte. Immer besser war dort zuletzt auch Maiworm in Form gekommen, für den am Ende eine ausgeglichene Bilanz steht (5:5), die er allerdings mit drei Siegen aus vier Spielen abschloss. „Mit Jan war unser vielleicht verlässlichster Punktsammler lange raus. Und auch Nils war gerade dabei, sich zu einem echten Leistungsträger zu entwickeln.
Das waren und sind sehr ärgerliche Ausfälle“, sagt Rosenhövel. Während auch Christopher Plästers Formkurve gegen Saisonende im Einzel nach oben zeigte (2:6), gehörte er im Doppel an der Seite von Adler zu den wenigen positiven Überraschungen im Bönener Kader der abgelaufenen Runde: Das Duo feierte als zweites Doppel gegen die hochkarätig besetzten Spitzenpaarungen der Gegner eine starke 4:5-Bilanz, während Bönens Topduo Waltemode / Berkenkamp ohne Niederlage blieb (8:0). „Aber auch an unserer Doppelausbeute müssen wir arbeiten“, sagt Rosenhövel, dessen Team gerade das meist wichtige dritte Doppel arge Probleme bereitet. Bönen gelang in neun Anläufen lediglich ein Sieg.  WA
TTF: C. Waltemode 9:7, Berkenkamp 3:15, Adler 10:7 (davon 0:2 oben), Rosenhövel 5:9, Lüke 4:3 (davon 0:2 Mitte), Maiworm 5:5, Pläster 2:6 – Doppel 13:14

 

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