Dank sei dem Jahreswechsel

TTF verdanken ausgeglichener Rückrunde den Regionalligaverbleib
BÖNEN Immer wieder haben sie mit Verletzungen zu kämpfen gehabt. Immer - wieder haben sie knappe Niederlagen einstecken müssen. Bis zum letzten Spieltag haben sie um den Verbleib in der Regionalliga bangen müssen. Und doch hat eine widerspenstige Spielzeit 2014/2015 für die TTF Bönen schlussendlich einen versöhnlichen Ausgang genommen: Die Bönener sicherten sich den direkten Ligaverbleib und bleiben auch im kommenden Spieljahr Mitglied der ersten Spielklasse unter den drei Bundesligen.
„Der Klassenerhalt war unser Ziel. Dementsprechend sind wir – gerade bei all den Unwägbarkeiten in der Saison – mit dem Saisonergebnis richtig zufrieden“, sagte TTF-Mannschaftsführer Andreas Rosenhövel. Die Entscheidung zugunsten der Tischtennisfreunde aber hätte knapper und spektakulärer nicht ausfallen können: Nur aufgrund eines Spiels in der Spieldifferenz setzte sich Bönen nach 18 Spieltagen gegenüber dem punktgleichen hessischen Rivalen TTC Lampertheim durch, der in der Relegationsrunde am 9. und 10. Mai noch um ein weiteres Jahr Regionalliga-Zugehörigkeit bangen muss. Dem nicht immer glücklichen, dafür aber dramatischen Saisonverlauf konnten die Bönener ob des erfolgreichen Ausgangs überwiegend Positives abgewinnen: „Am Ende ist das Saisonende herausgekommen, an das wir uns vielleicht am längsten erinnern, und über das wir uns am meisten freuen konnten“, so Rosenhövel, der seit weit mehr als zehn Jahren für die erste Mannschaft der Bönener zum Schläger greift und mit den Bönenern regelmäßig in der vorderen Tabellenhälfte landete.
Dass Bönen der Regionalliga erhalten bleibt, verdiente es sich vor allem nach dem Jahreswechsel. „Wir müssen uns vor Augen führen, dass wir vor dem letzten Hinrunden-Wochenende erst ein Spiel gewonnen hatten“, sagte Rosenhövel. Zunächst schlossen seine Mannen mit Erfolgen gegen Lampertheim und den TTC BW Brühl-Vochem die Hinrunde ab, an deren Ende sie 6:12 Punkte gesammelt hatten, dann steigerten sie als Mannschaft ihre Leistung in der zweiten Saisonhälfte. „Wir haben schon ordentlich zugelegt – und hätten eigentlich noch ein paar Punkte mehr sammeln müssen“, so Rosenhövel, dessen Bönener in der Rückrunde 9:9 Punkte erspielten. „Hätten wir die Leistung in der gesamten Saison gezeigt, wäre es für uns da unten gar nicht erst so eng geworden.“
Anders als in der Hinrunde meisterte Bönen seine Pflichtsiege in diesem Jahr allesamt: Gegen Lampertheim sowie die beiden direkten Absteiger TTV Ronsdorf und TTC BW Brühl-Vochem kam Bönen jeweils zu ungefährdeten Siegen. „Die waren nach der schwachen Hinrunde notwendig“, so Rosenhövel.
Auch der abermalige Erfolg gegen den SC Bayer Uerdingen (9:7) war notwendig, „wobei das das einzige Rückrundenspiel war, bei dem es bei uns wirklich glücklich gelaufen ist“, so Rosenhövel. Denn in einigen anderen Partien hatte Bönen Bonuspunkte verpasst, um aus dem Tabellenkeller zu klettern: Im Derby gegen den späteren Meister TTC GW Bad Hamm etwa (7:9), ebenso gegen den ASV Wuppertal und den SV Union Velbert (beide 6:9). „Wir hätten einige Punkte außer der Reihe holen können, aber da haben am Ende die entscheidenden Prozente gefehlt“, sagte Rosenhövel, der seinem Team sonst einen deutlich frühzeitigeren Klassenerhalt zugetraut hatte.
Immerhin: Am letzten Spieltag trotzte Bönen dem Tabellenzweiten SC Buschhausen ein 8:8-Unentschieden ab – und damit den letztlich entscheidenden Punktgewinn zum Ligaverbleib. Dass es nicht für mehr reichte, lag zweifelsohne auch an den Personalproblemen der Bönener. Anders als in der Hinrunde, als Leistungsträger Jan Lüke beinahe in der gesamten Runde ausfiel, hatten die TTFler im zweiten Saisonabschnitt komplett auf den am Knie verletzten Youngster Nils Maiworm verzichten müssen.
„Es ist natürlich schon bitter, wenn du im Rückblick auf die Saison siehst, dass dir nicht einmal alle sieben Spieler gesund zur Verfügung gestanden haben“, so Rosenhövel.
Das zweite Manko war, dass sich die Tischtennisfreunde am Spitzenpaarkreuz deutlich schwerer taten als erwartet: Christoph Waltemode (6:10 Siege) und Anton Adler (5:13), der den Verein zum Saisonende in Richtung Buschhausen verlassen wird, verloren beide deutlich öfter als sie gewannen. Das aber galt nur für das obere Paarkreuz: An den Positionen drei und fünf dagegen hatten die Bönener zwei Punktegaranten – Jens Berkenkamp und Jan Lüke. Berkenkamp kam am mittleren Paarkreuz auf starke 11:4 Siege, Lüke am unteren gar auf fast fehlerfreie 13:2 Siege. „Das war unser Faustpfand“, so Rosenhövel.
Ebenso wie das Doppel Waltemode/Berkenkamp, dem besten der gesamten Liga: Ihrer makellosen 8:0-Bilanz in der Hinrunde fügten sie im neuen Jahr weitere 9:1 Siege hinzu. Nur einer weniger – und die TTF Bönen hätten zum Ende der regulären Spielzeit nicht für den Regionalliga- Verbleib jubeln dürfen. jan
TTF: C. Waltemode 6:10, Adler 5:13, Berkenkamp 12:5 (davon 1:1 am oberen Paarkreuz), Maiworm 0:2 (davon 0:2 kampflos), Rosenhövel 8:8, Lüke 13:2, Pläster 4:9, Werner (Ersatz) 2:0 – Doppel insgesamt 16:14

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