Kampf um direkten Liga-Verbleib bleibt für die TTF Bönen spannend

Zwei Chancen hatten die TTF Bönen am vergangenen Wochenende, um sich näher an den direkten Verbleib in der Regionalliga heran zu bringen. Sie nutzen nur eine. Nach dem deutlichen, aber erwartbaren 9:2-Erfolg im vorgezogenen Duell mit dem Tabellenschlusslicht TTC BW Brühl-Vochem zogen die TTFler ausgerechnet am Sonntag im Derby gegen den TTC GW Bad Hamm unglücklich den Kürzeren.
Bei der 7:9-Niederlage gegen den Tabellenführer verpassten die TTFler knapp eine faustdicke Überraschung. „Das wären Extrapunkte gewesen, die wir richtig gut hätten gebrauchen können“, sagte TTF-Mannschaftsführer Andreas Rosenhövel.
Hätte, Wenn und Aber: Nun bleiben den Bönener (14:18 Punkte) nur noch zwei Partien, um ihr Punktekonto vor dem Saisonende entscheidend aufzubessern – und die Hoffnung, dass es die ebenfalls noch akut gefährdeten Konkurrenten vom SC Bayer Uerdingen (16:16), SV Union Velbert (13:15) und TTC Lampertheim (12:16), der derzeit auf dem ungeliebten Relegationsrang steht, in ihren noch ausstehenden Spielen nicht besser machen. „Es wird am Ende wohl an nicht mehr als einem Punkt hängen“, so Rosenhövel. Immerhin: Das Szenario eines direkten Abstiegs haben die Bönener spätestens mit dem Sieg gegen Brühl-Vochem endgültig abgewendet.
Gegen den langjährigen grünweißen Rivalen aus Hamm hatten die Bönener vor knapp 100 Zuschauern in der Pestalozzi-Sporthalle eine äußerst schmerzhafte Niederlage kassiert. Schmerzhaft deshalb, weil sie vermeidbar gewesen wäre. Hamm hatte auf seine Punktegaranten Vallout Vainula und Vadim Yarashenka verzichtet. „Das war zwar der Tabellenführer, aber Hamm ist mit einer schlagbaren Mannschaft hier angetreten“, so Rosenhövel. Dessen Team hatte sich dementsprechend etwas ausgerechnet, aber agierte abermals unglücklich: „Wir haben kein schlechtes Spiel gezeigt. Aber wir waren nicht da, als es drauf ankam.“
Zudem traf die Bönener eine rote Karte gegen Christopher Pläster, der nach einem Schlägerwurf in seinem ersten Einzel für sein zweites Einzel disqualifiziert wurde. „Auch mit ein wenig Abstand betrachtet, war das eine klare Fehlentscheidung vom Schiedsrichter. Ich will nicht sagen, dass wir sonst gewonnen hätten, aber natürlich hat das einen negativen Einfluss auf unser Spiel genommen“, sagte Rosenhövel über die diskussionswürdige Entscheidung des Unparteiischen Friedrich Ladwig (Fröndenberg), die während und nach dem Derby für Gesprächsstoff sorgte. An dessen Ende standen die Bönener letztlich mit leeren Händen da. „Ein Sieg war drin, ein Unentschieden sowieso“, so Rosenhövel, der gemeinsam mit Jens Berkenkamp und Jan Lüke wieder zu den stärksten Tischtennisfreunden gehörte.
Probleme bereitete den Gastgebern dagegen abermals ihr oberes Paarkreuz, an dem Christoph Waltemode und Anton Adler derzeit noch zu oft das Nachsehen haben. So auch gegen Hamm.
Daran müssen die Bönener gerade vor den letzten beiden Saisonspielen arbeiten, wenn sie beim Tabellendritten ASV Wuppertal gastieren und den Tabellenzweiten SC Buschhausen empfangen. „Das sind noch zwei richtig schwierige Aufgaben“, sagt Rosenhövel.
Eines aber scheint sicher: Verliert Bönen beide Spiele, wird es den Gang in die Relegation kaum verhindern können. Denn die Konstellation im Tabellenkeller ist dabei durchaus interessant – und nicht unbedingt günstig aus Sicht der Bönener: Uerdingen bestreitet seine letzten beiden Saisonspiele eben gegen die direkten Konkurrenten Velbert und Lampertheim. Verlieren die Niederrheiner zweimal, würde Bönen wohl ein Sieg gegen Wuppertal oder Buschhausen reichen, um noch an Uerdingen vorbeizuziehen. Aber auch nur dann. Velbert wird dagegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder an Bönen vorbeiziehen, hat es schließlich auch noch die beiden Partien gegen die abgeschlagenen Absteiger TTC BW Brühl-Vochem und TTV Ronsdorf noch vor der Brust – zwei Pflichtsiege. Lampertheim hat seinerseits noch vier weitere Saisonspiele ausstehen, in denen Punktgewinne allesamt nicht unrealistisch erscheinen. „Im Augenblick ist unsere Situation sehr misslich“, sagt Rosenhövel. Aber noch bleiben den Bönener zwei Möglichkeiten, sie selbst ein wenig freundlicher zu gestalten. – jan

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