Regionalligist GW Bad Hamm feiert 9:3-Sieg über TTF Bönen
HAMM _ Es stand „Derby“ drauf – doch es war kaum Derbystimmung drin: Ein hoch überlegener TTC GW Bad Hamm hat erwartungsgemäß das Nachbarschaftsduell der Tischtennis-Regionalliga gegen die TTF Bönen für sich entschieden. 9:3 hieß es nach nur zweieinhalb Stunden Spielzeit vor 100 Zuschauern in der Hammonense-Sporthalle für den favorisierten Tabellenführer Hamm, der nicht nur seine eigene Vormachtstellung in der Liga weiter ausbaute, sondern auch den Bönener Nachbarn tiefer in den Tabellenkeller drückte.
„Wir sind natürlich zufrieden, aber wir haben unter diesen Umständen auch einen derartigen Sieg erwartet“, sagte Grünweiß-Vorsitzender Martin Vatheuer.
Die Umstände ergaben sich vor allem aus den Aufstellungen beider Teams: Während Hamm zwar auf Vallot Vainula und Vadim Yarashenka verzichtet hatte, dafür aber den hochtalentierten Aliaksandr Khanin erstmals in dieser Saison aufbieten konnte, hatte Bönen ein großes Personalproblem: Es ging ohne seinen besten Spieler, den beruflich verhinderten Christoph Waltemode, an die Tische. „Dadurch sind wir vom Außenseiter zum krassen Außenseiter geworden“, sagte TTFTrainer Walter Darenberg, wenngleich er seinem Team in Bestbesetzung eine durchaus gute Chance bescheinigte: „Mit Christoph können wir hier an einem guten Tag auch Zählbares mitnehmen – aber das hilft uns am Ende natürlich herzlich wenig.“ Weil Bönen um seine Außenseiterstellung wusste, pokerten die Gäste bei der Doppelaufstellung.
„Wir sind da viel Risiko gegangen“, so Darenberg. Mit einem Problem aus Bönener Sicht: Es machte sich nicht bezahlt. Alle drei Doppel gingen an die Grünweißen. Die Paarungen Illia Barbolin/Khanin (3:0 gegen Jens Berkenkamp/Andreas Rosenhövel), Cosmin Stan/ Amin Nagm (3:2 gegen Jan Lüke/Nils Maiworm) und Gerrit Engemann/Dennis Schneuing (3:1 gegen Anton Adler/Christopher Pläster) sorgten für das frühe 3:0.
„Damit hatten wir Bönen natürlich schon den Wind aus den Segeln genommen“, so Vatheuer. Hamms ohnehin gute Chancen hatten sich durch den Blitzstart nochmals deutlich verbessert. Dass die Partie mit einem anderen Start auch einen anderen Verlauf hätte nehmen können, deuteten die TTFler während der ersten Einzelrunde an. Die blieb nämlich ausgeglichen.
An jedem Paarkreuz teilten sich die Teams die Punkte, sodass Hamm zunächst die Vorentscheidung verpasste. Während auf Gastgeber- Seite Barbolin (gegen Adler), Engemann (gegen Lüke) und der nur im Einzel eingesetzte Benjamin Jüdt (gegen Pläster) allerdings in jedem Paarkreuz einen klaren Sieg verzeichneten, standen die Bönener Erfolge auf wackligeren Beinen: Berkenkamp rang Khanin bei dessen Saisondebüt nieder (3:2 Sätze), während Rosenhövel (gegen Schneuing) und Maiworm (gegen Nagm) jeweils nach vier Sätzen jubelten. „In der ersten Einzelrunde ist ja alles in der Reihe geblieben“, so Vatheuer zum zwischenzeitlichen 6:3. Das sollte sich allerdings ändern.
Denn die zweite Runde hielt Hamm fest in seinen Händen. Dafür verantwortlich zeichneten vor allem die beiden besten GW-Akteure des Tages – und der bisherigen Saison: Illia Barbolin und Gerrit Engemann. An den Positionen eins und drei dominierten sie ihre Einzel gegen Berkenkamp und Rosenhövel abermals ohne Satzverlust – und rahmten damit die Begegnung ein, die die letzte des Tages werden sollte: Khanin behauptete sich in vier Sätzen gegen den ehemaligen Grünweißen Adler. „Da konnten wir nicht noch einmal dagegen halten“, sagte Darenberg, der wie Vatheuer von einem standesgemäßen Ergebnis sprach.
Ein 9:3, das Hamm und Bönen vorerst wieder in jeweils andere Aufgaben entlässt: Hamm ins Rennen um den Aufstieg in die 3. Liga und Bönen in den Abstiegskampf. _ jan