Genuss zum Schluss

Emotionaler Abschied aus der Regionalliga gegen Lampertheim
BÖNEN  : Der letzte kleine Schritt ist getan. Die TTF Bönen haben sich die sportliche Qualifikation für eine weitere Spielzeit in der Tischtennis-Regionalliga gesichert. Viel brauchte es dafür nicht mehr – und viel mehr, als dafür verlangt war, brachten die Tischtennisfreunde am vergangenen Wochenende auch nicht zustande. Stark ersatzgeschwächt verloren sie beim SSV Germania Wuppertal mit 6:9, sammelten damit allerdings die letzten drei Spielgewinne ein, die verhindern, dass Bönen am letzten Spieltag noch auf einen der Abstiegsplätze fallen kann.
„Wir freuen uns, dass wir’s geschafft haben. Auch wenn es natürlich nur noch eine Frage der Zeit war, dass wir das klar machen“, sagte TTFKapitän Andreas Rosenhövel, der das Ergebnis vom vergangenen Wochenende dennoch als „wenig erfreulich“ bezeichnete.
Die Tabelle sieht für die Bönener dagegen weitaus erbaulicher aus: Sie sind mit 15:19 Punkten (Spieldifferenz:-5) Fünfter – und sie werden die Saison im schlechtesten Fall auf dem sechsten Platz beenden. Nur der TTC RG Porz (13:19 Punkte; Spieldifferenz: -9) kann noch an den Bönenern vorbeiziehen.
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den sportlichen Abstieg zu verhindern, um uns ordentlich zu verabschieden. Das ist ein gutes   Ergebnis“, so Rosenhövel. An der Tatsache, dass seine Bönener im kommenden Spieljahr keine Mannschaft in der Regionalliga an den Start schicken werden, ändert das selbstverständlich nichts mehr. Am 24. April gegen den hessischen TTC Lampertheim werden die Tischtennisfreunde ihr vorerst letztes Spiel in der Regionalliga bestreiten.
Für eben jenes Spiel gegen Lampertheim in knapp drei Wochen hilft Bönen der nur gesicherte Ligaverbleib immens weiter. „Wir sind jetzt auch unsere letzten Sorgen los – und wir werden das Spiel gegen Lampertheim noch einmal richtig genießen“, sagt Rosenhövel, bei dem sich Wehmut und Vorfreude auf einen schönen Ausstand mischen. Denn verabschieden möchten sich die Tischtennisfreunde nach weit mehr als einem Jahrzehnt, in dem sie die Regionalliga mitprägten, möglichst mit einem Sieg: „Wir werden alles daran setzen, alles mit einem Sieg zu beenden“, sagt Rosenhövel.
Gerade diesen Willen ließen die Bönener an den vergangenen drei Spieltagen vermissen. „Wir waren nicht mehr so entschlossen wie zu Beginn der Rückrunde. Dann fehlen fünf Prozent – und die entscheiden Spiele“, erklärt Rosenhövel. Nachdem Bönen aus fünf ungeschlagenen Spielen 9:1 Punkte gesammelt und den Regionalliga- Verbleib so gut wie gesichert hatte, kassierte es zuletzt drei Niederlagen in Folge. „Vielleicht war das die logische Folge aus der sehr hohen Intensität an den Wochenenden  vorher. Wir haben uns da voll reingekniet – und konnten dann nicht mehr hochfahren“, sagt Rosenhövel. Unter anderem auch, weil Bönen gegen den SV Union Velbert (ohne Christoph Waltemode) und Wuppertal (ohne Waltemode und Jens Berkenkamp) zweimal personell gebeutelt auflief.
Für die wenigen sportlichen Lichtblicke sorgten zuletzt die beiden jüngsten TTFler: Nils Maiworm spielte gerade in seinem letzten Spiel gegen Wuppertal überragend, auch Florian Wagner zeigte sich am vergangenen Wochenende stark formverbessert. „Flo hat ein unglaubliches Potenzial“, sagt Rosenhövel über die ehemals größte Nachwuchshoffnung in Tischtennis-Deutschland. „Wenn er sein Spiel zusammen bekommt, ist er auch zwei Ligen höher ohne Frage konkurrenzfähig.“ Das deutete Wagner, der in seinem Auslandsaufenthalt in China mehrere Monate mit dem Training ausgesetzt hatte, gegen Wuppertal an. „Gegen Lampertheim wird Flo bestimmt noch mal einiges zeigen“, sagt Rosenhövel. Das wird uneingeschränkt auch für alle seine Mannschaftskollegen gelten.  WA

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