Zufrieden mit Einschränkungen

TTF mit ordentlicher Halbzeitbilanz in der deutlich stärker gewordenen Regionalliga

Tabellenplatz fünf, 11:7 Punkte – und freie Sicht auf die Topplatzierungen der Tischtennis-Regionalliga. Das Halbjahreszeugnis für die TTF Bönen, mit dem sich die Bönener nach dem vergangenen Wochenende und dem überraschenden 9:4-Auswärtssieg bei der TG Obertshausen in die Winterpause verabschieden, fällt durchaus ordentlich aus.

„Wir sind bis hierher absolut zufrieden“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg. Allerdings mit Einschränkungen: „Es hätte um einiges besser laufen können. Wir haben unsere Möglichkeiten noch nicht optimal ausgeschöpft.“ In einer eng aufgereihten Tabelle, in der sich der ASV Wuppertal (14:4 Punkte) zum Herbstmeister kürte, gab Bönen einige Punkte leichtfertig her – und verschenkte dadurch die Chance auf eine bessere Zwischenbilanz.

Da wäre zum einen die Niederlage bei der abstiegsgefährdeten TG Nieder-Roden. Bei der trat Bönen ohne Jens Berkenkamp, Christoph Waltemode und Jaroslaw Werner an – und kassierte eine 5:9-Pleite. „Auch Nieder-Roden war nicht in Bestbesetzung an den Tischen. Das sind zwei verlorene Punkte, die weh tun.“ Da wären zum anderen die Unentschieden in den Duellen mit den direkten Konkurrenten: dem TTC GW Bad Hamm und beim SC Buschhausen. „In beiden Spielen läuft es für unsere Gegner bestmöglich. Ich habe uns aber jeweils stärker gesehen“, meint Darenberg: „Wobei wir uns natürlich den Vorwurf machen müssen, unsere Chancen nicht genutzt zu haben.“ Statt 2:4 Zählern aus diesen drei Schlüsselspielen seien für Bönen auch 5:1 möglich gewesen, betont der Trainer. Dann wären die TTF jetzt punktgleich mit Tabellenführer Wuppertal. Gegen den ASV kassierten die Bönener ihre zweite – hochverdiente – Saisonniederlage.

„In einer so ausgeglichenen Liga hängt es am Ende von ganz wenigen Spielen ab“, glaubt Darenberg, der das Niveau der zehn Mannschaften starken Klasse deutlich über dem der Vorjahre ansiedelt. „In jeder Partie ist alles möglich. Das ist eine neue Situation“, so Darenberg, der dementsprechend mit einer spannenden Rückrunde rechnet. Durch die Strukturreform des Deutschen Tischtennis-Bundes trafen die Bönener erstmals auch auf Teams aus Hessen. „Wir haben ja schon einige Jahre in der Regionalliga hinter uns, aber diese Saison war natürlich von vornherein eine besondere“, erklärt Darenberg.

Der Trainer sieht noch Steigerungspotenzial für die zweite Saisonhälfte. Vor allem, weil Bönen dann wieder öfter mit Spitzenspieler Jens Berkenkamp antreten wird. Der fehlte in der Hinrunde in vier Begegnungen, weil er bis zum Februar ein Auslandssemester in London absolviert. „Wenn wir Jens wieder immer mit an Bord haben, sind wir natürlich stabiler“, sagt Darenberg. Hinter Berkenkamp, der trotz reduzierten Trainings in England auf eine achtbare 5:5-Bilanz kam, spielte Christoph Waltemode einmal mehr eine starke Runde (10:6 Siege). Gleiches gilt für Neuzugang Anton Adler, der vom Zweitligisten TTC Jülich kam. In seinen Einsätzen am oberen Paarkreuz tat sich der athletische Defensivspieler schwer (2:6), an der Position drei avancierte er zum ligaweit besten Mann (9:1).

Unterschiedliche Verläufe nahmen die Vorrunden von den langjährigen TTFlern Andreas Rosenhövel und Jan Lüke. Rosenhövel kam stark in die Saison, besiegte unter anderem Ex-Nationalspieler Richard Prause (Nieder-Roden), baute dann allerdings verletzungsbedingt stark ab und verlor seine letzten sieben Spiele (9:9). Jan Lüke landete bei 11:5 Siegen, der besten Ausbeute im Team. Nach schwachem Saisonstart siegte er zuletzt achtmal in Folge.

Solide agierte Jaroslaw Werner in seinen wenigen Einsätzen (2:4), überraschend gut Christopher Pläster (7:5). Zudem stellte Bönen in den Doppeln mit den Paarungen Waltemode/Lüke (8:1) und Rosenhövel/Werner (5:1) zwei erfolgreiche Duos. „Insgesamt war das in Ordnung, wenngleich wir in vielen Bereichen Luft nach oben haben. Wir möchten in der Rückrunde noch besser spielen“, sagt Darenberg. Am 12. Januar geht es mit dem Derby in Hamm weiter.

TTF: Berkenkamp 5:5, Waltemode 10:6, Adler 11:7, Rosenhövel 9:9, Lüke 11:5 (davon 1:0 kampflos), Werner 2:4, Pläster 7:5 (davon 1:0 kampflos), Maiworm (Ersatzspieler) 0:2, Reich (Ersatzspieler) 0:2 – Doppel 16:14

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