Schlusslicht TTF gibt sich nicht auf

Im neuen Jahr wollen die Bönener mit zwei Neuzugängen in der NRW-Liga „nochmal angreifen“
Den Blick auf die Tabelle werden sie bei den TTF Bönen um den Jahreswechsel wohl vermeiden: Nach der Hälfte der Saison steht das beste Männer-Team der Tischtennis-Freunde auf dem letzten Platz der NRW-Liga. Die Bönener, die in der Vorsaison noch knapp den Aufstieg in die Oberliga verpasst hatten und ihr Team im Anschluss personell umbauen mussten, schlossen die Hinrunde mit lediglich 2:16 Punkten ab. Nicht nur das Resultat war enttäuschend, auch die Art und Weise, wie es zustande gekommen ist. „Es ist unglücklich gelaufen für uns. Wir hätten den einen oder anderen Punkt mehr verdient gehabt“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg.

Etlichen knappen Niederlagen steht mit einem 9:2 gegen TuRa Elsen ein deutlicher Sieg als einziger Saisonerfolg entgegen. Dennoch glauben die Bönener um Trainer Darenberg an den Verbleib in der höchsten Verbandsspielklasse: Mit den Winter-Neuzugängen Philipp Brosch (TSSV Bottrop) und Marco Höhm (TTV Neheim-Hüsten) hat sich Bönen für die zweite Saisonhälfte enorm verstärkt. „Wir werden nochmal angreifen und wollen das Feld von hinten aufrollen“, gibt sich Darenberg optimistisch.

Dass die Ausgangsposition für die Aufholjagd im neuen Jahr nicht besser ist, liegt vor allem an etlichen vermeidbaren Niederlagen. Schon der Saisonstart in September und Oktober verlief unglücklich: Gegen den TB Burgsteinfurt (5:9), bei Aufsteiger SV Menne (7:9) und gegen den Überraschungs-Wintermeister DJK BW Avenwedde (6:9) verloren die TTFler jeweils knapp. In jedem der Spiele wäre für das Team um Kapitän Numan Yagci ein Punktgewinn möglich gewesen. „Wenn wir früh in der Saison gepunktet hätten, wäre wohl auch der Rest der Hinrunde anders gelaufen“, glaubt Trainer Darenberg.

Auch der erste Saisonerfolg, das souveräne 9:2 gegen Elsen Anfang November, brachte keine Wende. Wieder folgten knappe Niederlagen beim TT-Team Bochum (5:9) und beim FC Schalke 04 (6:9). „Es zog sich wie ein Roter Faden durch diese Wochen der Saison, dass wir immer die entscheidenden Einzel nicht gewonnen haben, um am Ende mit einem Unentschieden oder Sieg aus der Halle zu gehen“, sagt Darenberg. Erst am Ende der Hinrunde kassierten die Tischtennis-Freunde ihre ersten deutlichen Niederlagen.

„Wir hatten gehofft, zumindest mit dem einen oder anderen Punkt mehr in die Rückrunde zu starten“, sagt Darenberg über die Bilanz zur Saison-Halbzeit. Dass Bönen trotz des insgesamt enttäuschenden Abschneidens konkurrenzfähig ist, zeigt der Blick auf die Spieler-Statistiken. Vor allem an den vorderen Mannschaftspositionen zeigte sich das TTF-Sextett gut. Numan Yagci mit starken 10:8 Siegen am vorderen sowie Christopher Kiehl am mittleren Paarkreuz waren die erfolgreichsten Einzelspieler.

Kiehl, Sommer-Neuzugang aus Lüdinghausen, entpuppte sich mit 10:7 Siegen als die erhofft Verstärkung, die nach den Abgängen von Toni Ramljak und Tyson Tan Hasse notwendig geworden war. Probleme hatten die TTFler derweil am unteren Paarkreuz, an dem ihnen in wechselnden Besetzungen nur sieben Erfolge in 32 Partien gelangen. Das beste Bönener Doppel war das Spitzendoppel: Die Kombination Yagci/Theo Velmerig kam auf 6:1 Siege.

Anfang Januar nehmen die Bönener mit nicht unerheblichem Rückstand auf die rettenden Plätze die Rückrunde in Angriff. Der TB Burgsteinfurt (9:9) auf dem sechsten Tabellenrang, dem ersten sicheren Nicht-Abstiegsplatz, ist bereits sieben Zähler enteilt. Einen Punkt und einen Tabellenplatz dahinter rangiert Elsen auf dem ersten Relegationsrang. Der Siebte der Abschlusstabelle spielt in einer Abstiegsrunde im Mai gegen die Siebten der beiden anderen NRW-Liga-Staffeln um die erste Anwartschaft auf einen freien NRW-Liga-Startplatz in der Saison 2023/24 – und hätte wohl realistische Chancen auf den Ligaverbleib.

Platz sieben ist denn auch das Minimalziel der TTFler in der Rückrunde. „Wir wollen noch 14 Punkte holen“, sagt Darenberg. „Ich denke, das ist machbar. Ich sehe uns in fast jedem Spiel als leichten Favoriten.“ Denn die spielstarken Neuzugänge Brosch und Höhm verstärken nicht nur das obere und mittlere Paarkreuz des Teams. Sie sorgen auch dafür, dass das die TTF in der Rückrunde ausgeglichener besetzt sind. „Unsere Lage ist natürlich alles andere als optimal, aber ich bin trotzdem zuversichtlich, dass wir uns noch retten werden“, sagt Darenberg. Jan

Hinrunden-Bilanzen der TTF: Andreas Rosenhövel 5:5, Numan Yagci 10:8, Theo Velmerig 6:11, Christopher Kiehl 10:7, Jonas Mittermüller 2:11, Jonas Reich 5:8, Tim Heyer (Ersatz) 0:3, Phil Kleine (Ersatz) 1:2, Jan Teichmann (Ersatz) 0:1 – Doppel 10:18