Für die Bönener ist sogar der Aufstieg möglich

Die Saison-Unterbrechung stoppt vorerst den guten Lauf der Mannschaft von Walter Darenberg
Bönen – Normalerweise ist der November ein entscheidender Monat in der Tischtennissaison. Es werden zahlreiche Spiele ausgetragen, die kurz vor der Winterpause richtungsweisende Entscheidungen bringen. In diesem Jahr ist alles anders. Ende Oktober entschied der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV), den Spielbetrieb für den Rest des Jahres auszusetzen – schon bevor die Politik mit dem „Lockdown Light“ den Amateursport ohnehin ausbremste.

Die Saison wird halbiert und als einfache Runde im kommenden Jahr fortgesetzt. „Das ist eine komische Situation“, sagt Walter Darenberg, Trainer der TTF Bönen.
Auch für das klassenhöchste Team des Vereins. Eigentlich war die Saison für die erste Herrenmannschaft in der NRW-Liga mit vier gespielten Partien gerade erst angelaufen. Anstelle eines ersten Zwischenfazits ist es nun schon an der Zeit für eine Halbzeitbilanz.
Durch die Entscheidung des WTTB reduziert sich die Anzahl der Spiele für die TTFHerren von 20 auf zehn, sollte die Saison wie geplant im nächsten Jahr fortgesetzt werden. „Das macht natürlich auch sportlich einen Unterschied“, sagt Darenberg. Die Bedeutung der einzelnen Partien steigt.
 Gerade in der NRW-Liga macht das die Situation interessant: Bönen hat hier mit drei Siegen aus vier Partien gut ins Spieljahr gefunden. Zwar sind die TTF damit derzeit nur Tabellenfünfte. Aber alle vier Teams, die vor den Tischtennisfreunden liegen, haben ebenfalls zwei Verlustpunkte: Der SV Brackwede, die DJK BW Avenwedde, der TTV Neheim-Hüsten und die DJK Borussia Münster stehen mit jeweils 8:2 Punkten nur knapp vor Bönen, weil sie ein Spiel mehr bestritten haben.
„Dadurch, dass die Saison nur noch die Hälfte der Spiele hat, fallen einzelne Spiele viel stärker ins Gewicht“, sagt Darenberg. Heißt auch, der Weg zu einem möglichen Aufstieg ist deutlich kürzer. Und die Entscheidung wird innerhalb weniger Wochen in der zweiten Saisonhälfte fallen. „Da wird in wenigen direkten Duellen entschieden, wer am Ende vorne steht“, glaubt Darenberg.
Bönen hat sich den Aufstieg zwar nicht zum Ziel gesetzt, aber das junge Team möchte trotzdem darum kämpfen. Vor diesem Hintergrund ärgert es die Bönener noch mehr als ohnehin schon, dass sie nicht mit einer makellosen Bilanz in die plötzliche Pause gehen. „Die Niederlage gegen Münster bekommt jetzt noch mehr Bedeutung“, sagt Darenberg über die einzigen Punktverluste seines Teams.
Nach einem überragenden Saisonstart mit dem 7:5-Erfolg im Derby gegen die stark besetzte Zweitliga-Reserve des TTC GW Bad Hamm hatte Bönen Anfang September überraschend sein erstes Heimspiel der Saison verloren: Beim 4:8 gegen die DJK Borussia Münster zeigten die TTF eine durchschnittliche Leistung. „Die Niederlage war unnötig“, sagt Darenberg.
Bönen korrigierte sie mit zwei deutlichen Siegen bei TuRa Elsen (8:4) und dem TuS Bardüttigdorf (11:1), zwei Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. „Gerade nach dem starken Start gegen Grünweiß ist es ärgerlich, dass wir nicht ohne Verlustpunkte geblieben sind“, sagt Darenberg. Dennoch: Grundsätzlich sind die Bönener zufrieden mit der bisherigen Saison. „Wir stehen gut da“, so Darenberg.
Die TTFler glänzten bislang durch mannschaftliche Geschlossenheit. „Das hat uns im vergangenen Jahr schon ausgezeichnet“, erklärt Darenberg. Das Bönener Team sei an allen Positionen für Einzelsiege gut, nahezu alle Tischtennisfreunde weisen positive Bilanzen auf. Am oberen Paarkreuz spielen Numan Yagci (6:2 Siege) und Theo Velmerig (5:3) stark, am mittleren Paarkreuz überzeugt Neuzugang Toni Ramjlak (6:2), unten sorgt Jonas Mittermüller (5:3) für Punkte. Altmeister Andreas Rosenhövel (4:0) sprang erfolgreich für den verletzten Sascha Kaiser (2:2) ein.
Lediglich Youngster Tyson Tan Hasse (2:6) kam in der Frühphase der Saison noch nicht ins Rollen. „Bei Tyson wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er seine Form findet. Insgesamt waren wir gut drauf“, sagt TTF-Trainer Darenberg.
„Die Saisonunterbrechung kommt für uns auch sportlich ungelegen.“
Zumal die Pause lange dauern könnte. Der WTTV plant, die noch offenen Spiele, die in der Hinrunde nicht stattfinden konnten, im neuen Jahr zu den ursprünglich angesetzten Terminen auszutragen. Das erste Spiel würde Bönen demnach am 6. Februar in Neheim-Hüsten bestreiten, nach weiteren vier Woche Pause würde am 7. März Brackwede in Bönen gastieren. Es wären zwei Duelle gegen direkte Konkurrenten aus der Spitzengruppe. Die TTF könnten einen großen Schritt in Richtung Tabellenspitze machen.
Aber daran mag über drei Monate vorher noch niemand denken. jan