Die Abschlusstabelle trügt

Die Männer der TTF Bönen hatten einen mühsamen Weg zu Rang vier
Bönen – Der Blick auf die Abschlusstabelle der Tischtennis-NRW-Liga ist trügerisch. Sie weist die TTF Bönen als Vierten aus. Mit 24:20 Punkten führten die Tischtennis-Freunde ein breites Tabellenmittelfeld an – bei satten zehn Zählern Abstand auf den ersten Relegationsplatz. „Wenn man nur die Endabrechnung sieht, könnte man denken, dass wir eine sorgenfreie Saison hatten“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg. Dem war bis wenige Wochen vor dem Ende der Spielzeit allerdings nicht so. „Das Ergebnis am Ende ist sehr gut, damit sind wir total zufrieden. Der Weg dahin war manchmal auch beschwerlich“, sagt Darenberg.

Sein Team konnte sich über weite Strecken der Saison nicht entscheidend von der Abstiegszone lösen. Zwar stand Bönen fast nie auf einem Abstiegsplatz, war vor allem zum Ende der Hinrunde, aber auch noch zu Beginn der Rückrunde einige Male nur eine Niederlage davon entfernt. „Wir hätten uns das Leben einfacher machen können. Aber als wir gewinnen mussten, haben wir auch meistens gewonnen“, erklärt Darenberg.

Vor allem der Erfolg gegen den SC Union Lüdinghausen Anfang Februar war für die Bönener, die mit zwei Niederlagen ins Jahr gestartet waren, enorm wichtig. Danach lief es für das TTF-Sextett. Zum Ende der Punktspielrunde gewannen die Bönener, als sie für das Saisonziel Ligaverbleib gar nicht mehr gewinnen mussten. Die TTFler holten sich sieben Siege aus ihren letzten neun Saisonspielen – und überflügelten damit im Endspurt noch Teams, die weite Teile der Saison vor ihnen verbracht haben. „Wir haben das Bestmögliche aus der Rückrunde rausgeholt“, sagt Darenberg. Und auch ihr Saisonziel erreichten die TTF: Sie sicherten sich nicht nur den Ligaverbleib, sondern mussten auch nicht bis zum letzten Spieltag darum kämpfen. Nach einem dramatischen Saisonfinale im Vorjahr, in dem sich Bönen erst in der Relegationsrunde ein weiteres Spieljahr in der NRW-Liga gesichert hatte, wollte man sich in diesem Jahr langes Zittern ersparen. „Das brauche ich nicht jede Saison“, sagt TTF-Trainer Darenberg und lacht.

Die Geschichte der Bönener Rückrunde war die von personellen Ausfällen. Nicht nur im eigenen Team, sondern auch bei den Teams der Gegner. „Wir hatten einige Mal Glück mit den Aufstellungen der anderen Vereine“, sagt Darenberg. In diese Kategorie fiel vor allem das Spiel beim SV Union Velbert III, das Bönen 9:4 gewann, weil der Meister ohne etliche Stammkräfte antrat. Aber auch bei Siegen gegen direkte Konkurrenten wie den TTV Falken Rheinkamp (9:5), den SV Brackwede II (9:2) oder beim TuS Rheinberg (9:5) profitierte Bönen davon, dass die Konkurrenten nicht ihre besten Spieler schickten.

Das ist die eine Perspektive auf die Bönener Rückrunde. Die andere ist die der eigenen personellen Probleme. „Wir haben ja selbst auch kaum ein Spiel in unserer besten Aufstellung spielen können“, sagt Darenberg. Tatsächlich kommt mit Philip Brosch nur ein Akteur auf Einsätze in allen elf Rückrunden-Partien, die etatmäßige Nummer sieben Jonas Mittermüller musste hingegen in sieben Spielen aushelfen. „Uns ist es gut gelungen, die Ausfälle an den jeweiligen Spieltagen zu kompensieren“, sagt Darenberg. Mittermüller, der sich mit 5:3 Siegen als NRW-Liga-tauglicher Ersatz präsentierte, hatte daran großen Anteil.

Ansonsten zeigte sich Bönen vor allem als Team ohne echte Schwachstelle. „Wir waren insgesamt als Mannschaft nicht leicht zu schlagen“, sagt Darenberg. Jan