Die Aufstiegschance der TTF Bönen ist vor den letzten drei Saisonspielen nur noch gering
Bönen – Es hatte sich angebahnt. Die Personalsituation war schlecht wie nie zuvor in dieser Saison. Der Gegner war einer der stärksten der NRW-Liga, erst recht in heimischer Halle. „Es kam wirklich alles zusammen“, sagt Trainer Walter Darenberg über das Gastspiel seiner TTF Bönen beim TTV Falken Rheinkamp am Samstag. Das Ergebnis fiel entsprechend aus: Die Bönener kassierten beim Tabellennachbarn eine 0:9-Klatsche.
Die zweite Niederlage des Jahres und die fünfte der Saison ist folgenschwer. Denn waren die Tischtennis-Freunde noch mit guten Aussichten auf einen der ersten beiden Tabellenplätze ins Wochenende gestartet, sind ihre Chancen durch den doppelten Punktverlust in Moers auf ein Mindestmaß geschrumpft. Weil sowohl die DJK BW Avenwedde als auch der TTV Rees-Groin (beide 30:8 Punkte) ihre Partien gewannen, rutschte Bönen (27:11) – noch hinter Rheinkamp (28:10) – auf den vierten Tabellenplatz. Avenwedde oder Rees müssten bei nun drei Zählern Vorsprung auf Bönen an den verbleibenden drei Spieltagen zweimal patzen, damit die TTFler in Reichweite der beiden ersten Tabellenränge kommen. Der Erste steigt am Saisonende direkt in die Oberliga auf, der Zweite kann über die Relegationsrunde auf den Aufstieg hoffen. Auf eines der beiden Szenarien hatten die TTFler nach einer bislang überraschend guten Saison gehofft.
„Natürlich kann noch alles passieren. Aber ich rechne nicht damit, dass Avenwedde oder Rees sich das noch nehmen lassen“, sagt Darenberg über das Aufstiegsrennen, in dem theoretisch noch fünf Mannschaften Chancen auf die Meisterschaft haben. Doch Avenwedde und Rees spielten zuletzt konstant gut. Bönen muss für eine Aufholjagd seine drei Spiele bis zum Saisonende gewinnen. Darauf liegt nun der Fokus. „Wir schauen, dass wir das Maximum aus den restlichen Spielen herausholen. Alles andere können wir nicht beeinflussen“, so Darenberg.
Drei weitere Siege – das dürfte schwierig genug werden. Denn die Personalsituation, die die TTFler am Wochenende mit vier Ausfällen hart traf, bleibt angespannt. Zwar wird Theo Velmerig, der gegen Rheinkamp privat verhindert war, zurückkehren. Wann aber Sascha Kaiser wieder einsatzfähig ist, ist ungewiss. Am Sonntag wird der formstarke Linkshänder sicher ausfallen. Darenberg hofft, dass Emil Schreiber und Marco Höhm, die das Gastspiel in Rheinkamp krank beziehungsweise verletzt verpassten, im Nachbarduell mit dem SuS Oberaden wieder zur Verfügung stehen. „Dann hätten wir gute Chancen“, glaubt er. Im Anschluss warten die Partien gegen Borussia Düsseldorf III (30. März) und beim PSV Oberhausen (6. April). Ebenfalls machbare Aufgaben, wenn das Personal passt.
Trotz des jüngsten Rückschlags hält sich die Enttäuschung im Lager der Bönener in Grenzen. „Wir haben nicht vergessen, mit welchem Ziel wir in die Saison gestartet sind“, sagt Darenberg. Der Vorjahres-Vierte hatte vor der Spielzeit den zeitnahen Ligaverbleib angepeilt. Erst im Laufe der Saison, die besser lief als erwartet, korrigierten die Bönener ihre Ziele nach oben. „Wenn es nicht reichen sollte, haben wir trotzdem eine sehr gute Saison gespielt“, so Darenberg. „Das ist schon sicher.“ JAL