Als TTF-Kapitän Andreas Rosenhövel nach knapp vier Stunden Spielzeit den Bönener Sieg eintütete, war erst einmal Durchatmen angesagt: Die Tischtennisfreunde Bönen haben das wichtige Kellerduell in der Regionalliga gegen den Verfolger TTV Ronsdorf für sich entschieden. Das Endergebnis klingt dabei weitaus deutlicher, als es die spannende Partie tatsächlich war. „9:4 ist ein bisschen hoch“, gab daher auch Christopher Pläster zu, der das wohl entscheidende Match gewonnen hatte.
Den Bönenern war ein Stein vom Herzen gefallen. „Wir sind jetzt ein bisschen weg von den Abstiegsplätzen. Jetzt müssen nicht mehr in die Spiele mit dem Gedanken gehen, ‘wir steigen ab, wir steigen ab, wir steigen’“, meinte Anton Adler. Vier Zähler haben die TTFler durch den Sieg im direkten Aufeinandertreffen Vorsprung vor Ronsdorf, das den ersten Abstiegsrang einnimmt. Bönen belegt den Relegationsplatz punktgleich hinter Lampertheim, das Schlusslicht Brühl-Vochem 9:2 schlug.
Die Gastgeber waren trotz der Hinspiel-Niederlage durchaus siegessicher in die Partie gegangen, zumal die Wuppertaler ohne ihre Nummer zwei Georg Böhm an der Pestalozzi-Halle ankamen. Der Altmeister hatte sich unter der Woche verletzt.
Doch es zeichnete sich früh ab, dass das Spiel keine Spazierfahrt für die TTFler werden würde. Dem klaren 3:0-Einzelerfolg von Waltemode/Berkenkamp folgten zwei Fünf- Satz-Matches: Rosenhövel/ Lüke gewannen, Adler/Pläster verloren.
Christoph Waltemode stellte das Resultat mit einem Sieg über Jens Gester zwar auf 3:1, danach waren aber die Gäste am Zug.
Anton Adler fand nach eigener Aussage „nie einen Rhythmus“ gegen Michael Holt (0:3), Jens Berkenkamp unterlag in einem engen March Justin Donnelly in fünf Durchgängen und Andreas Rosenhövel schenkte gegen René Ten Hoeve eine 2:0-Satzführung her.
„Ich habe im Hinspiel klarer verloren, aber wenn man 2:0 führt, möchte man auch gewinnen“, ärgerte sich der Kapitän.
Die TTFler lagen mit 3:4 zurück. Und während Jan Lüke nun Marc Wolter locker mit 3:0 bezwang, entwickelte sich zwischen Christopher Pläster und Marcel Kautz eine dramatische Partie. Pläster verspielte im zweiten Abschnitt eine 9:2-Führung, ehe er in der Verlängerung noch gewann, lag dann wieder 1:2 nach Sätzen zurück, glich aus und sah im Entscheidungssatz beim Stand von 9:5 schon wie der Sieger aus. Doch ehe er richtig jubeln konnte, musste er noch zwei Matchbälle von Kautz abwehren. „Sicher gibt es bei mir nicht. Irgendwann wird der Arm schwer“, meinte Pläster später erleichtert.
„Das war das Break“, sagte Rosenhövel im Wissen, dass das Hinspiel bis dato genauso gelaufen war, ehe Ronsdorf die Big Points markierte.
Die landeten diesmal die Bönener. Denn auch Adler behielt nun in einem ganz engen Match die Oberhand, zeigte beim 17:15, 11:7, 14:12 gegen Materialspieler Gester kaum Nerven. Gemeinsam mit Plästers Sieg „waren das die Knackpunkte“, wusste Adler.
Zwischenzeitlich hatte Waltemode Holt die Grenzen aufgezeigt (3:0). Berkenkamp fuhr anschließend gegen Ten Hoeve den achten Punkt ein.
Rosenhövel verwandelte daraufhin den ersten Matchball, drehte nach Satzverlust gegen Donnelly richtiggehend auf. Rechtzeitig, da Lüke gegen Kautz bereits chancenlos verloren hatte.
„Das war ein ganz wichtiges Ding“, meinte der Kapitän zum Mannschaftserfolg, „denn die Ronsdorfer liegen uns einfach nicht. Jetzt können wir durchatmen. Wir haben Luft zu den Abstiegsplätzen und können weiter vorne angreifen.“ bob
Waltemode/Berkenkamp – Gester/ Donnelly 11:5, 11:9, 11:3; Adler/Pläster – Holt/Ten Hoeve – Rosenhövel/ Lüke – Kautz/Wolter 8:11, 11:8, 11:9, 4:11, 5:11; Waltemode – Gester 11:2, 11:9, 5:11, 13:11; Adler – Holt 9:11, 3:11, 7:11; Berkenkamp – Donnelly 11:6, 9:11, 11:8, 11:9, 9:11; Rosenhövel – Ten Hoeve 11:8, 11:7, 9:11, 9:11, 6:11; Lüke – Wolter 11:6, 11:9, 11:5; Pläster – Kautz 7:11, 12:10, 10:12, 11:6, 14:12; Waltemode – Holt 11:8, 11:5, 11:5; Adler – Gester 17:15, 11:7, 14:12; Berkenkamp – Ten Hoeve 11:7, 11:9, 12:10; Rosenhövel – Donnelly 9:11, 11:2, 11:9, 11:4