Der Spaß am Sport steht im Vordergrund

Phil Kleine ist ein Tischtennis-Talent der TTF Bönen, das zuletzt einen gewaltigen Sprung gemacht hat. Für Kleine steht aber der Spaß, nicht unbedingt der Erfolg im Vordergrund.
Bönen – Tyson Tan Hasse aus der Nachwuchsschmiede der Tischtennisfreunde Bönen ist vielen ein Begriff. Etwas unter dem Radar flog bislang Phil Kleine. Dabei machte der 17-Jährige in dieser Saison einen großen Sprung von der Bezirksliga in die Verbandsliga.

Der Schüler des Märkischen Gymnasiums in Hamm, der im kommenden Jahr das Abitur ablegen will, spielt mit Erfolg in der Bönener Reserve. Er stammt aus der Jugend des TuS Germania Lohauserholz-Daberg, fing dort mit sieben Jahren an. „Meine Eltern Sandra und Dirk haben dort auch gespielt, machen das aber heute nur noch hobbymäßig. Durch sie bin ich zum Tischtennis gekommen“, erzählt Kleine. Ballsportarten mochte der Schüler immer. „Laufen hat mich, im Gegensatz zu meiner Schwester Linn, nie begeistert. Mich haben immer die Ballsportarten interessiert.“
Angefangen hat Kleine in Bönen in der dritten Jugendmannschaft der TTF. Die spielte in der Wechselsaison 2017/18 in der Bezirksklasse. Parallel dazu stieg der Hammer mit der fünften Herren in die Kreisliga auf, wechselte dort in der folgenden Saison ans obere Paarkreuz. In der Jugend ging es gleich in der Spielzeit 18/19 in der höchsten Jugendklasse, der NRW-Liga, weiter. Zunächst in der zweiten Mannschaft, in der Rückrunde dann in der ersten Jungen 18, dem Meisterteam.
Auch in dieser Saison steht die Mannschaft nach der Saisonunterbrechung verlustpunktfrei auf dem zweiten Tabellenplatz. Meisterlich verlief auch die Karriere Kleines bei den Senioren. Mit der fünften, vierten und dritten Mannschaft stieg er jeweils auf, mit der dritten wurde er im Frühjahr auch Meister der Bezirksklasse.
Schon drei Kreismeister-Titel
Kreismeister darf sich der 17-Jährige auch nennen. In der Jugend gewann er 2018 und 2019 im Einzel die Titel, 2019 zudem im Doppel. Bei den Senioren mit der Mannschaft TTF V im selben Jahr. „Ich spiele auf jeden Fall aus Spaß und schaue mal, wie weit mich das noch bringt“, weist er Ambitionen bescheiden von sich.
Weit ist es nicht vom Hölzken nach Bönen. Näher als in den Hammer Osten zum TTC GW Bad Hamm. Kleine erkennt weitere Chancen bei den Tischtennisfreunden. „Es ist ein großer Verein mit vielen Möglichkeiten, besonders für Jugendspieler wie mich. Es gibt Kadertraining und Lehrgänge. Man hat außerdem viele auch gleichaltrige und starke Trainingspartner zur Verfügung“, zählt er auf. Wichtig für ihn zudem: „Je nach Spielstärke kann man in einer entsprechenden Mannschaft in der Jugend und bei den Herren aufsteigen. Bönen besetzt eine große Bandbreite an Spielklassen.“
Auf dem Sportplatz fit halten
Das Formhoch von Kleine liegt aktuell brach. Die Saison wurde bekanntlich unterbrochen. Auch Training ist in der Halle und mit Sparringspartnern nicht möglich. „Ich denke schon, dass der Lockdown einen Rückschlag für mich bedeutet, da ich davor etwa vier Mal in der Woche trainiert habe und dies ja jetzt komplett wegfällt. Daher werde ich mich, wenn es wieder möglich ist zu trainieren, erst einmal herankämpfen müssen.“ Das werde nicht einfach. „Ich muss mich auf mein Abi vorbereiten. Das heißt: Ich muss auch andere Sportarten trainieren, da ich den Sport-Leistungskurs gewählt habe.“
Tischtennis ist also momentan passé. Kleine darf im Sportkurs noch in der Halle trainieren, ist bis vor kurzem auch auf dem Sportplatz gewesen. Um sich fit zu halten, geht er außerdem laufen.
Sportliche Vorbilder? „Nee. Eigentlich nicht.“ Ihn würden die Mitspieler motivieren. Und wie schon gesagt: Tischtennis mache ihm einen Riesenspaß. Beruflich überlegt Kleine noch, in welche Richtung er gehen will. Eine Tätigkeit im weiten Feld des Sport könne er sich durchaus vorstellen.
Auch eine letzte Frage beantwortet der 17-Jährige offen und ehrlich. „Nein. Bin ich überhaupt nicht“, sagt er zum Thema, ob er denn neidisch wäre, weil über Linn (LG Olympia Dortmund) öfter geschrieben werde. „Meine Schwester betreibt Leistungssport und ordnet diesem, bis auf Schule, Studium, alles unter. Das käme für mich so nicht in Frage.“  ML