Ein Viertel der Saison in der Tischtennis-Regionalliga ist nun gespielt – und die TTF Bönen stehen dort, wo man im sportlichen Wettkampf am wenigsten gerne steht: auf einem Abstiegsplatz nämlich. Vier Niederlagen aus fünf Spielen machen die TTFler derzeit zum Vorletzten des Tableaus – und das ausgerechnet vor den Spielen gegen die beiden vermeintlichen ligabesten Vertretungen des TuS Neviges und des TTC GW Bad Hamm. Danach, also in zwei beziehungsweise drei Wochen, droht sich Bönens Punktekonto von derzeit 2:8 Punkten auf 2:12 Punkte zu wandeln. In Summe heißt das: „Alles, was jetzt noch kommt in dieser Saison, steht unter der Überschrift: Kampf gegen den Abstieg“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg.
Woran das festzumachen ist, weiß Darenberg nur zu gut. Zwar spielen seine Mannen nicht schlecht, aber eben auch nicht erfolgreich. „Wenn man das eine Krise nennt, dann sicherlich eine Ergebniskrise. Die Form der einzelnen Spieler ist nicht so schlecht, wie die Gesamtergebnisse der Mannschaft es vermuten lassen“, sagt Darenberg. Bei den vermeintlich deutlichen Niederlagen gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt (3:9), den SC Buschhausen (5:9) und vor allem den ASV Wuppertal (3:9) am vergangenen Wochenende mussten sich die Bönener unter Wert geschlagen geben. In etlichen knappen Entscheidungen hatten sie das Nachsehen. „Wobei wir es uns natürlich zu einfach machen würden, wenn wir sagen, dass es nur Pech ist, dass wir die knappen Spiele nicht gewinnen“, sagt Darenberg. „Wir verlieren auch, weil wir im entscheidenden Moment dann eben etwas schwächer spielen als unsere Gegner. Die Sätze gehen nun mal bis elf und die Spiele bis zum dritten Gewinnsatz“, so Darenberg. Genau dorthin aber kamen seine Schützlinge zuletzt zu selten. „Wir hätten aufgrund unserer Leistungen mehr Zählbares in den Händen halten müssen“, sagt Bönens Trainer.
Dazu bleiben die Personalsorgen im eigenen Kader: Noch in keiner Partie standen die Bönener mit ihrer Bestbesetzung an den Tischen. Zwar bestritt Jan Lüke am Sonntag gegen Wuppertal ein ordentliches Saisondebüt, seine Sehnenentzündung im Knie aber ist nach wie vor nicht ausgestanden. Am Sonntag vertrat er den verhinderten Kapitän Andreas Rosenhövel. Dennoch ist es nicht unwahrscheinlich, dass er weiterhin Wettkampfpausen einlegen muss. „Ich bin mir sicher, dass unsere Situation eine angenehmere wäre, wenn wir immer alle sieben Spieler zu Verfügung hätten. Aber davon können wir uns ja nichts kaufen. Wir müssen es nehmen, wie es gerade ist“, so Darenberg.
Zumindest die Aussicht auf die kommenden Wochen und die Spiele gegen Neviges und Hamm sind trüb. „Das sind zwei Spiele, in die wir als ganz klare Außenseiter gehen“, so Darenberg. Besonders gilt das für das Derby mit dem verlustpunktfreien Nachbarn Hamm, der die Liga in dieser Spielzeit wohl nach Belieben dominieren wird. Im nicht unwahrscheinlichen Fall, dass Bönen zwei weitere Niederlagen würde einstecken müssen, winkt den TTFlern ein interessantes Hinrundenfinale: In den Spielen gegen den TTC Lampertheim und beim Tabellenschlusslicht TTC Brühl-Vochem wären Punktgewinne dann Pflicht.
„Wir haben uns in eine Situation gebracht, in der der Druck jetzt etwas größer geworden ist“, sagt Darenberg, ist aber weiterhin sehr zuversichtlich: „Die Mannschaft ist erfahren und stark genug, um sich da unten wieder rauszuspielen.“ Und genau das werden die Bönener in den kommenden Wochen beweisen müssen. – jan