Da gehören wir auch hin

Zweite wird zur Ersten
BÖNEN :  Eigentlich hatte die zweite Mannschaft der TTF Bönen ihre Spielzeit bereits im vergangenen Oktober ein erstes Mal abgeschrieben. Nach der Niederlage beim benachbarten TuS Lohauserholz (6:9) hatten die ambitionierten Bönener schon im ersten Viertel der Saison ihre zweite Niederlage kassiert – und sich obendrein in wenig berauschender Form präsentiert.
„Bis dahin hat es für uns tatsächlich eher schlecht ausgesehen. Gewettet hätte ich jedenfalls nicht auf uns“, sagt Marco Goecke. Ein halbes Jahr später aber kann der Bönener Kapitän darüber nur müde lächeln: Die Pleite in Lohauserholz blieb die letzte der Tischtennisfreunde auf ihrem Weg zu einer hoch souveränen und verdienten Meisterschaft.
Die feierte Bönen, das erst im letzten Jahr aus der Verbandsliga abgestiegen war, gar mit einer ganz besonderen Leistung: Es gewann alle elf Rückrundenspiele. „Ich bin ja schon einige Jahre dabei, aber solche Spielzeiten erlebt man nicht oft. In der Rückrunde hatten wir irgendwann das Gefühl, dass wir überhaupt nicht mehr verlieren können“, so Goecke zum makellosen Sportjahr 2016, in dem die TTF schon vor dem letzten Spieltag den Titelgewinn perfekt gemacht hatten.
Am Ende stand Bönen mit 39:5 Punkten allerdings doch mehr als deutlich vor der TSG Harsewinkel (33:11), die gemeinsam mit den Bönener schon vor der Spielzeit als heißer Aufstiegsanwärter gehandelt wurde. „Es war im Saisonverlauf viel knapper, als es in der Abschlusstabelle aussieht“, sagt Goecke über den letztlich deutlichen Saisonausgang zu Gunsten der Tischtennisfreunde, denen die TSG aber lange auf den Fersen geblieben war.
Zwar waren die Bönener ohne Punktverlust durch die zweite Saisonhälfte gekommen, vollkommen reibungslos aber durchliefen auch sie die Runde nicht. „Die entscheidenden Siege haben wir zu Beginn des Jahres eingefahren“, so Goecke. Von den ersten sechs Spielen in Januar und Februar gewann sein Team zwar alle – allerdings zweimal 9:6 und gar dreimal 9:7, darunter das Topspiel in Harsewinkel. „Wir waren zumeist tatsächlich diese zwei oder drei Punkte besser. Aber natürlich können die Spiele auch anders ausgehen – und damit auch unsere gesamte Saison“, sagt Goecke, dessen Mannen in der zweiten Rückrundenhälfte dann deutlich höhere Siege feierten und mit einem 9:3-Erfolg gegen die DJK SR Cappel schließlich den sicheren Platz eins feierten.
In der Bönener Formation glänzten gleich mehrere Akteure. Jonas Reich spielte als Spitzenmann stark, wenngleich nicht so stark wie in seiner fast niederlagenfreien Hinrunde (14:6 Siege). Diese Rolle übernahm diesmal Goecke, der beeindruckende 19:3 Siege beisteuerte. Auch Franz-Josef Hürmann (15:5) am mittleren sowie Stephan Elsässer (14:2) am unteren Paarkreuz spielten herausragend.
„Wenn mal einer einen schlechten Tag erwischt hatte, haben wir das immer auffangen können“, sagt Goecke, der auch im Doppel einen entscheidenden Anteil am Bönener Erfolg trug: Goecke gewann mit Hürmann als Bönener Paradedoppel 13 von 14 Spielen.
Mit diesem beeindruckenden Zahlenwerk geht es für die TTF ab September in der Verbandsliga weiter, aus der sie erst im Vorjahr abgestiegen waren. Dann, nach dem Rückzug des Regionalliga- Teams (WA berichtete), als neue erste Mannschaft in wohl nahezu unveränderter Aufstellung. „Wir freuen uns sehr darauf, uns wieder in der Verbandsliga beweisen zu können. Ich denke, wir haben deutlich gemacht, dass wir da auch hingehören“, sagt Goecke. Allerdings an Niederlagen werden sich die Bönener dann wieder gewöhnen müssen. . jan
TTF:
S. Waltemode 1:3, Reich 14:6, Goecke 19:3, Hürmann 15:5, Mittermüller 4:14, Elsässer 14:2, Heyer 7:4, N. Brackelmann (Ersatz) 2:0, Reichelt (Ersatz) 2:0 – Doppel 21:15

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