Walter Darenberg ist das Gesicht des Bönener Sports – und noch viel mehr.
Walter Darenberg feiert am Sonntag seinen 80. Geburtstag.
Bönen – In jedem Verein, egal ob Sport-, Schützen- oder Gesangverein, sind engagierte Leute zu finden, ohne die der Alltag nicht denkbar wäre und die ihm durch ihren unermüdlichen Einsatz erst Leben einhauchen. Auch die Tischtennisfreunde Bönen können sich glücklich schätzen, mit Walter Darenberg, Spitzname „Tango“, einen tischtennisverrückten Trainer und Vorstandsmitglied zu haben. Er feiert am 18. Juni seinen 80. Geburtstag.
Schon seit seiner Kindheit war er der Faszination des kleinen weißen Balles erlegen. Beim CVJM Altenbögge, der schon in frühen Zeiten eine Vormachtsstellung in Sachen Tischtennis innehatte, konnte er sein Talent ab 1957 als 14-Jähriger verwirklichen und erreichte schnell eine beachtliche Spielstärke.
Schnell entwickelte er sich nicht nur zu einem guten Tischtennisspieler, sondern auch zu einer Person, die, erst in der Mannschaft, dann aber auch im Verein, Verantwortung übernahm und für die sportlichen und organisatorischen Belange der Tischtennisabteilung des CVJM Altenbögge zuständig war.
In diese Zeit fielen unzählige Westbund- und Deutsche Meisterschaften im CVJM- Verband, sogar an Europa-meisterschaften nahm der Verein teil und trug so maßgeblich dazu bei, dass sein Heimatort in ganz Deutschland bekannt war.
Darenberg war es auch, der schon recht bald erkannte, dass im Sinne des Tischtennissports eine Fusion mit der Tischtennisabteilung der TuS Bönen, mit der sich der CVJM während der Trainingszeiten die Sporthalle an der Hellwegschule teilen musste, zweckmäßig und erstrebenswert war.
Zusammen mit dem Abteilungsleiter der TuS, Fritz Eggenstein, bei dem er mit diesem Vorschlag offene Türen einrannte, wurde die Fusion vorangetrieben.
Im Jahre 1979 entstand dann der neue Verein unter dem alten Namen CVJM Altenbögge. Der Verein blieb auch Mitglied des Westbundes, um gerade den jüngeren Spielern die Möglichkeit zu geben, an Deutschen- und Europa-Meisterschaften teilzunehmen. Mit großem Lob wurde der Verein bedacht, als er unter Darenbergs organisatorischer Führungsarbeit die Deutschen Meisterschaften des Eichenkreuzes in Bönen durchführte.
Damit hat der Verein auch der Gemeinde Bönen bei allen teilnehmenden Mannschaften aus ganz Deutschland, nicht nur im sportlichen Bereich, zu einem guten Eindruck verholfen. In diesem Verein ist er, wenn sich auch inzwischen der Vereinsname geändert hat, bis heute als 1. Geschäftsführer tätig. Das für sich alleine ist schon eine außergewöhnliche Leistung, aber es schien ihn, neben seinem Beruf als Innenrevisor der Sparkasse Bergkamen-Bönen, nicht auszulasten.
Kümmerte er sich schon seit eh und je um das Training des Nachwuchses, erwarb er Anfang der 90er Jahre an der Sporthochschule in Köln die A-Lizenz als Trainer und durfte von nun an auch Mannschaften der 1. Bundesliga trainieren. Von da an begann, auch mit Hilfe der Tischtennis-Familie Lang, der Aufstieg des Vereins bis in die zweite Bundesliga,
Nun machte sich Walter Darenberg daran, sich noch intensiver um die Nachwuchsarbeit zu kümmern. Das führte dazu, dass auch talentierte Nachwuchsspieler aus anderen Vereinen sich um sein Training bemühten und dem Verein beitraten.
Nebenher unterstützte er auch noch sehr erfolgreich die Tischtennismannschaft des Bönener Marie-Curie-Gymnasiums, mit der er 2007 die Deutsche Schulmeisterschaft gewann. Durch seine gute Nachwuchsförderung und Trainingsarbeit wurde auch der Westdeutsche Tischtennisverband auf ihn aufmerksam und übertrug ihm den Aufbau und die Leitung eines Landesstützpunkts. Natürlich war er auch mit dem eigenen Nachwuchs des Vereins im WTTV als auch auf DTB-Ebene sehr gut aufgestellt.
Es gelang ihm mit seinen „Eigengewächsen“ der Aufstieg in die 2. Bundesliga. So etwas ist in Deutschland einmalig und wurde vorher als unmöglich angesehen und allseits neidisch betrachtet. Fast an jedem Wochentag, am Wochenende in der Meisterschaft sowieso, war und ist Darenberg in der Sporthalle an der Woortstraße zu finden, um dort den Nachwuchs zu trainieren und zu betreuen. Er hält Lehrgänge für Schülerinnen und Schüler und auch für Erwachsene ab, am Wochenende betreut er seine Spielerinnen und Spieler auch bei Auswärtsspielen. Er spielt dennoch auch heute noch selbst aktiv in einer Mannschaft des Vereins, in früheren Zeiten sogar in der Oberliga. Bis heute hat er für den Verein 808 Pflichtspiele bestritten.
Nebenbei findet er noch Zeit, sich als Geschäftsführer um die organisatorische Abwicklung des Vereins mit den heute fünf Herren- und zwei Damenmannschaften sowie um Mädchen, Jungen und Schüler zu kümmern. Noch vor einigen Jahren engagierte er sich on top als Trainer von Schülerinnen- und Mädchen-Mannschaften in der Region (Ense, Holzen), die sich durch seine Unterstützung jeweils für die Teilnahme an Deutschen Mannschaftsmeisterschaften qualifizierten. Auch die Damen des Nachbarvereines TuS Uentrop führte er einst von der Oberliga in die 2. Bundesliga.
Selbst bei der Reparatur und Pflege der Sportgeräte wie Tische, Netze und Banden ist er einer der ersten Helfer. Unermüdlich ist er auch darauf bedacht, Turniere und Ranglistenspiele auszurichten, um durch den Erlös aus dem Verkauf von Getränken und dem Imbiss die magerere Vereinskasse zu entlasten. Die ihm für die Funktion als Übungsleiter zustehende Kostenerstattung, geht zum größten Teil regelmäßig als Spende in die Vereinskasse zurück.
Auch als Vorsitzender des Gemeindesportverbandes war er in früheren Jahren tätig. Als Darenberg vor einigen Jahren in den Ruhestand ging, hatte der Verein sich darauf eingerichtet, dass er sich mehr seinem Hobby „Gassi gehen mit Frau und Hund“ widmen würde. Weit gefehlt, die Hauptarbeit des „Gassi gehens“ übernimmt auch weiterhin seine Frau Margret, die seine „Tischtennisverrücktheit“ bewundernswert mitgetragen und auch den Verein unterstützt hat.
Hart hat ihn daher der Rückzug aus der Regionalliga im Jahre 2016 getroffen, als die Klasse aus finanziellen Gründen für den Verein nicht mehr zu halten war. Schwer zu verkraften waren für ihn auch die vielen Maßnahmen in der Coronakrise mit Hallenschließung und Hygieneschutz und dem noch folgenden Wasserschaden in der Halle. Die Einschränkungen machten ihn unzufrieden, weil er sich in seinem Tatendrang ausgebremst sah.
Zufrieden allerdings machte ihn in der vergangenen Saison der Aufstieg seiner Damenmannschaft in die Oberliga und er wird es als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk betrachten, dass sie diese Klasse auch halten konnten.
Dass auch die Herren-NRW- Mannschaft den Klassenerhalt schaffte, wenn auch erst in der Relegation, wird ebenfalls zu seiner guten Stimmung auf seinem runden Geburtstag beitragen. Über seinen sportlichen Werdegang hat er in einem Interview gegenüber dem WA einmal zum Schluss geäußert:„Tischtennis ist mein Lebenselixier. Ich werde weitermachen, bis sie mich aus der Halle tragen.“ WA