Für die Reserve der TTF Bönen wird es diesmal richtig eng

BÖNEN Die zweite Mannschaft der TTF Bönen kennt den Kampf gegen den - Abstieg bestens. Sie erlebte ihn lange Jahre in der Oberliga, in der sich Bönen etliche Male knapp vor dem Fall in die Verbandsliga rettete. Sie erlebte ihn, nachdem es sie doch noch eine Liga nach unten verschlagen hatte, auch dort wieder.

Denn in den vergangenen beiden Verbandsliga-Spielzeiten traten die Bönener mit dem Ziel an, sich ein weiteres Spieljahr Ligazugehörigkeit zu sichern – mit Erfolg. Zuletzt schloss Bönen im April die Saison als Tabellenneunter ab. Wenn die Regionalliga-Reserve nun am Samstag mit einem Heimspiel gegen das TT-Team Bochum in die Saison 2014/2015 startet, bleibt das Ziel das altbekannte: „Wir möchten nicht absteigen“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg.
Obwohl sich die TTFler zwar durchaus einen guten Namen gemacht haben als Abstiegskämpfer, ist der Optimismus für die neuerliche Aufgabe nicht grenzenlos. „Es wird diesmal vielleicht so schwierig wie selten“, so Darenberg. Für diese Feststellung muss Bönens Trainer nicht einmal einen Blick auf die Liga und die Konkurrenz werfen. Denn der eigene Kader bereitet Darenberg diesmal genug Probleme. In dem nämlich fehlt zunächst der mit Abstand beste Spieler des Vorjahres. Ausnahmetalent Nils Maiworm, der die Mannschaft mit überragenden Leistungen als Spitzenspieler anführte, wechselte zwar nicht den Verein, wohl aber die Mannschaft. Maiworm rückte auf in die erste Mannschaft.
„Das war die logische Konsequenz aus seiner Entwicklung“, so Darenberg. Aus dem Regionalliga-Team kam zwar Jaroslaw Werner im Tausch herunter, allerdings mit dem Unterschied, dass der 30-Jährige allenfalls in der Not aushelfen wird. „Jarek wird mindestens ein Jahr aussetzen. Mit seinen Einsätzen können wir nicht planen – werden wir auch nicht“, sagt Darenberg. Nötig hätte Bönen dessen Einsätze aber allemal, denn in Sebastian Waltemode, Daniel Wiezorrek und Franz-Josef Hürmann hat das TTF-Team drei weitere Akteure im Meldebogen stehen, die dem Team zumindest nicht regelmäßig zur Verfügung stehen werden. Waltemode und Wiezorrek werden aus beruflichen Gründen nur zu einer geringen Anzahl von Einsätzen kommen, Hürmann derweil wird aus privaten Gründen verspätet in die Saison einsteigen. „Wir werden vor allem zu Beginn der Saison ein wenig basteln müssen an unserer Aufstellung“, sagt Darenberg. Denn Neuzugänge finden sich im Bönener Kader keine. „Wir hätten uns gerne noch verstärkt. Leider ist es damit nichts geworden“, so Darenberg. Eine Lösung fanden die TTFler vereinsintern: Stephan Elsässer rückte auf ins Verbandsliga-Team, nachdem er in der Vorsaison gänzlich pausiert hatte.
Entgegen kommen könnte Bönen II dagegen die Ligastruktur. Aus zwölf Mannschaften wird nur ein direkter Absteiger ermittelt, der Tabellenvorletzte geht zumindest noch in die Relegationsspiele. Anders als in den Vorjahren, in denen der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) und Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) im Rahmen einer Strukturreform die Anzahl der Oberligen und Verbandsligen in Nordrhein-Westfalen verringerten, wird es im kommenden Spieljahr keinen vermehrten Abstieg geben. Stattdessen werden gleich vier Startplätze für eine der drei neu gegründeten NRW-Ligen vergeben, die der WTTV unter einer ab der Saison 2015/2016 eingleisigen Oberliga installiert. Anwärter für diese Topplatzierungen gibt es zuhauf: Der TTC Altena, der mit Ara Karakulak einen gestandenen Zweitliga-Spieler verpflichtete, ist der große Favorit auf die Meisterschaft, aber auch Bönens Nachbar TTC GW Bad Hamm II schickt eine starke Vertretung ins Rennen um die vorderen Plätze. Für die TTF geht es dagegen um ganz andere Ziele. „Für uns hat das natürlich den Vorteil, dass es diesmal weniger Absteiger geben wird“, sagt Darenberg. Schließlich möchte Bönen keiner davon sein. – jan

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