Bönen – Schon in weniger als fünf Wochen nehmen die TTF Bönen den Liga-Spielbetrieb wieder auf. „Uns erwartet eine spannende Saison“, sagt TTF-Mannschaftsführer Andreas Rosenhövel, dem Prognosen für die neue Spielrunde schwer fallen. Immerhin: Es gibt jetzt einen Anhaltspunkt mehr.
Am 30. August empfängt der Verein den Aufsteiger TTC RG Porz zum Saisonauftakt in der Pestalozzi-Sporthalle.
Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) hat die vorläufigen Mannschaftsaufstellungen der Bönener Gegner veröffentlicht. „Jetzt wissen wir zumindest theoretisch, was uns erwartet“, so Rosenhövel. Praktisch, das weiß der Bönener Kapitän, sieht das meist erheblich anders aus. „Wer auf dem Meldebögen steht und wer letztendlich an den Tischen, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe“, sagt Rosenhövel.
Auch bei den TTF wird sich eine gewisse Diskrepanz ergeben zwischen der Bestbesetzung und den Aufstellungen, mit denen Bönen zumindest an den neun Spieltagen der Hinrunde an den Start gehen wird. Spitzenmann Florian Wagner, der zu dieser Saison vom Zweitligisten 1. FC Köln nach Bönen gewechselt war, zieht es gleich weiter – in ein Auslandssemester nach Peking, wo der VWL-Student schon vor dem Bönener Saisonstart seine Zelte aufschlagen wird. „Wir hoffen, dass Flo in der Rückrunde irgendwann dazustößt“, sagt Rosenhövel. Noch ein anderer Bönener wird den TTFlern allenfalls selten zur Verfügung stehen: Jaroslaw Werner, gemeldet als Nummer sieben, ist nur als Stand-by-Spieler eingeplant. Rosenhövel, selbst zunächst in der zweiten Mannschaft als Spitzenspieler gemeldet, ist dementsprechend als fester Bestandteil der Ersten eingeplant. Außerdem könnte Christoph Waltemode als Polizist wegen kurzfristiger Wochenenddienste manchmal ausfallen. „Wir hoffen, dass das alles hinhaut“, so Rosenhövel.
Denn die Zielsetzung für die Saison bleibt unverändert: Bönen möchte unspektakulärer zum Ligaverbleib kommen als in der Vorsaison, in der die TTF nur aufgrund eines Punktes in der Spieldifferenz am letzten Spieltag auf direktem Weg der Klasse erhalten blieben. „Das muss nicht noch einmal sein“, findet Rosenhövel.
So haben die Aufstellungen der übrigen Regionalliga-Teams ein Gutes: Sie verdeutlichten den Bönenern, dass sie gute Chancen haben, ausreichend Teams hinter sich zu lassen. „Auf den ersten Blick und nur von der Papierform her ist die Liga diesmal etwas schwächer als in den Vorjahren“, sagt Rosenhövel. Was auch daran liegen mag, dass gleich fünf der zehn Mannschaften Liga-Neulinge sind. „Alle sind konkurrenzfähig, aber abgesehen von der TG Obertshausen spielen alle nur um den Klassenerhalt“, sagt Rosenhövel. Bönens Auftaktgegner Porz, der den Esten Vallot Vainula (zuletzt TTC GW Bad Hamm) als neuen Spitzenspieler aufbietet, ist ebenso höchstens auf Augenhöhe mit den TTF wie der ASV Einigkeit Süchteln, der SSV Germania Wuppertal sowie die hessische TG Langenselbold. Denn alle ehemaligen Oberligisten verstärkten sich nur unwesentlich.
Abstiegskandidat Nummer eins aber ist mit dem SC Bayer Uerdingen ein langjähriger Regionalligist, der vor der Saison einen argen personellen Aderlass hatte hinnehmen müssen. Den Krefeldern blieben nur zwei Stammspieler der Vorjahresmannschaft erhalten. Auch der TTC Lampertheim, zuletzt knapp hinter den TTF, kompensierte am oberen Paarkreuz den Abgang des starken Österreichers Alexander Chen durch die Verpflichtung des Usbeken Zokhid Kenjaev.
„Es gibt eigentlich kaum eine Mannschaft, die für uns gar nicht schlagbar sein wird“, sagt Rosenhövel. Ausgenommen ist der SC Buschhausen, dem Top-Favoriten auf dem Aufstieg, der seinen ohnehin guten Kader mit dem Ex-Bönener Anton Adler verstärkte. Auch Aufsteiger Obertshausen um den ehemaligen Bundesliga-Akteur Hans-Jürgen Fischer wird sich gleich in der Spitzengruppe einsortieren. Unklar bleibt, ob das nominell stärkste Team der Liga, der SV Union Velbert, ebenfalls in das Titelrennen eingreifen wird. Das hängt davon ab, ob Tomas Janasek antreten wird oder nicht. Den tschechischen Leistungsträger plagen seit Jahren Knieprobleme, wegen der er sich eigentlich einer Operation unterziehen müsste. Deshalb verpflichtete Velbert den starken Rumänen Daniel Dan als Nummer zwei. „Buschhausen, Obertshausen und vielleicht auch Velbert werden das vorne unter sich ausmachen. Alle anderen Teams spielen gegen den Abstieg“, sagt Rosenhövel. Drei davon müssen die Bönener hinter sich lassen. – jan