Die TTF Bönen haben den SC Bayer Uerdingen 9:4 besiegt.
Das klingt nach einem nicht weiter umkämpften Erfolg. Die Partie in der Sporthalle der Pestalozzischule hatte es aber in sich. Dort mühten sich die Bönener in einem ausgeglichenen Duell über viereinhalb Stunden Spielzeit gegen die Krefelder zu ihrem ersten Saisonerfolg. „Ein verrücktes Spiel“, sagte TTF-Kapitän Andreas Rosenhövel über acht Fünf-Satz-Entscheidungen in zehn Einzeln.„Das war superwichtig. Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen“, so Rosenhövel. Dessen Mannen hatten jüngst eine schmerzhafte Niederlage gegen TTV Ronsdorf hinnehmen müssen, wodurch sie im Kampf gegen den Abstieg bereits früh unter Druck geraten waren. „Die beiden Punkte geben uns zumindest ein bisschen Ruhe“, so der TTF-Kapitän.
Es hätte vor nicht mehr als 40 Zuschauern auch anders laufen können. In der vom ersten Ballwechsel ausgeglichenen Partie hatte Bönen stets knapp die Nase vorne. Das TTF-Spitzendoppel mit Christoph Waltemode und Jens Berkenkamp, der fieberkrank in die Partie gegangen war, gewann souverän, während am Nachbartisch abermals Anton Adler und Christopher Pläster für den ersten Big Point sorgten: Das Duo besiegte mit Robin Malessa/Matthias Uran das Top-Doppel der Gäste.
Damit war eigentlich der Grundstein für einen locker-leichten Start-Ziel-Sieg gelegt, doch es kam ganz anders. Nachdem Rosenhövel und Youngster Nils Maiworm das dritte Doppel Franco Loggia/Andreas van Huck überlassen mussten, begann die Zeit der Fünf-Satz-Spiele. „Um ehrlich zu sein: Ich kann mich an ein solches Spiel nicht zurückerinnern“, so Rosenhövel.
Alle Partien der ersten Einzelrunde gingen in den Entscheidungssatz. Das Ergebnis? Ausgeglichen. Dreimal gewann Bönen, dreimal Uerdingen – und das brav im Wechsel. Für Bönen punkteten mit Waltemode (gegen Uran), Adler (gegen van Huck) und Maiworm (gegen Weinstein) die bisher formstärksten TTFler. Die Gastgeber lagen vor der zweiten Hälfte hauchdünn mit 5:4 Punkten vorne.
Und als nicht viel nach einem schnellen Ende aussah, kam es doch wieder anders. Waltemode leitete gegen Malessa die stärkste Phase der Gastgeber ein – wie sollte es anders sein: mit einem Sieg im fünften Satz. Diesmal blieb Bönen am Drücker: Berkenkamp (gegen Uran) und Rosenhövel (gegen van Huck) rahmten mit ihren ersten Saisonsiegen den starken Adler ein, der gegen Thomas Schettki seine beste Saisonleistung ablieferte – auch die endete mit einem Sieg im Entscheidungssatz.
„Wir sind heute kein unverdienter Sieger, aber es hätte dennoch schlechter für uns laufen können“, sagte Rosenhövel. Stören konnten und wollten sich die Bönener daran nicht. – WA
Die Ergebnisse: C. Waltemode/Berkenkamp – Schettki/Weinstein 11:5, 11:5, 11:6; Adler/Pläster – Malessa/Uran 13:15, 11:8, 11:9, 11:7; Rosenhövel/Maiworm – van Huck/Loggia 3:11, 7:11, 4:11; C. Waltemode – Uran 11:9, 11:6, 8:11, 6:11, 11:8; Berkenkamp – Malessa 11:8, 9:11, 11:6, 5:11, 11:13; Adler – van Huck 11:4, 11:2, 8:11, 13:11, 9:11; Maiworm – Weinstein 11:6, 11:4, 5:11, 9:11, 11:7; Pläster – Loggia 11:5, 11:9, 9:11, 7:11, 8:11; C. Waltemode – Malessa 13:11, 6:11, 11:9, 5:11, 11:9; Berkenkamp – Uran 3:11, 11:6, 11:6, 11:6; Adler – Schettki 7:11, 6:11, 11:9, 12:10, 11:8; Rosenhövel – van Huck 11:7, 8:11, 11:8, 11:9