Zaferna II. (1998)

Zum zweiten Mal war die Zaferna-Hütte im Kleinwalsertal das Urlaubsdomizil für eine Reihe von CVJMern und deren Bekannten. 13 Erwachsene und sieben Kinder, auf Grund  der ungünstigen Terminlage weniger als im Vorjahr, hatten eine Woche lang die in 2.500 Metern Höhe gelegene Hütte der Universität Münster ganz für sich allein. Wo sich sonst Studenten tummeln um ihre Ski- und Wanderführerlehrgänge zu absolvieren, übten zu Beginn der Sommerferien die Altenbögger Tischtennisspieler das Vereinsleben. Dafür bot die super ausgerüstete Hütte oberhalb des Ortes Mittelberg ideale Bedingungen. Ein Sessellift steht dort immer zur Verfügung, so dass der steile Weg vom Tal nicht unbedingt zu Fuß zurückgelegt werden muss. Eine ausreichende Zahl von Zimmern und die moderne Küche machen den Aufenthalt etwas sehr angenehm, zumal auch die sanitären Einrichtungen vorzüglich sind. Vom herrlichen Ausblick auf das Kleinwalsertal kann man auch nur schwärmen. Da auch der Wettergott ein Einsehen hatte – in Deutschland muss es schrecklich gewesen sein – stand einem gelungenen Aufenthalt nichts mehr im Wege. So wurde die Freizeit auch wieder zu einem Erlebnis für alle Teilnehmer, die nach Möglichkeit auch im nächsten Sommer wieder die Hütte besuchen wollen.

Also dann, wie haben die CVJMer die Woche verbracht? Zunächst stand morgens das reichhaltige Frühstück auf dem Programm. Dazu mussten aus dem Tal erst einmal die Brötchen geholt werden. Da um diese Zeit allerdings der Hauslift noch nicht in Betrieb war, mussten Freiwillige – an dieser Stelle müssen einige Kinder lobend erwähnt werden – den Weg zum Laden zu Fuß machen, was sich sicherlich auf die Kondition positiv ausgewirkt hat. Böse Zungen behaupten gar, dass Trainer Walter Darenberg vor der Abfahrt Sondertraining angeordnet hatte, wofür das Brötchenholen bloß ein Vorwand war. Die übrigen Lebensmittel wurden im Laufe des Tages vom Ladeninhaber immer mit dem Lift hochgeschickt.

Nach dem ausgiebigen Frühstück wurden die Rucksäcke für die anstehenden Wanderungen gepackt. Wer die Wanderungen aus irgendwelchen Gründen nicht mitmachen konnte, machte sich auf der Hütte nützlich. In diesem Jahr standen etwas leichtere Routen wie z. B. auf das Walmedingerhorn oder zum Söllereck (Insidern werden diese Namen etwas sagen) auf dem Programm. Die Experten unter den Teilnehmern wagten allerdings auch unter der Führung von Ober-Bergziege Franz-Josef Hürmann den Weg von der Fiderepaß-Hütte über den Mindelheimer Klettersteig zurück zur Zaferna-Hütte. Eine solche Klettertour war wirklich nur etwas für Geübte, zumal man sich teilweise anseilen und Kletterleitern benutzen musste. Wir waren froh, als unsere fünf Bergsteiger – darunter eine junge Dame – wohlbehalten wieder abends auf der Hütte eintrafen.

Fehlen durfte auch diesmal nicht der Abenteuerkurs, den der größte Teil der Truppe mitmachte. Hier wurde zunächst das Klettern an steilen Felswänden geübt, wobei die Technik des An- und Abseilens von erfahrenen Bergführern demonstriert und schließlich von den Teilnehmern ausprobiert wurde. Anschließend erlebten die CVJMer wie man mit Hilfe von Seilen einen Fluss überquert. Auf dem unteren Seil stehend, am oberen mit den Händen haltend, hangelten sich die Mitglieder der Gruppe, oft mit einigen Schwierigkeiten, über den Fluss. Da man stets angeseilt war, konnte nichts passieren. Nach Lösen dieser Aufgabe gab es zur Belohnung Grillwürstchen, die natürlich recht zünftig über offenem Feuer gebraten wurden. Am Schluss des Kurses merkten die Teilnehmer aber erst so recht, warum der Kurs „Abenteuerkurs“ genannt wurde. Die letzte Station war die 80 Meter hohe Talbrücke, auf der einer der Bergführer mit voller Ausrüstung und breitem Grinsen schon auf die Gruppe wartete. Auf halber Strecke, etwa 40 Meter über dem Boden, sollten die Teilnehmer vom Bergführer abgeseilt werden. Während es Altmeister Udo Lang schon vom hinsehen schwindelig wurde, meisterten u. a. der jüngste Teilnehmer – Fridolin Förster, sieben Jahre – und der älteste – Wigbert Both, 65 Jahre – die Aufgabe bravourös. Auch die Damen zeigten, dass sie keineswegs das schwache Geschlecht sind. Angeseilt, rüber übers Geländer und dann den Absprung und das Abbremsen des Bergführers, ein tolles Erlebnis, von dem alle, die es in diesem oder im vergangenen Jahr mitmachten, noch heute schwärmen.

Tischtennis war in dieser Woche Nebensache, wurde aber auch noch gespielt. In Ermangelung einer Platte funktionierten die Nachwuchskracks zwei Esstische um, die zusammen mit einer Bücherreihe als TT-Tisch herhalten mussten. „Richtig“ spielen konnten die Jungs dann an einem Abend in der Turnhalle in Hirschegg, die man uns zur Verfügung gestellt hatte.

Die Erwachsenen sorgten jeden Abend für ein exzellentes Essen, wobei man sich wie im vergangenen Jahr täglich beim Kochen abwechselte. Mancher Hotelkoch wäre beim Anblick der Speisen neidisch geworden. Die Hütten-Abende waren stets ausgefüllt mit irgendwelchen Spielchen mit Erwachsenen und Kindern. Die mitgebrachte Gitarre trug ebenfalls zum Gelingen bei. Die schon bei den Ausflügen des TTC GW Bad Hamm ins Kleinwalsertal legendäre „Führerscheinprüfung“ mit Udo lang gehörte ebenfalls zum Programm. Da natürlich auch alle Getränke gekühlt waren, fehlte es abends an nichts. Bis in die Nacht saß man oft vor der Hütte um zu quatschen und zu klönen.

Am Ende waren sich wieder alle einig, dass es auch in diesem Jahr eine tolle Freizeit war und man im nächsten Sommer einen neuen Anlauf nehmen will.

[Verfasser unbekannt]

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