BIELEFELD – Anton Adler hat bei den 68. westdeutschen Meisterschaften der Herren in Bielefeld einen blendenden Auftritt abgeliefert. Der Regionalliga-Akteur der Tischtennisfreunde Bönen wurde in der prestigeträchtigen Konkurrenz erst im Viertelfinale gestoppt. Anton Adler kämpfte sich nach einem Fehlstart bis ins Viertelfinale der westdeutschen Meisterschaften vor.
Nach Startschwierigkeiten steigerte sich der Defensivspezialist von Runde zu Runde und bezwang auf seinem Weg unter die letzten Acht nicht weniger als drei Bundesliga-Spieler. Zwar reichte es letztlich nicht für eine Medaille, dafür aber mit großer Wahrscheinlichkeit für eines der begehrten Tickets zu den Deutschen Meisterschaften. Adler darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Startplatz bei den nationalen Titelkämpfen vom 6. bis 8. März in Chemnitz machen. „Das ist ein riesiges Ergebnis für Anton – vor allem, dass es vielleicht für einen Start bei den Deutschen reichen könnte. Das wäre ein großer Erfolg“, sagte TTF-Trainer Walter Darenberg.
Die Gruppenphase verlief für Adler dramatisch. Zunächst kassierte er gegen Marvin Dietz vom Regionalliga-Konkurrenten SV Velbert eine schmerzhafte 1:3-Auftaktpleite, die ihn in der Folge unter Druck setze. Damit ging Adler allerdings glänzend um: Mit einem 3:0-Erfolg gegen Milan Hetzenegger (TTG Niederkassel/Oberliga) brachte sich Adler in eine gute Position für das letzte Gruppenspiel. In dem lieferte er eine starke Vorstellung ab: In einer packenden Fünf-Satz-Partie siegte er gegen den gesetzten Zweitliga-Spieler Gianluca Walter (1. FC Köln) mit 13:11 im Entscheidungsdurchgang. Eine Niederlage hätte für Adler das Aus bedeutet, so aber zog er mit 2:1 Siegen und 7:5 Sätzen als Zweiter in die Hauptrunde ein – einen Satz hinter Walther und einen vor Dietz.
In der Hauptrunde wartete mit Thomas Brosig, ebenfalls vom 1. FC Köln, gleich der nächste dicke Brocken. Und wieder erwies sich der TTFler als Köln-Schreck. Mit 4:0 Sätzen bezwang Adler den deutlich höher gelisteten Brosig und zog ins Achtelfinale ein. Dort ging gegen den letzten verbliebenen Lokalmatador: den für den Gastgeber SV Brackwede in der 3. Bundesliga spielenden Stefan Höppner. In einem umkämpften Match war es Adler, der durchweg knapp die Nase vorne hatte (4:2). Im Viertelfinale gegen die Nummer vier der Setzliste, Michael Servaty (TuS Xanten/3. Bundesliga) hatte der Bönener im Viertelfinale dann jedoch das Nachsehen. „Michael Servaty spielt gerade gegen Defensivspieler glänzend“, sagte Darenberg. Sein Schützling verlor in vier knappen Sätzen.
Schon früh endete Adlers Wettkampf dagegen in der Doppel-Konkurrenz – nämlich schon nach einem Spiel. Gemeinsam mit Vu Tran Le vom Oberligisten BV Borussia Dortmund II scheiterte der Bönener nach einem Freilos im Achtelfinale. Gegen Dennis Fischer/Thomas Pellny (TTC RG Porz/Oberliga) kassierte das zu den Medaillenkandidaten gezählte Duo eine 1:3-Niederlage. – jan