Alle Optionen für die Rückserie

Aufsteiger TTF braucht aber Eingewöhnungszeit in der NRW-Liga
Die Tischtennisfreunde überwintern in Ungewissheit. Bei Halbzeit der NRW-Liga-Saison sind die Bönener unmittelbar zwischen Abstieg und Klassenerhalt auf dem zehnten Tabellenplatz gelistet – dem Relegationsrang. „Die Rückrunde wird spannend. Alles ist möglich, wir haben es selbst in der Hand“, sagt Walter Darenberg, der Trainer des Aufsteigers.
Darenbergs Team erlebte nach dem Aufstieg aus der Verbandsliga seit September eine durchwachsene Halbserie. Die Bönener sind noch in der Eingewöhnung an die neue Umgebung. „Das Niveau ist in der Klasse schon deutlich höher“, sagt Darenberg, „gerade gegen die Spitzenmannschaften haben wir es sehr, sehr schwer.“
Wie schwer, das erlebte Bönen zum Ende der Hinrunde, als es deftige 0:9-Klatschen beim SV Brackwede II und bei der TB Burgsteinfurt setzte. „Es gibt angenehmere Wege, um in die Winterpause zu gehen“, sagt Darenberg.
Seine Mannschaft kam in der Hinrunde auf 5:17 Zähler – und hatte zudem durchaus Möglichkeiten, einige Punkte mehr auf ihr Konto einzuzahlen. „Die Ausbeute ist in Ordnung, wir haben weiterhin alle Optionen, aber wir hätten noch den einen oder anderen Punkt mehr einsammeln können“, erklärt Darenberg.
Neben den Siegen über den TTC Hagen (9:4) und beim LTV Lippstadt (9:7) sowie dem überraschenden Unentschieden bei Spitzenteam TTU Bad Oeynhausen (8:8) schrammte Bönen mehrfach knapp an Erfolgserlebnissen vorbei. So passiert beim 6:9 bei DJK Borussia Münster zum Saisonauftakt und der bitteren 7:9-Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten GSV Fröndenberg.
Zudem fehlte es den TTF in einem bedeutsamen Spiel an Personal: Als Bönen bei DJK SSG Paderborn chancenlos 2:9 verlor, wirkte der verletzte Sascha Kaiser nicht mit. Ein Sieg gegen den Tabellenvorletzten wäre sonst möglich gewesen. Mit diesen zwei Zählern hätten die Tischtennisfreunde nun Anschluss ans Tabellenmittelfeld. „Das Paderborn-Spiel war im Nachhinein das schmerzhafteste“, fasst Darenberg zusammen.
Mit einer schwierigen Saison hatte der Bönener allerdings vorab gerechnet. Denn die TTF spielen nicht nur in einer höheren Spielklasse, sondern auch mit verändertem Personal: Rückkehrer Heiko Raatz ist ebenso neu im Team wie Youngster Jonas Mittermüller, der den Sprung aus der Landesliga-Vertretung wagte. Im Gegenzug verlor die erste Mannschaft die beiden Routiniers Marco Goecke und Franz-Josef Hürmann an die eigene Reserve.
„Das war ein mutiger Schritt, nach dem Aufstieg die jungen Spieler bewusst in die Erste hochzuziehen. Aber er hat sich gelohnt“, sagte Darenberg.
Raatz spielte mit 8:11 Siegen am Spitzenpaarkreuz zwar keine überragende Halbserie, punktete aber in den wichtigen Partien – und gab der Mannschaft so die erhoffte Stabilität. Dass es Sascha Kaiser (5:11 Siege) am oberen sowie Stephan Drepper und Jonas Reich am mittleren Paarkreuz schwer haben würden, war im Vorfeld klar. „Da ist Luft nach oben. Die Drei werden sich im neuen Jahr steigern“, sagt Darenberg. Zumal Kaiser zuletzt an einer Schulterverletzung litt, während Drepper sich mit Fußproblemen durch die Runde schleppte.
Zum erfolgreichsten Paarkreuz avancierte so ausgerechnet das hintere Mannschaftsdrittel: Die Nachwuchskräfte Tim Heyer (8:4 Siege am unteren Paarkreuz) und Mittermüller (6:7) absolvierten eine starke Runde. „Tim und Jonas haben sich toll entwickelt und fast jedes Wochenende gute Leistungen abgeliefert“, sagt Darenberg.
Das stimmt ihn für die Rückrunde positiv: „Wir haben als Mannschaft noch Entwicklungspotenzial.“ Reich, Heyer und Mittermüller traut der Trainer einen weiteren Leistungssprung zu – und seinem Team damit auch den Ligaverbleib. Im Zweifel eben über die Relegationsspiele. „Aber wir haben auch noch eine gute Chance, direkt in der Liga zu bleiben“, sagt Darenberg.   jan
TTF-Bilanz:Heiko Raatz 8:11, Sascha Kaiser 5:11, Stephan Drepper 3:15 (davon 0:4 am oberen Paarkreuz), Jonas Reich 4:13 (davon 0:2 am oberen Paarkreuz), Tim Heyer 8:6 (davon 0:2 am mittleren Paarkreuz), Jonas Mittermüller 7:8 (davon 1:1 am mittleren Paarkreuz), Niklas Brackelmann (Ersatz) 0:1, Luca Bluhm (Ersatz) 0:1, Tyson Tan Hasse (Ersatz) 0:1, Rolf Wustmann (Ersatz) 0:2 – Doppel 14:22

 

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