Bönen – Den Blick auf die Tabelle der Tischtennis-Regionalliga werden sich die Spieler und Verantwortlichen der TTF Bönen dieser Tage ersparen wollen. Am Sonntag verlor die Mannschaft nämlich auch ihr drittes Spiel und sitzt damit tief im Tabellenkeller. Die dürftige Zwischenbilanz: 0:6 Punkte, Neunter und damit Vorletzter.
„Es fehlt derzeit an Kleinigkeiten, damit so ein Spiel mal zu unseren Gunsten kippt“, sagt Bönens Kapitän Andreas Rosenhövel nach der 4:9-Niederlage in der knapp vierstündigen Partie beim TTC Lampertheim am Sonntag.
Die Szenen, die sich in der Lampertheimer Sedanhalle abspielten, passten da gut ins Bild des bisherigen Spieljahrs: Dennis Schneuing hatte beim Gesamtstand von 4:8 gegen Bönen zwei Matchbälle. 2:1 führte er nach Sätzen gegen Patrick Nicklas – und 10:8. Ein Sieg und Bönen verkürzt auf 6:8, denn Nils Maiworm hatte sein Einzel gegen Matthias Ruppert am Nachbartisch bereits im Eiltempo gewonnen. „Ich will nicht sagen, dass wir dann sicher einen Punkt mitgenommen hätten, aber wir wären doch noch einmal ziemlich nah dran gewesen“, sagt Rosenhövel. Er selbst wäre dann im letzten Einzel gegen den Litauer Manfredas Udra an den Tisch gegangen, gefolgt von Bönens starkem Schlussdoppel Christoph Waltemode/Jens Berkenkamp, das in der vergangenen und in der aktuellen Saison überhaupt nur ein Spiel verlor. „Vielleicht hätte es dann noch geklappt“, rechnete Rosenhövel. Das aber blieb hypothetisch. Schneuing verlor, „aber es lang nicht nur an Dennis“, betont der TTF-Kapitän. „Wir haben wieder kein optimales Spiel abgeliefert.“
Doppel stechen nicht
Erneut stachen die Doppel nicht und brachten zum dritten Mal in Folge einen 1:2-Rückstand, auch das mittlere Paarkreuz um Jan Lüke und Schneuing blieb gänzlich sieglos. „Das ist gegen eine formstarke Mannschaft zu wenig“, sagt Rosenhövel. Denn Lampertheim, von der Papierform nur unwesentlich besser als Bönen, führt die Regionalliga gerade als Überraschungstabellenführer mit 10:0 Punkten an. „Bei denen läuft’s gerade. Das merkt man dann eben auch in manchen Situationen“, so Rosenhövel.
Noch immer aber, und das nährt die Hoffnung der TTFler, ist nichts wirklich Dramatisches passiert für die Bönener: „Wir hatten drei Spiele und haben gegen die beiden ungeschlagenen Tabellenführer verloren“, fasst Rosenhövel zusammen. Einzig die Auftaktpleite gegen den vermeintlich schwachen TTC RG Porz hängt den Bönener nach. „Das sind zwei Punkte, die nicht weggehen dürfen und die uns fehlen“, weiß Bönens Kapitän.
Saison eine andere Wendung geben
Es folgt allerdings die Gelegenheit, um der Saison eine andere Wendung zu geben. Innerhalb von sieben Tagen absolvieren die TTFler nun so viele Spiele wie in den fast zwei Monaten seit dem Saisonauftakt Ende August: Am Samstag reisen sie zum hessischen Aufsteiger TG Langenselbold, am Sonntag empfangen sie den ebenfalls frisch aufgestiegenen ASV Süchteln, ehe es am Freitag darauf zum SC Bayer Uerdingen geht. „Das ist ein straffes Programm, aber vor allem ein sehr wichtiger Teil der Saison“, sagt Rosenhövel. Vielleicht gar der wichtigste. Denn alle kommenden Bönener Gegner haben in etwa die Kragenweite der TTFler. „Es wird jetzt darum gehen, die Tabelle ein wenig mehr zu sortieren. Jetzt fängt die Saison richtig an“, so Rosenhövel, dessen Team den schlechten Start schnell wettmachen könnte.
Luft nach oben
Dafür muss sich Bönen als Team verbessern. Zwar hat der stärkste Mannschaftsteil der TTF, das untere Paarkreuz, allmählich zu seiner Form gefunden, an allen anderen Brettern aber besteht Luft nach oben: Das obere und mittlere Paarkreuz wird in den kommenden drei Spielen gefragt sein. Zudem wird Bönen, das in dieser Disziplin zuletzt bereits erfolglos mit neuen Kombinationen probierte, seine Doppelschwäche ablegen müssen. Viel Zeit bleibt den TTFlern dafür nicht – aber immerhin viele Spiele in wenig Zeit. – WA